Der Inzidenzwert und die Corona-Neuinfektionen in Deutschland haben die nächsten Höchstwerte erreicht. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gibt die Sieben-Tage-Inzidenz mit 706,3 an. Am Vortag hatte der Wert noch bei 638,8 gelegen, vor einer Woche waren es noch 470,6. Die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden beträgt nach Daten der Gesundheitsämter 140.160 – nach 133.536 am Vortag und 92.223 vor einer Woche. Es ist bereits der achte Tag in Folge mit einer neuen Rekordinzidenz und der dritte Tag mit einem neuen Höchstwert bei den Neuinfektionen. Die Inzidenz beziffert die Zahl der neuen Ansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen. Weiterhin wurden 170 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gezählt. Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,09 angegeben (Vortag: 1,07). Laut DIVI-Intensivregister werden in Deutschland derzeit 2447 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 1513 davon werden invasiv beatmet. Rund 4099 Intensivbetten (16,3 Prozent) sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei. In das Regiomed Klinikum Coburg in Bayern werden zurzeit mehr Kinder als üblich mit einer Ganzkörperentzündungsreaktion gebracht. Diese stehe im direkten Zusammenhang mit einer vorangegangenen Corona-Infektion, heißt es in einer Mitteilung der Klinik. Demnach scheint es irrelevant zu sein, ob die Infektion schwer oder ohne Symptome verlief. Nach mehreren Wochen oder Monaten komme es in diesen Fällen zu einer schweren Entzündungsreaktion, die den ganzen Körper betreffe. Medizinisch werde diese Krankheit “Multisysme Inflammatory Syndrom in Children” (MIS – C) oder Pediatric Multisystem Inflammatory Syndrom (PIMS) genannt. Ein Viertel der Kinder muss auf der Intensivstation behandelt werden, heißt es in der Mitteilung weiter. Die schwere Entzündungsreaktion lasse sich den Medizinern zufolge aber mit Cortison behandeln. “Es erschreckt einen, wie schwer krank die Kinder sind und wie lange sie intensiv medizinisch behandelt werden müssen”, sagt Professor Peter Dahlem, Chefarzt der Coburger Kinderklinik, dem Bayerischen Rundfunk. Inzwischen gebe es dort fast wöchentlich einen neuen PIMS-Fall. Nachdem im Jahr 2021 nur zwei PIMS-Fälle in der Coburger Klinik gewesen sind, waren es in den ersten drei Wochen des Jahres 2022 bereits drei, so eine Sprecherin des Coburger Regiomed Klinikums.
Neun von 16 Bundesländern verzeichnen einen Fallrekord: Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland – in all diesen Ländern haben die Gesundheitsämter so viele Neuinfektionen an die zuständigen Landesministerien gemeldet wie noch nie. Das geht aus ausgewerteten Angaben der Landesbehörden hervor. Der Anteil der Kinder (5 bis 14 Jahre) an den neu gemeldeten Infektionen ist von knapp 18 Prozent in der Vorwoche auf rund 23 Prozent gestiegen. Das Infektionsgeschehen an den Schulen nimmt offenbar zu. Die Kleinkinder unter 5 Jahren machen jetzt mehr als 5 Prozent der neuen Fälle aus. In der Vorwoche waren es noch 3,7 Prozent. Der Anteil der Hochaltrigen (Über 80 Jahre) ist von rund 1,6 auf 1,4 Prozent gesunken. Am stärksten gesunken ist die Beteiligung der größten Altersgruppe von 15 bis 34 Jahre am Infektionsgeschehen. Hier spielen möglicherweise eine größere Vorsicht der Erwachsenen (z.B. weniger Kontakte durch Homeoffice etc.) sowie die Kinderimpfung eine Rolle. Insgesamt ist das Fallniveau deutlich angestiegen: 140.160 heute im Vergleich zu 93.052 neu gemeldeten Fällen am 14.1. (+51 Prozent). Das durch