Luisa zu Besuch im Blütenbad Leichlingen

Ob zum Sport treiben, Spaß haben oder die Seele baumeln lassen – ein Besuch im Schwimmbad, besonders im Sommer im Freibad, gehört für viele zur Freizeitplanung dazu. Leider kann es auch in (Frei-)Bädern zu sexueller Belästigung kommen. Dies können anzügliche Bemerkungen, unerwünschte Berührungen oder Fotografien etc. sein. Wichtig ist, dass alle Formen von sexuellen Grenzüberschreitungen wahrgenommen und angesprochen werden, damit insbesondere Mädchen und Frauen vor sexualisierten Übergriffen jeglicher Art geschützt werden. Damit können Schwimmbäder als sichere Orte erlebt werden.

Aus diesem Grund kann man „Luisa“ jetzt im Blütenbad in Leichlingen treffen. Das bedeutet, dass die Kampagne „Luisa ist hier!“, ein Hilfsangebot für Mädchen und Frauen, als Schutzkonzept in Schwimmbädern umgesetzt wird. Der Codesatz „Ist Luisa hier?“ soll die Hemmschwelle senken, sich Hilfe zu holen. Aufdringliches Anquatschen, unangemessenes Grapschen oder schlicht das Gefühl, bedrängt zu werden, Frauen können sich mit der Frage „Ist Luisa hier?“ an das geschulte Personal wenden und bekommen unmittelbar und diskret Hilfe, ohne den Sachverhalt erklären zu müssen und ohne vom Personal danach gefragt zu werden. Den Betroffenen wird ein sicherer Rückzugsort im jeweiligen Bad angeboten. Ob dann ein Taxi gerufen wird, die Freundin gesucht oder die Eltern benachrichtigt werden, entscheidet das Mädchen oder die Frau selbst.

Die Belegschaft des Blütenbades in Leichlingen wurde von Christine Warning und Christina Riedesel, Mitarbeiterinnen der Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt, Frauen-Zimmer e.V. Burscheid, zu der Kampagne „Luisa ist hier“ geschult. Die Schulung thematisierte unterschiedliche sexuelle Übergriffe in Schwimmbädern und die angemessenen Reaktionen darauf. Hervorzuheben ist, dass die Bademeister:innen dem Thema der sexuellen Grenzüberschreitungen gegenüber sensibilisiert und engagiert sind. Ein sicherer Ort für Mädchen und Frauen wurde festgelegt, dort wird der Betroffenen Rückzug und Hilfe angeboten. Plakate und Aufkleber in den Schwimmbädern weisen auf die Kampagne hin. 

Weitergehende Beratung können Betroffene im Frauen-Zimmer e.V. Burscheid, Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt für den Rheinisch Bergischen Kreis, bekommen. Die Mitarbeiterinnen beraten Mädchen ab 14 Jahren und Frauen, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind. www.frauenberatung-burscheid.de

Kommentar (1) Schreibe einen Kommentar

    • Riemer
    • 28.01.24, 18:50 Uhr

    Was waren das noch für Zeiten, als jemand der Mädchen belästigte von den anderen Besuchern des Bades am schlawitchen gepackt wurde, und freundlich vor die Tür gesetzt wurde. Zum Abschied gab’s noch ein 3-6Monatiges Badeverbot (damit war die Saison erledigt)..
    Der Schwimmmeister hat das Hausrecht. Sagt er “raus”, und die Reaktion lässt auf sich warten, gibt’s noch die Polizei…
    (musste ich in 16j Dienst nie holen!)

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