Die Verwaltung der Stadt Wermelskirchen solle prüfen, ob es möglich ist, die Balkantrasse für den öffentlichen Nahverkehr zu reaktivieren. Diesen Beschluß hat der Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr gestern auf Antrag der CDU einstimmig gefaßt.
Vor mehr als 35 Jahren, 1983 wurde die Bahnstrecke von Opladen über Burscheid nach Wermelskirchen und Remscheid stillgelegt. Die Trasse wird seit sechs Jahren von Radfahrern, Läufern und Spaziergängern genutzt, von Nordic Walkern, von Hundeführern und Kinderwagenschiebern, von Bewegungswundern und Nicht-Sportlern.
Für die Zukunft der Stadt werde ein Bahnanschluss oder ein adäquates Personenbeförderungssystem immer wichtiger, so der CDU-Fraktionsvorsitzende, Christian Klicki. Dabei dürfe es „keine Denkverbote“ geben. Der Begriff „Schiene“ solle als Platzhalter für „moderne Technologie“ verstanden und es solle ergebnisoffen geprüft werden. Vor knapp drei Wochen erst hat das Forum Wermelskirchen über die Alternative: Bahn oder Rad? informiert.
Bürgermeister Rainer Bleek (SPD) steht der Idee der CDU, wie Radio Berg berichtet, grundsätzlich skeptisch gegenüber. Die Trasse sei gerade erst mit erheblichem Aufwand umgebaut worden.
Dagegen soll die Einbahnstraßen-Regelung für Radfahrer auf der Telegrafenstraße einstweilen bestehen bleiben. Eine erneute Befassung und Entscheidung wird es voraussichtlich erst nach dem Umbau des Loches-Platzes geben. Dafür haben sich CDU, WNKUWG und das Bürgerforum ausgesprochen.
Wie ernsthaft eine solche Debatte über Radverkehr und moderne Verkehrstechnologien im Ausschuß geführt wird, mag folgender Vorschlag eines Fraktionsvorsitzenden illustrieren: Da die Nutzung der Bahntrasse durch Radfahrer an Feier- und Wochenendtagen signifikant höher sei als an den Wochentagen, könne doch die Trasse während der Woche durch einen busähnlichen Verkehr für eine Schnellverbindung genutzt und an den übrigen Tagen den Radfahrern zur Verfügung gestellt werden. Manchmal wünscht man sich sogar Denkverbote. Oder den zwangsweisen Aufenthalt von von Denkverboten befreiten Kommunalpolitikern auf der Bahntrasse. Damit sie endlich erfahren, worüber sie reden.
Witzig wenn da der Fahrradbus unter der Woche über tausende Berufspendler mit ihren Fahrrädern knattert …
Roaaaarrrr
. Ich finde es gar nicht so abwägig was hier geprüft werden soll. Wenn Wermelskirchen auch in der Zukunft für junge Menschen attraktiv sein soll, muss eine bessere Verbindung zum ÖPNV her. Die Menschen wollen schnell in die umliegenden Großstädte, sei es um zu arbeiten oder nur zum Vergnügen. Keiner hat was davon gesagt, dass die Radtrasse wieder verschwinden soll. Eine Hochbahn wie die Wuppertaler Schwebebahn würde das Problem lösen. Oben ÖPNV unten Radfahrer. Drüber nachdenken kann man mal. Nicht sofort immer alles für absurd halten.
Jetzt, da ich sehe, daß Du mit Deinem Kommentar einen Facebookdisput beendet hattest, verstehe ich ihn auch. Ich habe nicht geschrieben, daß der Vorschlag einer Prüfung an sich „absurd“ wäre. Wenn sich jemand finden ließe, der die vermutlich immensen Investitionskosten übernehmen könnte, müßte das Vorhaben allemal ernsthaft diskutiert werden. Lediglich ein kabarettistisch anmutender Einwurf hat meinen Widerspruch hervorgerufen.
Ey da wollen welche meinen Radweg und den aufkeimenden Radverkehr im Keim ersticken! Was ist das Problem beim Busverkehr, da sind doch die Verbindungen vorhanden. Wieder dieses politische Hick-Hack hier in Wermelskirchen. Die Schiene wurde doch nicht aufgegeben weil das so eine lukrative Sache war…
Seht lieber mal zu, daß das Rathaus endlich mal fertig wird, anstatt einen solchen Blödsinn zu verzapfen!
Wer bitte braucht einen Bahnanschluß in Wermelskirchen?
Alle , das wäre sinnvoll für alle Einwohner dieser Stadt ,um schneller voranzukommen. Die Einwohnerzahl von Wermelskirchen würde auch steigen , wenn die Stadt besser erreichbar ist.