Kinderschutzbund-Präsidentin Prof. Dr. Sabine Andresen zur Krise von Millionen Menschen in unserem Land
Den Beitrag entnehmen wir dem Newsletter des Kinderschutzbundes
Das neue Jahr 2024 begann mit vielen Schreckensmeldungen. Neben den Kriegen in der Ukraine und dem Nahen Osten, den Überschwemmungen in Niedersachsen und der Androhung einiger Gruppen im Zuge der Proteste der Landwirte, den Staat und die Infrastruktur lahmlegen zu wollen, spricht fast niemand mehr über die Krise, die Millionen Menschen in unserem Land betrifft: Die Krise, in der Kinder, Jugendliche und ihre Familien stecken.
“Weder die immer neuen Zahlen zur Kinderarmut, noch die zunehmende Klage der Jugendämter, der Kitas und Schulen über den eklatanten strukturellen und finanziellen Mangel – nicht einmal der neuerliche Pisa-Schock lösen mehr als ratloses Achselzucken aus. Wer übernimmt eigentlich die Verantwortung für die Gestaltung von guter Kindheit und Jugend?”
Bundesweit leben etwa drei Millionen Kinder in Armut, es fehlen rund 98.000 Erzieherinnen und Erzieher, mindestens 14.500 Lehrkräfte und in vielen Städten und Regionen hat die Kinder- und Jugendhilfe Mühe, ihre grundlegendste Pflicht – die Abwendung von Kindeswohlgefährdungen – zu erfüllen. Andresen mahnt: „Es ist eine gesellschaftliche Aufgabe, für ein auskömmliches Aufwachsen aller Kinder und Jugendlichen zu sorgen. Das betrifft Staat, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft gleichermaßen. Wir haben es inzwischen mit einer echten Krise der Kindheit und Jugend zu tun. Der Kinderschutzbund befürchtet, dass das System kollabiert. Wer also tritt ernsthaft und engagiert für die Rechte von Kindern und Jugendlichen ein und priorisiert deren Bedarfe? In der politischen Landschaft hören wir viele Lippenbekenntnisse, aber das reicht nicht.”
Psychische Gewalt findet überall statt – Kampagne des Kinderschutzbundes jetzt in den Großstädten
In den Familien, aber auch in den Institutionen – psychische Gewalt findet überall statt. Sport und Schule sind hierbei zwei elementare Bereiche, in denen Kinder und Jugendliche mit Demütigungen, Diskriminierungen und Drohungen konfrontiert sein können.
Seit heute macht der Kinderschutzbund darauf mit Plakaten in den Großstädten Berlin, Hamburg, Dresden und Rostock aufmerksam. Haben Sie eines entdeckt? Dann machen Sie gern ein Foto und teilen es auf Instagram, damit möglichst viele Menschen von dem Thema erfahren. Verlinken Sie uns gern! Mehr über das Thema erfahren Sie auf kinderschutzbund.de/gewalt