Camino Santiago. Burgos bis Hontanas

Camino Santiago. Tag 4. Burgos bis nach Hontana.Ich begann heute den Tag um 6 Uhr mit einem Frühstück in der Bar gegenüber der Herberge. Der heutige Tag wird hart, mit schlappen 31 Kilometern, weite Teile des Weges ohne Infrastruktur durch Kornfelder.

Den gestrigen Tag nutzte ich dazu, der Kathedrale von Burgos einen Besuch abzustatten. Die Kathedrale, Sitz des Bischofs von Burgos, wartet mit vielen Kunstschätzen auf. Sie ist historisch und geschichtlich, nicht nur kirchengeschichtlich, von Bedeutung. Insofern sicherlich sehenswert. Was die Kathedrale jedoch aus meiner Sicht nicht ist, ein Raum des Gebets und der inneren Einkehr. Von daher war ich nicht zur Pilgermesse in der Kathedrale.

Dem Gewusel der Stadt konnte ich nicht viel abgewinnen. Sicherlich eine Abwechselung auf dem Camino, aber aus meiner Sicht hätte der Camino darauf verzichten können.

Wie gesagt, startete ich um 6 Uhr mit dem Frühstück. Zunächst ging es an der Kathedrale vorbei in einen Park und zum Stadtrand. Nachdem ich das Stadtgebiet von Burgos verlassen hatte, ging es über kleine Straßen und Feldwege zum ersten Zwischenziel Tardojos. Wo ich mir einen Café con Leche gönnte. Kurz vor dem Ort traf ich Tak und zwei seiner Landsleute. Weiter ging es über Rabe de las Catazada, wo ich mir, nur drei Kilometer gegangen, den nächsten Kaffee gönnte, Richtung Hornillos del Camino und Hontanas. 

Der Weg führte durch Getreidefelder, unendliche, über das hügelige Hochland. In Honillos del Camino gab es eine Cola und die verdiente Pause. Nach dieser ging es weiter über die Hochebene nach Hontanas. Nochmals elf Kilometer, die unendlich erschienen. Dann endlich die im Reiseführer beschriebene Geländesenke, in der der Ort liegt. Hier quartierte ich mich in die Herberge “el Puntido” ein. Zum Glück war der heutige Tag nicht ganz so heiß, denn die Hochebene bietet keinerlei Schatten.

Heute  sprang mich beim Verlassen von Rabe de las Catazada ein Vers aus dem Lukas Evangelium an: “Du sollst den Herren, deinen Gott von ganzem Herzen lieben, …. und deinen Nächsten, wie dich selbst”. Noch so ein hoher Anspruch aus der Bibel. Gott lieben und deinen Nächsten, wie dich selbst. Verdammt anspruchsvoll. Gott lieben, da fängt es doch schon an, kompliziert zu werden, wenn ich ehrlich bin. Meinen Nächsten lieben, wie mich selbst, auch so eine Sache. Musste erstmal lernen, mich zu lieben und nicht nur immer als erstes den Nächsten. –

Jetzt glaube ich, in einem guten Einklang mit den unterschiedlichen Polen dieses Anspruchs zu leben. Ok, zugegeben, mit dem Bodenpersonal Gottes, dem alten Herrn, kann ich weiterhin nicht viel anfangen. Was soll es, solange ich mich mit Gott arrangieren kann.

 

Die morgige Etappe ist unwesentlich kürzer als die heutige und wird mich nach Boadilla del Camino führen.

Hier ein Link zu Wikipedia für die unter Euch, die mehr zur Kathedrale von Burgos erfahren möchten.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kathedrale_von_Burgos

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