Verein der Pilgerfreunde bekommt neues „Pilgerlager”

Den Beitrag entnehmen wir dem Waterbölles, dem kommunalpolitischen Forum für Remscheid

Eine kleine Mansarde mit fünf Betten in einem Fachwerkhaus an der Berliner Straße in der Altstadt von Remscheid-Lennep, das war im Frühjahr 2019 das „Pilgerlager” unterm Dachjuchhe, die Pilger-Herberge des Vereins der Lenneper Pilgerfreunde e.V.

Dem war es Ende 2018 mit finanzieller Hilfe von Sponsoren gelungen, neue Matratzen, Sessel und einen Tisch anzuschaffen, die Wände zu streichen, zwei neue Toilettenräume zu fliesen (einer davon bekam dann auch eine Dusche) und in die Giebelwand ein größeres Fenster einzubauen (eine behördliche Brandschutz-Auflage). Pilger auf dem Weg durch das Bergische Land in Richtung Santiago de Compostela sollten in Lennep (gegen Vorlage des Pilgerpasses) kostenlos übernachten dürfen, sofern sie keine Tiere mitbringen, dafür aber einen eigenen Schlafsack. Von Willi Oberlies und Kassierer Wolfgang Haagen ließ sich der Waterbölles damals die neue Pilgerherberge zeigen, als sie – bei wachsender Beliebtheit – ihren 100. Pilger erwartete.

Leider gibt es diese Pilger-Herberge nicht mehr. Weil der Hausbesitzer dem Verein der Pilgerfreunde überraschend kündigte. Doch seit der Ratssitzung am vergangenen Donnerstag hat Willi Oberlies Hoffnung auf eine neue Unterkunft in der Lenneper Altstadt. Denn die Politiker stimmten dem Vorschlag der Stadtverwaltung zu, aus einem „Sonderkonto für außergewöhnliche Instandsetzungen und Wertverbesserungen“ 121.200 Euro bereitzustellen für die Wiederherrichtung von zwei leerstehenden Wohnungen in der städtischen Immobilie Munsterplatz 2. Eine davon soll nach Fertigstellung von der GEWAG mit einem üblichen Mietvertrag an den Verein der Pilgerfreunde e.V. kostenfrei vermietet werden zum Betrieb einer neuen Pilgerunterkunft. „Der Verein hat die Betriebs- und Verbrauchskosten sowie geringfügige Reparaturen selber zu tragen“, heißt es in der Vorlage.

Der größte Kostenfaktor ist nach Angaben der Verwaltung mit ca. 60.000 € eine neue Versorgung des Hauses mit Strom und Heizung; die Stromverteilung der einzelnen Wohneinheiten muss erneuert und im Keller des Hauses untergebracht werden. Als neue Heizung (anstelle der früheren Nachtstromspeicheröfen) hat die GEWAG ein Brennwertheizgerät vorgeschlagen, für das noch eine Gasleitung gelegt werden muss. Den Zeitaufwand für die Sanierung, insbesondere die Installation der neuen Versorgungsanlagen, schätzt die GEWAG auf 20 Wochen.

Beitragsfoto: Renovierungsbedürftig sind die beiden leerstehenden Wohnungen im Haus Münsterplatz 1, das der Stadt gehört. Und eine Wohnung soll die GEWAG kostenfrei an die Lenneper Pilgerfreunde als Pilgerunterkunft vermieten. Foto: Stadt Remscheid.

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