ADFC-Fahrradklima-Test 2016: Wermelskirchen unbefriedigend

Frank Schopphoff vom örtlichen ADFC, dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club, stellt in einer Pressemitteilung die für Wermelskirchen unbefriedigenden Ergebnisse des Fahrradklima-Tests vor:

Wermelskirchen mit unbefriedigenden Noten trotz des großen Einsatzes der Stadtverwaltung im Bereich der Radverkehrsplanung und -förderung

Von Frank Schopphoff

Beim heute in Berlin vorgestellten Fahrradklima-Test des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) landete Wermelskirchen auf Platz 328 von 364 aller Städte seiner Größe bis 50.000 Einwohner. Insgesamt 275 Wermelskirchener hatten an der bundesweiten Befragung teilgenommen und erreichten bei der Suche nach den fahrradfreundlichsten Städten vergleichbarer Größe im Land NRW nur Rangplatz 55 von 62.

Die relativ schlechte Gesamtbewertung gemäß der Schulnote 4,2, die erst bei einer ortsspezifischen Analyse der politischen Rahmenbedingungen verständlich wird, und insbesondere diejenigen frustriert, die sich wie die Fachleute der Stadtverwaltung in den vergangenen Jahren in unserem Ort engagiert, jedoch vergeblich für ein besseres Ergebnis einer nachhaltigen Radverkehrsplanung eingesetzt haben.

Offensichtlich unzufrieden sind die Radfahrer und Radfahrerinnen in unserer Stadt vor allem damit, dass Einbahnstraßen nicht für den gegenläufigen Verkehr geöffnet sind (5,4), kein Angebot öffentlicher Leihfahrräder vorhanden ist (5,1) und der Winterdienst auf Radwegen unzureichend ist (5,0). Zufrieden sind sie mit der relativ geringen Anzahl an Fahrraddiebstählen und der deutlich verbesserten Wegweisung für Radfahrer. Trotz der unübersehbaren Mängel der Ampelschaltungen (4,8), der Falschparkkontrolle auf Radwegen (4,6) oder des Fahrens im Mischverkehr (4,6) lassen sie sich den Spaß am Radfahren nicht verderben.

Fahrradfreundlichkeit ist ein zunehmend wichtiger Standortfaktor für moderne Städte. Nicht ohne Grund berichten große Fahrradmagazine im benachbarten Holland und umfassende Verlags-Sonderhefte für Radfahrer der Großstädte Düsseldorf und Köln aktuell über die neu beschilderten Radtouren im Bergischen Land, die auch durch unsere Innenstadt führen.

Deshalb macht es dem ADFC Sorgen, wenn trotz des großen Einsatzes für die Freizeit- und Alltagsradler in den letzten Jahren zahlreiche Besucher von nah und fern und unsere Stadtbewohner über eine unzureichende Radverkehrsförderung und ein schlechtes Verkehrsklima in unserer Stadt berechtigt klagen.

Wenn Wermelskirchen will, dass mehr Menschen aufs Rad steigen, um die Fahrt durch die Innenstadt zu genießen, muss diese von unnötigen Autofahrten entlastet werden. Ohne Zweifel muss mehr getan werden als nur zu planen und zu reden. Nachhaltige Radverkehrsförderung muss mit allen zur Verfügung stehenden demokratischen Mitteln durchgesetzt werden.

Die detaillierten Ergebnisse des Fahrradklima-Tests 2016 und bundesweite Trends finden Sie auf www.fahrradklima-test.de.

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