Köln | Eine Gruppe von zehn Professoren schließt sich zu einer neuen liberalen Bewegung zusammen, um einen Kontrapunkt zu Populisten von links und rechts zu setzen. Die Initiative, die den Namen “Vertrauen in die liberale Gesellschaft” trägt, versteht sich als Gegenpol zur linken Gruppierung “Aufstehen” von Sahra Wagenknecht sowie zu Alexander Gaulands AfD. Das meldet report-K, die Kölner Internetzeitung.
Initiator Werner Bruns von der Universität zu Köln zum Nachrichtenmagazin Focus: “Eine Bewegung für den Liberalismus war noch nie so nötig wie heute. Liberale Kräfte haben es in Zeiten von Populismus, Intoleranz, Terror und Politikverdrossenheit immer schwerer.”
Die neue Bewegung übe auch Kritik an der FDP. “Die Partei hat sich auf einige wenige Themen verengt”, so Mitgründer Martin Wortmann, Präsident der Rheinischen Fachhochschule Köln. Der Sozialwissenschaftler, der sich kommunalpolitisch für die FDP engagiert, fordere seine Partei auf, sich vom Leistungsgedanken zu lösen. “Was, wenn jemand arbeitslos ist oder wenig Geld hat?”, so Wortmann. Für diese Menschen mache die FDP unter Führung von Christian Lindner kaum Angebote. Die Partei müsse sich breiter aufstellen.
Die Initiatoren wollten weitere Professoren und Studierende für ihre Sache gewinnen. Die Bewegung solle parteiübergreifend agieren und mit Union, SPD, Grünen und FDP ins Gespräch kommen. “Wir werden auf die Parteien zugehen und Diskussionen organisieren”, kündigt Bruns an.