VON MICHAEL FAUBEL
Am Freitag, dem 13. September trafen sich gegen 17 Uhr rund zwanzig interessierte Menschen mit festem Schuhwerk auf dem Parkplatz der Neuemühle in Wermelskirchen.
Der Grund war, dass der Bergische Geschichtsverein (BGV) Wermelskirchen unter der Überschrift „Brotbacktag – Führung in der Neuemühle“ eine Exkursion organisiert hatte.
Nach einleitenden Worten durch den Vorsitzenden des BGV Wermelskirchens, Volker Ernst, und der Vorstellung des Führers durch die Veranstaltung,
Bernd Kaden, vom LuGeV Odental, ergriff dieser dann auch das Wort und erläuterte zunächst die Mühlengeschichte im Rheinland und speziell im Bergischen Land.
Die vielen Mühlenarten, die es gab und teilweise noch gibt, aber auch die große Anzahl der Mühlen die es über die Jahrhunderte hinweg gegeben hatte, erstaunten die anwesenden Zuhörer.
Dann ging Kaden speziell auf die Neuemühle ein.
Er legte die Geschichte der Mühle dar, vom Bau der Mühle bis in die heutige Zeit, und stellte dann die Besitzer des Anwesens vor.
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Bernd Kaden berichtete vom Aufbau, vom Verfall und dem Wiederaufbau durch die Familie Büngen .
Neben Fotos präsentierte er auch eine Karte über den kompletten Aufbau des Wasserzuführungssystems der Mühle, mit exakten Maßen, was überaus selten war zu jenen Zeiten.
Dass dieser Plan existierte, war der Tatsache geschuldet, das zu jener Zeit die Preußen mit Ihrer Gründlichkeit regierten.
Die Besonderheit der Neuemühle ist, das sie keinen Mühlteich besitzt. Der angrenzende Fischteich wurde viel später als Ausflugsziel angelegt und speiste nicht das Wasserrad.
Der sogenannte Obergraben wurde konstruktiv so ausgelegt, das die Menge Wasser in ihm der erforderlichen Menge eines Mühlteichs entsprach.
Nach diesen vielen Geschichtlichen und technischen Informationen, begab sich die Gruppe nun auf einen Fußmarsch.
Entlang des mittlerweile trockenen und zugewachsenen Obergrabens führte die Exkursion zunächst zum Braunsberger Bach, der den heutigen Angelteich speist; dann weiter über einen schmalen Pfad bis zum ehemaligen Wehr, wo der Eifgenbach abgezweigt wurde, um in den Obergraben geleitet zu werden.
Von diesem Wehr ist heute nichts mehr zu sehen.
Der Rückweg führte dann am Fischteich vorbei, in dem sich sehr viele Karpfen tummelten.
Als sich die gesamte Gruppe dann im Keller der Neuemühle eingefunden hatte, galt Ihre ganze Aufmerksamkeit dem Königswinterer Ofen.
Bernd Kaden konnte auch zu diesem Ofen zahlreiche interessante Informationen liefern, ebenso ein sich in der Gruppe befindender Bäcker, der selber an solch einem Ofen gearbeitet hatte.
Mit diesen vielen Informationen im Gepäck begab sich die Gruppen dann aus dem Keller hoch in die Gaststube, wo Wiebke Büngen noch eine kleine Brotkostprobe bereitgestellt hatte.
Nachdem Bernd Kaden noch einiges an Infomaterial verteilt und sich dann von den Anwesenden verabschiedet hatte, war der offizielle Teil der Führung beendet.
Einige wenige traten den Heimweg an, doch der größte Teil der Gruppe nutze die Möglichkeit, noch auf ein leckeres Essen und ein paar durstlöschenden Getränke zu konsumieren, und verbrachte so noch einen sehr schönen Abend in der gemütlichen Neuemühle.
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