Sehen, wie sich die Erde dreht!

Der Schöpfer des „Foucaultschen Pendels“ wird 200 Jahre alt

Wuppertal/Bergisches Land | Zu Ehren des französischen Physikers Léon Foucault hängen Physiker der Bergischen Universität Wuppertal in der Elberfelder CityKirche ein Pendel auf und laden für Montag, 16. September, die Bürgerinnen und Bürger der Bergischen Region ein, die Drehung der Erde im Experiment zu erleben.

Seit August 2000 steht im Haupteingang der Uni auf dem Campus Grifflenberg bereits dauerhaft ein Foucaultsches Pendel. Foto Fachgruppe Physik „Kommen Sie zu sehen, wie sich die Erde dreht, kommen Sie ins Pantheon!“ Mit diesen Worten lud der französische Physiker Léon Foucault im Jahre 1851 die Pariser ein, an dem ersten Experiment teilzunehmen, das auf direkte Weise durch die Schwingungen eines 67 Meter langen Pendels die Eigenrotation der Erde demonstrierte. Bis ins 16. Jahrhundert war die Ansicht verbreitet, dass die Erde im Mittelpunkt des Universums steht und von Sonne, Mond und Sternen umkreist wird.

1543 veröffentlichte Kopernikus seine Theorie, dass die Erde sich täglich um die eigene Achse dreht und im Jahreslauf die Sonne umwandert. Aber niemand konnte das beweisen. Es war Léon Foucault, dem dieser Nachweis mit einer 28 kg schweren Messingkugel 1851 erstmals gelang. Ein Stift an der Unterseite des Pendels zeichnete mit jeder Schwingung eine Linie in den darunter ausgebreiteten Sand. Die Spuren im Sand dokumentierten die Rotation der Erde.

„Das Pendel in der Elberfelder City-Kirche ist zwar nur knapp 7 Meter lang und 5 kg schwer, aber auch damit ist es möglich, die Drehung der Pendelebene und somit die Erddrehung zu demonstrieren“, betonen die Wuppertaler Physiker Prof. Dr. Christian Zeitnitz und Prof. Dr. Johannes Grebe-Ellis. Anstelle der Spur im Sand werden dabei im Kreis aufgestellte Stifte nach und nach umgestoßen.

Auf der Suche nach einem hohen und für die Öffentlichkeit gut zugänglichen und attraktiven Raum fiel die Wahl die Wuppertaler Physiker auf die Elberfelder CityKirche. Pfarrer Johannes Nattland war von Beginn an begeistert von der Idee der Wissenschaftler und erlaubte ihnen das Pendel im Rundbogen der Apsis aufzuhängen.

„Kommen Sie zu sehen, wie sich die Erde dreht, kommen Sie am Montag den 16. September in die Elberfelder City-Kirche“, so die Einladung der Wissenschaftler an die Bürgerinnen und Bürger der Bergischen Region. Sie werden um 17 Uhr und 19 Uhr in einem jeweils 30minütgen Vortrag aus dem Leben Foucaults berichten, die Funktionsweise des Pendels erläutern und erklären, wie es zur Drehung der Pendelebene und dadurch zum Nachweis der Erdrotation kommt.

Das Pendel kann von 13 bis 20 Uhr besichtigt werden. Am 17. September wird es wieder abgebaut.

Im Haupteingang der Universität (Gaußstraße 20) schwingt dauerhaft ein Foucault-Pendel. Mehr dazu unter www.physik.uni-wuppertal.de/de/physik-home/oeffentlichkeitsarbeit/das-foucaultsche-pendel.html

Montag, 16.09.,13–20 Uhr • City-Kirche, Kirchplatz 2, 42103 Wuppertal

Kontakt:

  • Fachgruppe Physik der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften
  • Prof. Dr. Christian Zeitnitz, zeitnitz{at}physik.uni-wuppertal.de
  • Prof. Dr. Johannes Grebe-Ellis, grebe-ellis{at}uni-wuppertal.de Dr. Oliver Passon, passon{at}uni-wuppertal.de
  • Dipl.-Phys. Peter Kind, kind{at}uni-wuppertal.de

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