Kein Alaaf vor hundert Jahren

1924 war Köln karnevalslos

1923 besetzten belgische und französische Truppen das Ruhrgebiet. Deutschland war mit den Reparationszahlungen wieder in einen vergleichsweise kleinen Rückstand geraten. Die englischen Besatzer sprachen in Köln ein allgemeines Karnevalsverbot aus. Keine Luftschlangen, keine Konfetti, kein Absingen karnevalistischer Lieder in der Öffentlichkeit. Alles strengstens verboten. Nichts auch mit durch die Stadt trecken oder sich verkleiden. Das alles galt auch für das Jahr 1924. Erst im Dezember 1924 gestattete die preußische Regierung wieder den Karneval für das Jahr 1925. Das galt auch für Sitzungen oder Bälle.

1924 allerdings veröffentlichte der Kölner Musikverlag Gustav Gerdes einen Song, den es zwar schon lange gab, aber den der Kölner Karnevalskomponist Heinrich Frantzen komponierte. Der Song vom Treuen Husar. Aber der durfte nicht gesungen werden 1924. 1925 gründete sich die Karnevalsgesellschaft Treuer Husar blau-gelb. Das Lied vom treuen Husaren wurde zu einer Art Nationalhymne der Kölner, obwohl es weder mit Köln noch mit Karneval etwas zu tun hat.

Das Dreigestirn von 1925: Prinz Dr. Kurt Töppel, Prinzengarde, Carl Otte von den Roten Funken und Peter Höchstenbach von den Blauen Funken komplettierten das Trifolium

Beitragsfoto © Künstlerpostkarte

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.