Der Volkstrauertag geht uns alle an

Ein Kommentar von Wolfgang Horn

Volkstrauertag. Am kommenden Sonntag ist es wieder soweit: der Volkstrauertag wird in den Hüppanlagen zelebriert. Ein Tag, der ursprünglich das Gedenken an die Kriegstoten des ersten und später beider Weltkriege pflegen sollte, hat heutzutage durchaus auch eine moderne, eine sogar aktuelle Bedeutung.

gedenksteinAm Sonntag wird aller Opfer von Krieg und Gewalt gedacht, der Soldaten und Zivilisten, auch jener Menschen, die in der Nazidiktatur Opfer von Gewalt und Verfolgung, von Rassismus und Menschenfeindlichkeit waren, Juden, Kommunisten, Sozialdemokraten, jenen, die Widerstand leisteten, Mitglieder ethnischer oder religiöser Minderheiten, aller, die nicht den rassistischen Vorstellungen der Nazis entsprachen.

Krieg und Verfolgung, Diktatur und Gewaltherrschaft, nur Geschichte, Vergangenheit? Nein, keineswegs. Kriege, Bürgerkriege, Gewalt und Diktatur, Verfolgung und Vertreibung, das erleben Menschen heute, jetzt, in allen Regionen der Welt, auch in unserer Nachbarschaft. Menschen kommen zu uns, in großer Zahl, weil sie vor Krieg und Gewalt, vor Haß, Intoleranz oder Fremdenfeindlichkeit, religiöser oder ethnischer Verfolgung fliehen und ihre Heimat verlassen, auch vor Not, Hunger und Elend.

Kriege und Gewalt, Terror und Verfolgung gehen uns etwas an, betreffen uns, unmittelbar. Auch wenn das alles nicht hier bei uns stattfindet. Wir können uns am Vorabend des Volkstrauertages nicht der eigenen Geschichte vergewissern und ihrer Abgründe und zugleich  die Augen verschließen, wenn Menschen anderswo leiden müssen und dringend unsere Hilfe brauchen. So ist auch der Aufruf von Cornelia Seng zu verstehen, daß die Unterstützer und Mitarbeiter von “Willkommen in Wermelskirchen” an der Gedenkfeier teilnehmen sollten..

Der Volkstrauertag ist auch ein Tag geworden, an dem wir uns, wie Bürgermeister Reiner Bleek anläßlich des diesjährigen Gedenktages ausführt, „der Geschichte stellen und daraus Rückschlüsse ziehen, ein Tag, der sensibilisiert dafür, bedrohliche Entwicklungen oder die Verharmlosung von Gewalt rechtzeitig zu erkennen, jeden Menschen zu achten, ungeachtet seiner Herkunft oder seines Glaubens. Denn diese Werte sind auch in unserer Zeit keine Selbstverständlichkeit!“

In dem Sinne bitte ich alle Leserinnen und Leser des Forum Wermelskirchen, am kommenden Sonntag, um 11:30 Uhr an der Gedenkfeier zum Volkstrauertag in den Hüppanlagen teilzunehmen.

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