Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat in einer aktuellen Stellungnahme deutliche Kritik am Entwurf des fünften Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung formuliert. Der Verband erneuert seine Forderung nach einer unabhängigen Armutsberichterstattung durch eine regierungsexterne Kommission.
Der Berichtsentwurf enthalte zwar durchaus richtige wie alarmierende Fakten, etwa Daten zur wachsenden sozialen Spaltung der Gesellschaft und dem kontinuierlichen Anstieg der Armutsquote, bleibe jedoch eine ehrliche Bewertung und konkrete Handlungsvorschläge schuldig, so die Analyse des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. „Wir haben in Deutschland kein Erkenntnisdefizit und unter Fachleuten ist auch völlig klar, was zu tun wäre, wir haben jedoch ein politisches Handlungsdefizit“, so Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes.
Der Bericht gehe an keiner Stelle auf das Problem der „verdeckten Armut“ ein, so heißt es weiter. Die Perspektive von Armut betroffener Menschen werde nicht ausreichend berücksichtigt und das aktuelle Ausmaß der Vermögensungleichheit in Deutschland nur völlig unzureichend abgebildet.
Hier die ausführliche Stellungnahme als PDF-Datei: