Balkonsolar: Warum kommt die Energie vom Balkon und nicht vom Energieversorger?

Was sorgte eigentlich dafür, dass der Solarstrom Priorität hat? Wenn ich gerade im Haus 300W verbrauche (z.b. durch Waschmaschine und PC-Nutzung) und mein Balkonkraftwerk gerade 300 Watt produziert. Nutze ich dann diese 300 Watt, oder kommt da noch Energie von aussen rein? In diesem Video wird der Grund gezeigt: Die PV-Anlage ist eine Stromquelle, das EVU ist eine Spannungsquelle. Während die Spannungsquelle immer nur so viel Strom liefert, wie Verbraucher benötigen, liefert der Wechselrichter immer, was er gerade liefern kann. Das wird an der Tafel gezeigt – es geht um die Kontenregel von Kirchhoff: Alle Ströme die auf einen Knoten zu fließen sind genauso groß wie die abfließenden Ströme.

Somit kann man ausrechnen, welchen Strom der Energieversorger liefert. So viel, wie die Verbraucher im Haus benötigen, abzüglich dem, den die PV-Anlage liefert. Es wird auch erklärt, dass am Ende einer Leitung die Spannung höher oder niedriger ist, je nachdem in welche Richtung er Strom fließt. Beim Wechselrichter ins Netz hinein führt zu höherer Spannung, beim Verbraucher aus dem Netz heraus gibt es eine Spannungsabsenkung. Im Versuch wird die Spannungsänderung durch Einspeisung (+0.8V) bzw. durch Verbrauch durch einen Föhn (-20V) demonstriert. Im Ergebnis: Den Strom, den man selbst verbraucht, zählt der Stromzähler vom EVU nicht und man muss ihn auch nicht zahlen.

Zusatz: beschrieben wird ein Wechselstromnetz, in dem Einspeisung und Verbrauch auf der gleichen Phase des Drehstromnetzes angeschlossen werden. Tatsächlich haben wir ein Drehstromnetz mit 3 Phasen. Da gilt das mit den Knoten und den Strömen natürlich nur für die an der jeweiligen Phase angeschlossenen Geräte. Wenn Verbraucher und PV-Anlage auf einer anderen Phase betrieben werden, kommt der Strom für den Verbraucher tatsächlich vom EVU und die PV-Anlage liefert Strom (Energie) ans EVU. Der Zähler bilanziert, so dass im Grunde das gleiche herauskommt. Der Strom der PV-Anlage verpufft also nicht und senkt stets die Stromrechnung, auch wenn der Verbrauch auf einer anderen Phase liegt.

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