Tag 11 – Meiner Pilgerreise nach Santiago de Compestela in drei Jahres Etappen – Von Monreal nach Puenta la Reina
Heute ging es um 7:45 Uhr nach einem Frühstück auf den Weg Richtung Puenta la Reina. Eine Etappe von 31 Kilometern. Ich ging heute alleine los, da einige schon vorher gestartet, die anderen noch nicht so weit waren. Es ging natürlich bergan aus dem Ort! Der Weg wurde aber schnell flacher und ließ sich angenehm gehen.
Heute beschäftigte mich der Psalm 44 nach Sr. Ämiliana Schlieper:
Antiphon: Gott, wir brauchen dich heute, suchen dein Angesicht.
Gott, wir hörten von Wundern, die du gewirkt hast vor unserer Zeit – Wie du Menschen befreit, ihre Ketten gesprengt hast.
Doch wir brauchen dich heute, suchen dein Angesicht, – Greifen nach deiner Hand und fassen ins Leere.
Unser Herz ruft beschwörend deinen Namen, – Unsere Sensucht kennt keine Heimat.
Wach auf! Warum schläfst du, Gott? – Warum verbirgst du dein Gesicht, vergißt unsere Not und Bedrängnis?
Unsere Seele ist in den Staub hinabgebeugt, unser Leib zertreten am Boden. – Du unser Gott, steh auf und hilf uns, in deiner Güte, erlöse uns heute!
Gestern Abend hatten wir, zu uns gesellten sich ein Norweger und zwei weitere spanische Pilger, ein super leckeres Pilgermenü. Das Menü bestand aus Eiersalat, Bohnensuppe, Hähnchenteilen, gekocht und gebraten, Patatas. Soviel man mochte. Dazu natürlich Wasser und Wein. Das ganze für einen Unkostenbeitrag von 10 €. – Ja richtig gelesen! Also, geschenkt. – Eine wirklich tolle Gemeinschaft beim Essen und beim Zusammensitzen.
Die 14 Kilometer bis zum ersten Zwischenziel Tiebas zogen sich dann doch. Der Weg führte entlang eines Bergrückens und hielt nette Steigungen und Abstiege vor. Auf den Waldpfaden mußten umgestürzte Bäume umlaufen werden bzw. man mußte drunterher kriechen. Bedeutete Rucksack absetzen und wieder aufsetzen. So war es dann 12:30 Uhr, als ich in Tiebas an der Herberge vorbei lief. Bei nettem Sonnenschein und 26 Grad. Am Fußballplatz des Ortes entschied ich mich, nicht weiter zu laufen und ging durch den Ort zurück zur Herberge.
Eine gute Entscheidung! Gestern hatte ich gedacht, heute nicht gut laufen zu können, da ich mich kaum grade hinstellen konnte. Die gestrige Buckelpiste über 5 Kilometer ist mir ganz schön aufs Kreuz und die Hüfte gegangen. Dank der bei meinem Freund und Trainer Jürgen erlernten Dehnübungen ging es heute echt gut. Habe mich entschieden: weniger ist mehr. – Also bin ich jetzt in Tiebas und nicht in Puenta la Reina.