Im Frühjahr 2023 gibt es bei der konjunkturellen Lage im Vergleich zum Jahresbeginn kaum Veränderungen.
Mitteilung der Industrie- und Handelskammer zu Köln
Der Konjunkturklimaindikator steigt getrieben von deutlich verbesserten Erwartungen gegenüber der Vorumfrage von 98 auf 105 Punkte und liegt damit wieder über der neutralen Schwelle von 100 Punkten.
Die Konjunkturumfrage zum Frühjahr 2023 (PDF-Datei · 938 KB) der IHK Köln wurde vom 28. März bis zum 21. April 2023 durchgeführt. In die Auswertung sind Antworten von 530 Unternehmen aus dem IHK-Bezirk Köln eingeflossen.
Die Ergebnisse der Konjunkturumfrage Frühjahr 2023 im Überblick
Geschäftslage
Nahezu unverändert ist die Geschäftslage. Der Indikator bleibt unverändert bei 17 Punkten und wird somit mehrheitlich als positiv bewertet. 32 Prozent der Unternehmen melden eine gute Geschäftslage, 15 Prozent geben eine schlechte Lage an. 53 Prozent schätzen ihre Lage als „befriedigend“ ein.
Geschäftsaussichten
Im Zuge sinkender Unsicherheiten hinsichtlich der Energiesicherheit haben sich die Erwartungen erneut deutlich verbessert. 16 Prozent der Unternehmen gehen wieder von einer Verbesserung aus, 22 Prozent befürchten hingegen eine ungünstigere Entwicklung ihrer Lage in den kommenden zwölf Monaten. Damit liegt der Erwartungsindikator bei -5 Punkten weiterhin im negativen Bereich.
Investitionen
Kaum Veränderung gibt es bei der Investitionsbereitschaft. 26 Prozent der Unternehmen planen höhere Investitionen, 23 Prozent der Unternehmen planen hingegen die Investitionen in den kommenden zwölf Monaten zu reduzieren. Etwa die Hälfte der Unternehmen gibt an, ihr Investitionsverhalten nicht zu ändern.
Beschäftigung
Die Einstellungsbereitschaft ist ebenfalls unverändert, sodass der Beschäftigungsindikator weiter im neutralen Bereich liegt. 20 Prozent planen eine Steigerung, 19 Prozent eine Verringerung des Personalstands. 61 Prozent gehen hingegen von einer gleichbleibenden Beschäftigtenanzahl aus.
Risiken
Als Hauptrisiko wird wieder der Fachkräftemangel aufgeführt. 68 Prozent der Unternehmen geben dies an. Dies ist ein historischer Höchststand. Darauf folgen die Energiepreise (54 Prozent) und die Arbeitskosten (52 Prozent). Angesichts einer weiter hohen Inflationsrate und Sorgen vor Konsumzurückhaltung wird auch die Inlandsnachfrage von fast jedem zweiten Unternehmen als Geschäftsrisiko gesehen (47 Prozent).
Export
Die Exporterwartungen der Industrieunternehmen sind im Frühjahr 2023 nahezu unverändert. Der Exportindikator liegt weiter auf einem sehr niedrigen Niveau von -13 Punkten. Aktuell gehen 25 Prozent der Industrieunternehmen von einem Rückgang des Exportgeschäfts in den kommenden zwölf Monaten aus. 63 Prozent erwarten eine gleichbleibende Entwicklung ihrer Ausfuhren, nur 12 Prozent einen Anstieg.
Blick in die Branchen
Zwischen den Branchen bestehen weiterhin beträchtliche Unterschiede. Die auch für 2023 hohe Inflation drückt weiterhin die Konsumlaune, was vor allem dem Einzelhandel zu schaffen macht. Trotz einer verbesserten Lage auf den Energiemärkten, leiden energieintensive Branchen der Chemie-, Kunststoff- und Papierindustrie weiter unter den Auswirkungen hoher Energiepreise. Positiv steht das Gastgewerbe, die IT-Branche und auch der Maschinenbau dar, die mehrheitlich eine gute Geschäftslage angeben.