Karnevaleske Flapsigkeit

Hier hatten wir gestern einen Beitrag publiziert über die öffentlich an den Vorstand der Wermelskirchener AfD gerichtete Frage des ursprünglich auf der Liste der AfD gewählten und nunmehr parteilosen Ratsmitgliedes Andreas Müßener, wie sich die AfD zu den offen rassistischen und bundesweit kritisierten Äußerungen des AfD-Spitzenpolitikers André Poggenburg verhält, der türkische Mitbürger als “Kümmelhändler” und “Kameltreiber” verunglimpft hatte.

Auf diesen Beitrag hin hat Karl Springer, Stadtrat und Mitglied der AfD, heute einen Kommentar formuliert, der mit Helau beginnt und mit Alaaf endet, heute. Andreas Müßener lächerlich machen zu wollen, ist keine angemessene Antwort auf die von ihm gestellte Frage. Aus diesem Grunde werden wir diesen Kommentar nicht veröffentlichen. Nicht nur Andreas Müßener, die gesamte lokale Öffentlichkeit hat ein Recht darauf zu erfahren, wie sich der AfD-Vorstand zu den öffentlich geäußerten rassistischen Verleumdungen eines führenden Vertreters dieser Partei verhält. Karnevaleske Flapsigkeit ist angesichts der Ernsthaftigkeit des Thema Rassismus nicht angebracht und fällt auf den Autor des unangebrachten Kommentars zurück. Wirklich wundern kann uns diese Antwort indes nicht.

Kommentare (2) Schreibe einen Kommentar

    • stefan wiersbin
    • 17.02.18, 7:41 Uhr

    Es ist schon sehr merkwürdig, nein beunruhigend, dass die AFD-Wermelskirchen auf die menschenverachtenden, fremdenfeindlichen und rassistischen Äußerungen ihres Spitzenpersonals immer mit Negieren und Totschweigen reagiert oder die Äußerung als zugespitze Meinungsäußerung darstellt. Die AFD-Wermelskirchen heißt mit diesem Verhalten diese rechtspopulistischen bis nationalsozialistischen Äußerungen gut und stellt sich hinter diese. Damit stellt sich die AFD-Wermelskirchen außerhalb des Kreises der demokratischen Parteien, die ihre politischen Ziele auf den Boden unseres Grundgesetzes verfolgen.

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    • H. Rosen
    • 18.02.18, 23:11 Uhr

    Helau und Alaaf im Nirgendwo
    Schon vor 730 Jahren, also 1288 wurde in Worringen – heute ein nördlicher Ortsteil von Köln – entschieden, wo Helau endet und Alaaf anfängt. Das sollte jedem in der rheinischen Region eigentlich klar sein. Wenn nun jemand mit Helau beginnt, dann sollte auch ein klare Position dabei herauskommen, fröhlich, menschenfreundlich, positiv. Und dann das Alaaf am Ende? Aber ein ganz dickes ? So kann das nichts werden. Der Inhalt zwischen den beiden ansonsten friedlichen karnevalistischen Zurufen muss zwangsläufig im Nirgendwo landen. Es ist also quasi nix. Also, nicht Fisch und nicht Fleisch. Man könnte ihn auch durch Leerzeichen ersetzen. Dann wird aber ganz klar, auf den Inhalt können wir verzichten. Was vor 730 Jahre entschieden wurde, kann heute nicht falsch sein. Fazit: Wat soll dä Quatsch? Fott damit.

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