Schule? Kein Bock!

Christian Lindner und die streikenden Schüler

Ein Einwurf von Wolfgang Horn

Christian Lindner, das Enfant terrible des deutschen Politikbetriebes und aus Wermelskirchen stammend, hat mal wieder zugeschlagen. Er kritisiert die für eine bessere Klimapolitik streikenden Schüler – hatte selbst aber nicht wirklich Bock auf Schule. Von Kindern und Jugendlichen könne man nicht erwarten, “dass sie bereits alle globalen Zusammenhänge, das technisch Sinnvolle und das ökonomisch Machbare sehen. Das ist eine Sache für Profis.” Wow.

Ja, ja, die Profis. Christian Lindner war auch immer schon Profi. Als er noch die Schulbank des hiesigen Gymnasiums drücken mußte, wäre er lieber in Stadt, Region, Land und Welt unterwegs gewesen, um PR-Konzepte an den Mann zu bringen. Mit gegeltem Haar, krawattiertem Hals und Aktenköfferchen in der Hand, angewachsen. Schule war eher Zeitvergeudung, Business war angesagt. O-Ton Jung-Christian: “Wenn man in der Schule sitzt und man sitzt seine Zeit ab, weiß, dass man telefonieren, den Kunden besuchen oder Arbeit erledigen müsste, dann kommt man sich so vor, als wäre die Zeit durch den Schredder gelaufen.” Und noch so ein Früh-Lindnerscher Motto-Spruch: “Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt, der andere packt sie an und handelt.”

Christian Lindner war niemals etwas anderes als Profi. Jedenfalls in der Disziplin herablassende Zurechtweisung. Und Christian Lindner war niemals jung. Schon als Pimpf-Geschäftsmann machte er auf alt. Christian Lindner, in der Politik einst „Bambi“ gerufen wegen seines zarten Alters, hat offenbar keine Ahnung davon, was junge Menschen umtreibt, so daß sie auf die Straße gehen. Weil Profis wie Christian Lindner das mit der Klimapolitik gründlich versaut haben. Denken wir neu.

Kommentar (1) Schreibe einen Kommentar

    • Heidbüchel
    • 11.03.19, 10:07 Uhr

    Ein Schönredner durch und durch.
    Gut dass sich die Jugend mit diesem Thema bzw. Themen auseinandersetzt.
    So kann man auch etwas bewegen und ich befürworte dass.
    Chapeau für unsere Jugend.

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