Fürs Klima spenden?

Verbraucherzentrale NRW klärt wichtige Fragen rund um CO2-Kompensation und freiwillige Zahlungen

Trotz vielfältiger Krisen bleibt der Schutz von Umwelt und Klima für viele Menschen ein wichtiges Thema. Laut der Umweltbewusstseinsstudie von August 2023 sind immerhin 36 Prozent der Befragten bereit, einen freiwilligen finanziellen Beitrag für Natur- und Umweltschutz zu leisten. „Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, für Klimaschutz zu spenden oder die eigenen CO2-Emissionen zu kompensieren“, sagt Jonas Grauel, Experte für nachhaltigen Konsum der Verbraucherzentrale NRW. Er beantwortet die wichtigsten Fragen.

• Warum sind finanzielle Beiträge für Klimaschutz sinnvoll?

Während 76 Prozent des gesamten Spendenaufkommens in Deutschland im Jahr 2022 auf die humanitäre Hilfe entfielen, kamen dem gesamten Bereich Natur- und Umweltschutz nur 3,4 Prozent zugute. Bisher wird nur wenig fürs Klima gespendet. Dabei ist Klimaschutz als präventive Maßnahme wichtig – durch ihn kann zukünftigen humanitären Notlagen durch Dürren, Fluten und Brände vorgebeugt werden.

• Wie kann man mit einer Spende Klimaschutz unterstützen?

Klimaschutzprojekte vermeiden oder reduzieren Treibhausgase. Gute Möglichkeiten für Spenden sind zum Beispiel die Moorpatenschaften beim Naturschutzbund Deutschland (Nabu), denn Moore sind sehr effektive Kohlenstoff-Speicher. Die Aufforstungsprojekte des gemeinnützigen Vereins PrimaKlima oder die lokalen Klimafonds von ClimateFair, einem Projekt der Klimaschutz+-Stiftung, sind ebenfalls empfehlenswert. Wer den politischen Einsatz für mehr Klimaschutz unterstützen möchte, kann beispielsweise an die Deutsche Umwelthilfe, den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) oder an die Organisation Germanwatch spenden.

• Oft ist von „CO2-Kompensation” die Rede. Was bedeutet das?

Die Kompensation unterscheidet sich von einer einfachen Spende vor allem durch den Anspruch, dass eine bestimmte Menge CO2 zu 100 Prozent durch Zahlungen an ein Klimaschutzprojekt ausgeglichen wird. Dafür müssen strenge Qualitätsmaßstäbe eingehalten werden – etwa müssen die Berechnungsgrundlagen zuverlässig sein und CO2-Einsparungen dürfen nicht doppelt gezählt werden.

• Wie kann man CO2-Emissionen seines Urlaubsflugs ausgleichen?

Flüge sind in jedem Fall klimaschädlich. Daher gilt es zunächst zu prüfen, ob alternative Reisemöglichkeiten – zum Beispiel per Zug, Bus oder im voll besetzen Auto – denkbar sind. Lässt sich ein Flug nicht vermeiden, so bietet zum Beispiel die gemeinnützige Klimaschutzorganisation „atmosfair“ eine gute Möglichkeit, die entstehenden Emissionen durch einen freiwilligen finanziellen Beitrag auszugleichen. Die Projekte von „atmosfair“ zielen auf CO2-Einsparung und nachhaltige Entwicklung insbesondere in Ländern des globalen Südens.

Weiterführende Infos und Links:
Ausführliche Informationen zum Thema hat die Verbraucherzentrale NRW zusammengestellt unter
www.verbraucherzentrale.nrw/node/91605

Beitragsfoto © 652234 auf Pixabay

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