Kläranlage Kohlfurth: Energieautarkie wird durch neue BHKW-Module gesichert

Gesetzlich notwendige Verbesserung bei Abgasemissionen wird umgesetzt 

Bergisches Land | Der Wupperverband setzt sich seit Jahren für regenerative Energie ein und arbeitet kontinuierlich daran, Verbesserungen zu erzielen. Den Tag der erneuerbaren Energien am heutigen 27. April nimmt er zum Anlass, um über ein aktuelles Projekt zu berichten: Der Wupperverband ersetzt zurzeit Blockheizkraftwerkmodule in der Kläranlage Kohlfurth.

Das bisherige Blockheizkraftwerk (BHKW) war in die Jahre gekommen und bereits 20 Jahre in Betrieb. Die alte Anlage bestand aus drei Modulen, im Jahr 2011 wurde ein leistungsfähiges Aggregat hinzugefügt, das in Sachen Effizienz einen großen Sprung nach vorne bedeutete.

Gestiegene Anforderungen an die Abgasemission erfordern nun die Erneuerung auch der drei alten Module. Künftig kommen Modelle mit Katalysator zum Einsatz. Auch sind die beiden Module mit Schallschutzhauben ausgestattet, so dass sie leiser sind als die vorherigen Modelle. Zudem werden künftig nur noch zwei, dafür aber effizientere Module am Standort installiert. Sie erzeugen vergleichsweise mehr elektrische Energie als Wärmeenergie. Diese kann auf der Anlage flexibler eingesetzt werden. Aber auch Wärmeenergie wird auf der Anlage benötigt, denn damit werden Faulbehälter und Betriebsgebäude beheizt.

Durch die neuen Module wird gesichert, dass die Kläranlage Kohlfurth weiterhin energieautark bleibt. Es wird eine Stromerzeugung von 3,4 Mio. Kilowattstunden pro Jahr erwartet. Das entspricht in etwa dem Jahresbedarf von rund 760 Vier-Personen-Haushalten.

Die Motoren der drei alten Module wurden im März abgeschaltet. Dann erfolgten die Demontagearbeiten. Im Mai soll der Einbau der beiden neuen Module starten. Der alte Kamin wurde bereits demontiert, ein neuer Kamin wird im Juni errichtet. Dann folgen die Montage mit Verlegung von Kabeltrassen sowie der Einbau der Maschinen- und Elektrotechnik. Vor dem tatsächlichen Start werden eine Test- und Probephase sowie Emissionsmessungen durchgeführt. Die Gesamtarbeiten werden voraussichtlich Ende Juli 2019 abgeschlossen sein. Die Projektkosten liegen bei rund 1,4 Mio. Euro.

Grüner Strom als Teil des Energiemanagements

Das neue BHKW ist ein Baustein im Energiemanagementkonzept des Wupperverbandes. Der Verband erzeugt Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien. Er betreibt u.a. sieben Wasserkraftanlagen, acht BHKW und eine Dampfturbine. Zum Betrieb seiner Anlagen, allen voran der Kläranlagen, benötigt der Wupperverband pro Jahr rund 40 Mio. Kilowattstunden Strom. Die Stromerzeugung durch erneuerbare Energien in den eigenen Anlagen liegt bei rund 35 Mio. Kilowattstunden. Langfristig will der Verband rechnerisch mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen, als er selbst verbraucht.

(Beitragsfoto: Kläranlage Kohlfurth mit Faulbehältern. In den Faulbehältern entsteht das Klärgas, das im Blockheizkraftwerk in Strom und Wärme umgewandelt wird. © Wupperverband)

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.