Gedenken an Reichspogromnacht

Bergisches Land | Im Gedenken an die Reichspogromnacht vor 80 Jahren finden am Freitag auch im Bergischen zahlreiche Veranstaltungen statt. Gerade im Blick auf die aktuellen Entwicklungen in Deutschland soll so gewarnt und an die Ereignisse von damals erinnert werden, berichtet Radio Berg.

Im Oberbergischen finde zum Beispiel in Nümbrecht eine große Gedenkfeier am jüdischen Friedhof statt, die die Gemeinde unter anderem gemeinsam mit der oberbergischen Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit organisiert hat. Außerdem hätten sich Schüler in beiden bergischen Kreisen mit dem Thema beschäftigt, zum Beispiel an den Dietrich-Bonhoeffer Gymnasien in Wiehl und Bergisch Gladbach. Hier werde es am Vormittag einen Gedenkgang entlang der Stolpersteine geben.

In Bergisch Gladbach werde auch in diesem Jahr wieder mit einer Mahnwache am ehemaligen Stellerwerk an die Vorfälle erinnert. Das Werk wurde als wildes Konzentrationslager genutzt, in dem auch Juden gefoltert und bis zum Abtransport ins Konzentrationslager gefangen gehalten wurden. In der Gummersbacher Fußgängerzone gebe es außerdem einen Infostand des Vereins ‘Unser Oberberg ist bunt, nicht braun’ zu Juden-Schicksalen in der Stadt.

Mit allen Aktionen soll ein Zeichen gegen Rassismus und Antisemitismus gesetzt werden. Bei der Pogromnacht vor 80 Jahren hatten Nazis jüdische Geschäfte und Häuser in ganz Deutschland verwüstet – viele Juden sind getötet worden.

Unter dem Motto „Erinnern – Gedenken – Gesicht zeigen“ gedenken heute um 18:30 Uhr vor der Stadtkirche und im Haus Eifgen die Kulturinitiative Wermelskirchen e.V. mit der Evangelischen Kirchengemeinde und dem Bergischen Geschichtsverein Wermelskirchen sowie dem Verein für Bergische Zeitgeschichte (BZG), Hückeswagen der Pogromnacht 1938. Anschließend findet im Haus Eifgen eine Szenische Lesung statt, „Empfänger unbekannt“, sowie eine kleine Ausstellung zur Pogromnacht 1938 im Bergischen. Schirmherr der Veranstaltung ist Bürgermeister Rainer Bleek.

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