Stoßstange oder der Verlust von Anstand

Ein Einwurf von Wolfgang Horn

„Wenn zwischen der Stoßstange und der Wand Merkel, Roth und Konsorten kleben, ist das ein prima Kurs.“

So Henning Rehse, Fraktionsvorsitzender von WNKUWG, gestern als Antwort auf ein Facebook-Posting von Dankmar Stolz, Vorsitzender der Marketinggesellschaft „Wir in Wermelskirchen“, in dem der die Vermutung geäußert hatte, der „Vollhorst hätte auch Jamaica gegen die Wand gefahren“. 

Henning Rehse schreibt oder spricht so, weil er so denkt. Wer Merkel und Roth gemeinsam zwischen Stoßstange und Wand wünscht, ist schmerzfrei, aber unanständig. Und hat sich auf jeden Fall als seriöser Partner politischer Kommunikation selbst vom Feld genommen. Wer wären eigentlich die Konsorten von Merkel und Roth? Konsorten ist eine abwertende Bezeichnung für Beteiligte, für Gefährten. Das Bild von zwei Frauen mit ungenannten Begleitern, von einer Stoßstange an die Wand geklebt, verbietet sich, allemal in öffentlicher, in politischer Kommunikation.

Notabene: Es handelt sich um die Kanzlerin dieser Republik und die stellvertretende Bundestagspräsidentin, die Rehse an der Wand kleben sehen möchte. Diese Sprache ist verräterisch. Rehse raunt, wo es um Analyse ginge, um Sachlichkeit, um politische Kommunikation. Es herrscht, nach schlechtem Vorbild, das Ressentiment, der Geifer, die Wut. Wer seine Sprache nicht mehr im Griff hat, wessen Gedanken derart aus dem Ruder laufen, sollte eine Kur beantragen, sich eine Erholung gönnen, mal ausspannen. Mindestens.

Kommentare (4) Schreibe einen Kommentar

    • Petra
    • 02.07.18, 11:43 Uhr

    Da hat er also mal wieder die verbale Wildsau raus gelassen, der Herr Rehse und uns damit nach längerer Zeit noch einmal Einblick in seine, angeblich so bürgerliche, konservative Geisteshaltung gegeben. Diese Äußerung und das damit hervorgerufene Bild von zwei Frauen, die von einer Stoßstange zerquetscht an einer Wand kleben, ist nicht nur menschenverachtend, sondern auch, sieht man die beiden als politische Repräsentantinnen, demokratieverachtend.
    Mit dieser Verrohung der Sprache wird die Basis für die Verrohung und Entmenschlichung des Miteinanders bereitet.

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  1. Ich suche ja in allen Dingen und Aussagen etwas zu erlernen. Im gegenseitigen Umgang miteinander und im Verhalten zueinander. Hier wird durch ein Mitglied des Stadtrates und Fraktionsvorsitzendem der WNKUWG, einem Politiker unserer Stadt gezeigt, wie es unhöflich und schmutzig wird. Ich empfinde es so, dass es durch solche Äußerungen immer schlimmer wird und werde es als schlechtes Beispiel ablegen.

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    • Uwe Beicht
    • 02.07.18, 12:34 Uhr

    Diese Respektlosigkeit gegenüber Mitmenschen jeglicher Art , zeugt von einem sehr armen Geist. Dieser Person Respekt aufgrund seines Amtes zu zollen erübrigt sich.

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    • stefan wiersbin
    • 02.07.18, 17:28 Uhr

    Herr Rehse setzt mal wieder ein Negativ-Zeichen und verhöhnt Repräsentanten unseres Landes – unsere gewählte Bundeskanzlerin und die stellvertretende Bundestagspräsidentin. Es wundert mich nicht, denn es ist ja schon seit längerem bekannt, wie menschenverachtend dieser Herr denkt und spricht. Er zeigt damit zum wiederholten Male seine wirkliche Geisteshaltung. Mit seiner angeblich christlichen Haltung hat dies rein garnichts gemein.

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