2023 gab es 2.378 politisch motivierte Angriffe auf Geflüchtete. Die Zahlen haben sich im Vergleich zum Vorjahr (1.420 Angriffe) fast verdoppelt. 313 dieser Taten waren Gewaltdelikte, 219 Personen wurden verletzt. Zudem gab es 180 Angriffe auf Unterkünfte von Geflüchteten. Die Zahlen sind vorläufig, es können Nachmeldungen folgen. Bereits 2022 war die Zahl der Angriffe auf Geflüchtete im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Das berichtet der Mediendienst Integration. Dort finden Sie weitere Hinweise, Links und Quellen.
2022 zählten die Behörden 1.420 politisch motivierte Angriffe auf Asylsuchende und Geflüchtete. Die meisten dieser Straftaten (83 Prozent) waren politisch rechts motiviert. Mit einem Zuwachs um 69 Prozent ist die Zahl der Straftaten gegen Asylunterkünfte (120) im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Auch die Zahl der Gewaltdelikte gegen Geflüchtete nahm zu, sie stieg um 22 Prozent auf 278.
Im Jahr 2021 gab es 1.254 solcher politisch motivierten Delikte, so die Angaben der Bundesregierung. Bei einem Großteil handelte es sich um Delikte gegen Geflüchtete außerhalb ihrer Unterkünfte (1.184). Bei allen Straftaten wurden insgesamt 165 Personen verletzt, unter ihnen befanden sich auch 10 Kinder. Die meisten dieser Straftaten (mehr als 90 Prozent) zählen die Behörden in den Bereich der politisch rechts motivierten Kriminalität (PMK-rechts).
Eine Langzeitauswertung der Amadeu Antonio Stiftung zeigt, dass Angriffe gegen Flüchtlinge nur unzureichend von den Behörden registriert werden. Das Problem werde dadurch verharmlost.
Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte
Eine Recherche des Südwestrundfunks und Bayerischen Rundfunks zeigt, dass Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte nur selten gerichtlich geahndet werden. Zwischen 2015 und 2018 hätten die Innenministerien der Bundesländer insgesamt 2.558 politisch motivierte Übergriffe auf Asylunterkünfte registriert, jedoch kam es in nur 206 Fällen zu Verurteilungen. Die Aufklärungsquote liege daher bei unter zehn Prozent.
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