SPD: Kreis braucht einen neuen Landrat | FDP: Es geht um Macht
Schwarz und Grün wollen im Kreis das Amt des Kreisdirektors abschaffen. Gegen diese Pläne laufen die Oppositionsparteien SPD und FDP Sturm, wie Guido Wagner im Kölner Stadt-Anzeiger berichtet.
„Wer Chaos an der Spitze der Kreisverwaltung vermeiden will, muss die Ursache für das Chaos abwählen. Der Kreis braucht einen neuen Landrat“, fordert die SPD-Kreistagsfraktion. Damit sei sie mit den Freien Wählern und der FDP einig. Marcel Kreutz, SPD-Kreisvorsitzender und Kreistagsmitglied, wird von der Zeitung mit dem Urteil zitiert, daß „ein anerkannter und qualifizierter Kreisdirektor von Schwarz/Grün aus dem Amt entfernt werden“ soll.
FDP-Fraktionschef Dr. Alexander Engel: „Hier soll offenbar die erneute Kandidatur von einem Stephan Santelmann als Landrat gesichert werden“, was eine „besorgniserregende“ Entwicklung sei. Es gehe um Macht und Einfluss, weniger um die „tatsächlichen Geschicke der Verwaltung“.
Werdel habe als Leiter des Krisenstabs in der Corona-Krise „sehr gute Arbeit geleistet und sich in der Krise bis an die Grenzen der Belastbarkeit aufgerieben“, so SPD-Fraktionschef Gerhard Zorn. Er habe die Krise bewältigt, Santelmann nur Chaos erzeugt. Werdel müsse wohl „weg, weil er bei der sich abzeichnenden erneuten Kandidatur von Stephan Santelmann für die Position des Landrats stört“. “Santelmann hat nur Chaos erzeugt. Werdel steht für Kompetenz. Santelmann lächelt.“
Auch der Bundestagsabgeordnete und CDU-Kreisvorsitzende, Dr. Hermann-Josef Tebroke, Santelmanns Vorgänger als Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises, habe sich deutlich gegen eine Abschaffung des Kreisdirektor-Postens ausgesprochen und Amtsinhaber Dr. Erik Werdel (CDU) den Rücken gestärkt.
Problematisch seien die Turbulenzen für die Mitarbeitenden der Kreisverwaltung, warnt die SPD. Führende Mitarbeiter seien bereits „geflüchtet“. In Santelmanns Büro wechsele der Mitarbeiterstab zudem regelmäßig, so Zorn: „Der Ruf des Kreises als guter Arbeitgeber hat stark gelitten.“