EIN FILM VON ANDRÉ SCHÄFER / Donnerstag, 28. April 2022, 23.45 Uhr im SWR
Fassbinder machte sie zur Ikone des deutschen Autorenfilms und in Frankreich unsterblich. Und doch hat sich Hanna Schygulla längst emanzipiert von ihrem Regisseur, drehte mit vielen anderen wie Volker Schlöndorff und François Ozon, die beide in diesem Film zu Wort kommen – und eigene dokumentarische Kurzfilme, die sogar im Museum of Modern Art in New York liefen.
Der Film HANNA SCHYGULLA begleitet die nun 76jährige Schauspielerin zwei Jahre lang von Paris nach Berlin, von Film zu Chanson, von Politik zu Privatem. In ungewohnter Offenheit erzählt sie, was ihr im Leben wichtig war und ist. Der Film dokumentiert sehr nah dran und sehr privat eine faszinierende Frau, die schon immer Brücken schlägt – selbst in Zeiten der Pandemie. In Barcelona dreht sie mit Jugendlichen, die aus der Psychiatrie geflohen sind, in Hamburg einen surrealistischen Kurzfilm und in Paris gleich zwei Spielfilme mit dem französischen Star-Regisseur François Ozon. Und in Berlin macht sie beim Flüchtlingsprojekt „Lupine“ mit jungen Mädchen aus Syrien einen Kurzfilm zum Thema Flucht – sie, die „Tschikola“, die Polensau, wie ihr die Kinder in der Schule in München hinterhergerufen hatten, damals, als Hanna Schygulla gerade selbst aus Oberschlesien nach Bayern geflohen war und eine Heimat in der Fremde finden musste.
Nach Paris kam sie Anfang der 80er Jahre „der Liebe wegen“; in ihrer Wohnung aus dem 16. Jh. inszeniert sie ein (Selbst-) Gespräch mit Rainer Werner Fassbinder an dessen 75. Geburtstag, erzählt von ihren Eltern und ihren Männern – und von Alicia Bustamante, der großen kubanischen Schauspielerin, mit der sie 20 Jahre zusammenwohnte. Über sie drehte Schygulla einen Dokumentarfilm, aus dem wir Ausschnitte zeigen – neben vielen Szenen aus „Lili Marleen“, „Die Ehe der Maria Braun“ und anderen großen Spielfilmen mit Hanna Schygulla.
Buch und Regie ANDRÉ SCHÄFER Bildgestaltung MITJA HAGELÜKEN | ANDY LEHMANN | JEAN-THOMAS RENAUD | HARRY SCHLUND Montage FRITZ BUSSE | MICHEL LINZER Ton ENNO GRABENHORST | OLIVER GÖBEL | JOSÉ HUERTA | TORSTEN LENK | MARCUS VETTER | STEFAN SCHLUND Musik RITCHIE STARINGER Design ARNO BLUMENSTOCK Tonmischung ANDRÉ MAGER Schnittassistenz AKSANA DIJKSTRA | CHRISTIAN KLIMETZKI Farbkorrektur UWE ARNOLD Produktionsleitung Florianfilm OLIVER LAU Produktionsleitung SWR THOMAS LORENZ Producer MARKUS AUGÉ | THOMAS ROSENBERG | TABEA SPERL | ANNA STEUBER Produzent ANDRÉ SCHÄFER Redaktion SWR UTE HOFFARTH Dank an HANNA SCHYGULLA | DANIEL PHILIPPEN Eine Produktion der FLORIANFILM GMBH im Auftrag des SWR in Zusammenarbeit mit ARTE