Es war ein bewegender Moment, als in der vergangenen Woche der Stolperstein für Karl Noske vor seinem letzten Wohnhaus Im Wolfhagen 24 verlegt wurde. So eine Mitteilung der Stadt Wermelskirchen auf Facebook. Noske war einer der Millionen Menschen, die von den Nationalsozialisten zu einer Nummer degradiert, eingesperrt und gequält wurden. Und ihnen allen ihren Namen und damit die Erinnerung zurückzugeben, erdachte der Künstler Gunter Demnig die Stolpersteine. Mittlerweile gibt es in ganz Europa insgesamt mehr als 75.000 Gedenksteine, was die Stolpersteine zum größten dezentralen Mahnmal der Welt machen.
„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist – und mit diesem Stolperstein wollen wir für immer an Karl Noske erinnern, der das KZ Buchenwald überlebte und 1951 nach Wermelskirchen kam, um den Rest seines Lebens in Frieden zu leben“, sagte Bürgermeisterin Marion Lück bei der Gedenkfeier.
Karl Noske hatte sich 1934 als Zeuge Jehovas taufen lassen und seinem Glauben auch nicht abgeschworen, als ihm seine Freilassung aus dem Strafgefangenenlager angeboten wurde. „Er ist ein Beweis für das Einstehen für christliche Werte und Zivilcourage“, sagte Marcel Nau, Sprecher der Zeugen Jehovas in NRW.
Zur Verlegung des Stolpersteins kam neben Noskes Enkelin Petra Schindler auch Inge Eichhorn. Die 86-jährige ist die Tochter von Friedrich Brosius, der Karl Noske im KZ Buchenwald kennenlernte und ihn 1951 nach Wermelskirchen einlud, um hier zu leben.
Und auch Lotti, Tochter unserer Stadtarchivarin Tina Nötzel, legte eine Blume für Karl Noske neben seinen Stolperstein, für den Stefan Schablewski und Tobi Truß vom städtischen Betriebshof den Platz vor der Hausnummer 24 vobereitet hatten.
Weiße Rosen als Erinnerung an den Mann, der im KZ Buchenwald bis auf 40 Kilo abmagerte, legten anschließend auch Marcel Nau, Norbert Galonska, Marion Lück, Inge Eichhorn, T. Martin Krüger und Petra Schindler (von links) nieder.