Gestern war der 13. August

Gestern erinnerten wir uns an den Beginn des Baus der Berliner-Mauer am 13. August 1961. Mit dem Bau der Mauer wurde die Teilung Deutschlands zementiert. Die Mauer und die innerdeutsche Teilung forderten viele Opfer und konnte 1990 mit der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten, durch die friedliche Revolution der Bürger der DDR, überwunden werden.

Die Familie meines Vaters wurde durch den Zweiten Weltkrieg und die Teilung Deutschlands getrennt. 1989 kurz vor der Wiedervereinigung fand sie für kurze Zeit nochmals in Teilen wieder zusammen.

Zur Teilung Deutschlands führte dumpfer Nationalismus, der in die größte Katastrophe Europas und der Welt, dem zweiten Weltkrieg führte. Nationalismus, der Minderheiten, vermeintlich unwertes Leben, – wie etwa Menschen mit einer geistigen Behinderung -,  Menschen einer Glaubensgemeinschaft, die Juden, zum Feindbild stilisierte.

Und, seit einigen Jahren hat dieser dumpfe Nationalismus wieder Konjunktur. Nicht nur in Deutschland, sondern in vielen Staaten unserer Erde. – Seit der letzten Bundestagswahl sitzen diese Kräfte am äußeren, rechten politischen Rand im Bundestag und versuchen, durch Sprache unsere Gesellschaft immer mehr zu enthemmen. Dies führte bisher vor allem in den modernen sozialen Medien, – wie Facebook, wo man relativ anonym Unterwegs sein kann -, zu einer Enthemmung der Sprache. Eine Folge dieser Enthemmung waren in den letzten Wochen verschiedene Mordanschläge mit eindeutigem rechtsradikalem Hintergrund. – Heute wie damals fängt es mit der Sprache an!

Wir, die Nachkommen der Kriegsgeneration sind in der Verantwortung, dafür zu sorgen, dass unsere Gesellschaft nicht wieder in den Abgrund marschiert. – Und, gerade meine ostdeutschen Mitbürger, alle AfD-Wähler möchte ich darauf hinweisen, dass die Spitzenkandidaten der AfD bei den Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen eben nicht Teil der friedlichen Revolution in der DDR gewesen sind, sondern damals allesamt in Westdeutschland lebten. – Auch, wenn sie mit ihren Wahlplakaten suggerieren, sie seien Teil dieser Revolution gewesen.

Und Willy Brand, einer der großen Sozialdemokraten, hätte sich gewiss nicht von der AfD vereinnahmen lassen. – Nein, er hätte sich gegen den aufkeimenden dumpfen Nationalismus gestellt!

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