Wermelskirchen: Mehr Insolvenzanträge als im Vorjahr

Von Januar bis März 2018 wurden bei den Amtsgerichten in Nordrhein-Westfalen 6 770 Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als amtliche Statistikstelle des Landes mitteilt, waren das 5,0 Prozent weniger als ein Jahr zuvor (damals: 7 123 Fälle). Die Höhe der voraussichtlichen Forderungen (d. h. alle Forderungen, die von den Gläubigern bis zum Zeitpunkt der Datenübermittlung an die Statistiker bei den Amtsgerichten angemeldet wurden) verringerte sich um 24,5 Prozent und summierte sich auf 0,9 Milliarden Euro (1. Quartal 2017: 1,2 Milliarden Euro).

1 457 Insolvenzverfahren in Nordrhein-Westfalen betrafen Unternehmen; das waren 3,1 Prozent weniger als im ersten Quartal 2017 (damals: 1 503 Unternehmensinsolvenzen). 

Neben den Unternehmen beantragten 4 318 Verbraucher, zu denen Arbeitnehmer, Rentner oder Arbeitslose gehören, im ersten Vierteljahr 2018 die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Das waren 5,4 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum (erstes Quartal 2017: 4 564 Fälle). 791 (834) ehemals selbstständig Tätige meldeten Insolvenz an. 204 (222) Insolvenzverfahren betrafen Nachlässe, Gesamtgut oder natürliche Personen als Gesellschafter.

Gegen den Landestrend nahmen die Insolvenzen in Wermelskirchen um 50% zu, von zehn im ersten Quartal des Vorjahres auf 15 im ersten Quartal diesen Jahres. In diesem Jahr gab es bislang keine Unternehmensinsolvenz in der Stadt gegenüber zwei im vergangenen Jahr. Die erhebliche Zunahme der Insolvenzen kommt ausschließlich durch Verbraucherinsolvenzen zustande, deren Anzahl von fünf im vergangenen Jahr auf 15  in diesem Jahr anstieg (+ 200%).

Wie die Statistiker weiter mitteilen, können Insolvenzgerichte die Eröffnung von Insolvenzverfahren “mangels Masse” ablehnen, falls das verfügbare Vermögen des Schuldners voraussichtlich nicht ausreicht, um die Kosten des Verfahrens zu begleichen. Im ersten Quartal 2018 waren hiervon 582 Insolvenzverfahren betroffen. Bei weiteren 93 Fällen wurde ein gerichtlicher Schuldenbereinigungsplan angenommen. Von den 6 770 beantragten Verfahren wurden 6 095 eröffnet.

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