Volksverpetzer.de hat sich mit der eher berüchtigten Rede des Finanzministers auf der Kundgebung der Bauern in Berlin auseinandergesetzt. Hier ein Ausschnitt:
Lindners Auftritt war ein Armutszeugnis für die demokratische Kultur: Ein Regierungsmitglied, ein Minister in der Defensive, der versucht, sich Demonstranten anzubiedern, die mehrfach durch gewaltvolle Rhetorik und Bilder gegen seine eigene Regierung aufgefallen sind – und der die Gelegenheit nutzt, um das Spaltungsnarrativ, wonach die Gesellschaft angeblich entzweit sei, weiter anzufeuern, indem er auf die von ihm als Sündenbock auserkorene Gruppe friedlicher Demonstrierender einer anderen ideologischen Herkunft hetzt, die in den letzten Monaten mehrfach Gewalt ausgesetzt waren, und gegen die Rechte Stimmung machen.
Wenn Vertreter demokratischer Parteien in diese Hetze einstimmen, gefährden sie diejenigen, die friedlich protestieren – und sägen gleichzeitig an ihrem eigenen Stuhl: Als politischer Schachzug war Lindners Rede so billig wie gefährlich – und ineffektiv obendrein. Denn statt des erhofften Applauses gab es andauernde Buhrufe aus dem Publikum, das er mit seinen Stammtischparolen umwerben wollte, gegen die er weiterhin anschreien musste.
VON RECHTSPOPULISMUS PROFITIEREN NUR RECHTE, ZEIGT DIE WISSENSCHAFT Das ist nicht verwunderlich: Rechtspopulistische Agitation hilft, das zeigen Politikwissenschaftler seit geraumer Zeit, Rechtspopulisten – und schadet den demokratischen Parteien, die sich rechtspopulistische Argumente zu eigen machen und die sie damit salonfähig machen.
ANNIKA BROCKSCHMIDT, WARUM LINDNER AUSGEBUHT WURDE, ANALYSE: LINDNER SPIELT DIE RECHTSPOPULISTISCHE KLAVIATUR, in: Volksverpetzer.de