Runder Tisch der Flüchtlingshilfe

In Nachfolge der Sozialkonferenz der Stadt im Jahr 2015 und verschiedener Arbeitsgruppen, die im vergangenen Jahr berieten, tagte heute im Rathaus auf Einladung der Verwaltung der “Runde Tisch der Flüchtlingshilfe”. Die Verwaltung war vertreten mit Bürgermeister Rainer Bleek, der Leiterin des Sozialamtes, Frau Dehnen, sowie Frau Beyer, Koordinatorin der Verwaltung für Fragen der Integration.

Zudem saßen Vertreter der Initiative “Willkommen in Wermelskirchen” in der Runde, Frau Krips von der Tafel, die Vorsitzende des Sozialausschusses, Christel Reetz, sowie eine Reihe von ehrenamtlichen Helfern in der Flüchtlingsarbeit. Überdies waren die Parteien CDU, SPD und Grüne vertreten.

Ziel der Beratung war eine Zwischenbilanz nach Sozialkonferenz und Arbeitsgruppendebatten. Nachdem derzeit nicht mehr so viele Flüchtlinge nach Wermelskirchen zugewiesen werden wie noch vor zwei Jahren, haben es die Flüchtlingshelfer und die Kommune nicht mehr vor allem mit den unmittelbaren Problemen der Unterbringung, der Erstversorgung und der Einrichtung von Sprachkursen zu tun. In der praktischen Betreuungsarbeit, so wurde berichtet, stoßen die Helferauf vielschichtige Bildungsprobleme. Flüchtlinge, die sich in Arbeit, Ausbildung oder Praktika befinden, weisen mitunter erhebliche Mängel in der Allgemeinbildung oder auch berufsspezische Defizite wegen nur mangelnder Schulbildung in den Heimatländern auf. Hier wurde nach intensiver Diskussion angeregt, möglichst bald, vielleicht sogar noch vor den Sommerferien eine eigene themenspezifische Beratung mit Bildungsträgern, Arbeitgebern, Kammern und Innungen durchzuführen, um schnelle Unterstützung organisieren zu können.

Eine weitere Anregung war, für Mütter mit Kindern, die in der Regel nicht an Sprachkursen teilnehmen können, eigenständige Angebote vorzulegen, die an Kindergärten in der Stadt angekoppelt sind, die auch von Flüchtlingskindern besucht werden. Zudem sollen Flüchtlinge begleitet werden, um etwa die Stadtbücherei besser nutzen zu können. Viele der Menschen, die zu uns geflohen sind, kennen aus ihren Heimatländern derartige Einrichtungen nicht.

Ein wichtiges Thema ist die Wohnungsnot. Es bestand Einigkeit bei allen Beteiligten, daß die schnelle Versorgung mit angemessenem Wohnraum eine wichtige Voraussetzung für eine gelingende Integration ist. Bürgermeister Bleek informierte über die vielfältigen Anstrengungen der Verwaltung.

Frau Krips warf schließlich die Frage auf, ob man nicht über eine angemessene Repräsentation von Flüchtlingen im politischen Prozeß und der Erarbeitung von Maßnahmen zur Integration nachdenken müsse. Denkbar seien etwa ein Flüchtlingsbeirat, ein Integrationsrat oder die Wiederbelebung des Ausländerbeirats.

Die Runde verständigte sich darauf, etwa alle drei bis vier Monate zusammenkommen zu wollen, um weitere anstehende Themen zu beraten.

 

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