die Omikron-Welle stark ansteigende Fallaufkommen spiegelt sich auch in den 7-Tage-Inzidenzen in allen Altersgruppen wider. Das geht aus den Daten des Wochenberichts des Robert-Koch-Instituts hervor. Demnach sind besonders Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 34 Jahren mit einer durchschnittlichen Inzidenz von 944,22 stark betroffen. Am niedrigsten ist der Wert in der ältesten Gruppe der Menschen über 80 Jahre (117,9). Die Omikron-Variante breitet sich in allen Bundesländern weiter aus. Wie aus den IfSG-Meldedaten hervorgeht, liegt der bundesweite Anteil in der zweiten Kalenderwoche bei 89,3 Prozent (erfasst bis 16. Januar; KW 1: 76 Prozent). Regional gibt es große Unterschiede: In Mecklenburg-Vorpommern liegt der Anteil demnach bei 16,2 Prozent, in Bremen mit der aktuell höchsten Inzidenz bei 96,2 Prozent. Neben Mecklenburg-Vorpommern liegt nur noch in Sachsen (65 Prozent) der Wert unter 80 Prozent. Die Schwankungen und Unterschiede ergeben sich unter anderem aus der unterschiedlichen Intensität von varianten-spezifischen Testungen in den einzelnen Bundesländern, den Verzögerungen in der labordiagnostischen Erfassung sowie der Ausbreitung ausgehend von Ballungsräumen. Die Daten decken sich etwa mit den Angaben des Wochenberichts des Robert-Koch-Instituts (RKI). Laut Genomsequenzdaten ist der Anteil in der ersten Kalenderwoche auf 62,4 Prozent gestiegen, für die zweite Kalenderwoche liegen noch keine Daten vor. Damit ist Omikron auch im RKI-Datensatz erstmals die dominante Variante in Deutschland. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach rechnet für Mitte Februar mit mindestens 400.000 Corona-Neuinfektionen pro Tag – im optimistischen Szenario. Sollten die Auffrischungsimpfungen keine lange Schutzwirkung haben, könnte die Zahl sogar auf mehr als 600.000 pro Tag steigen, hatte der SPD-Politiker nach Reuters-Informationen in einer Schalte mit den Staatskanzleichefs von Bund und Ländern am Donnerstag gesagt. Das Robert-Koch-Institut (RKI) erwartet, dass der maximale Ausschlag der Omikron-Welle in Deutschland durch Meldedaten nicht genau bemessen werden kann. “Die Größenordnung und die entscheidenden Trends in der epidemiologischen Entwicklung werden jedoch zuverlässig angezeigt”, schreibt das RKI im Corona-Wochenbericht. Hintergrund für die vorübergehend unvollständiger werdende Erfassung von Infizierten sind etwa begrenzte Testkapazitäten und Personalressourcen wegen der hohen Fallzahlen, wie es heißt.
Die deutsche Transportbranche warnt angesichts zunehmender Corona-Ausfälle von Lkw-Fahrern vor Lieferengpässen. “Die Situation ist sehr angespannt, weil uns immer mehr Fahrer fehlen”, sagt der Vorstandsprecher des Bundesverbandes Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL), Dirk Engelhardt, der Nachrichtenagentur Reuters. “Der Krankenstand ist wegen Corona deutlich erhöht.” Er liege im laufenden Januar um etwa fünf bis zehn Prozentpunkte höher als zu dieser Jahreszeit in Vorkrisenzeiten üblich. “Noch sind die Lieferketten stabil, leere Regale drohen noch nicht”, sagte Engelhardt. “Aber wenn die Infektionszahlen weiter so durch die Decke gehen, sind sie gefährdet.” Er rate der Politik deshalb dringend dazu, rasch Vorkehrungen zu treffen. “Es muss eine Krisenplanung geben.” Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil spricht sich vor neuen Spitzenberatungen von Bund und Ländern gegen Lockerungen in der Corona-Pandemie aus – aber auch gegen Verschärfungen. Die massiv steigenden Inzidenzen spielten “schon eine Rolle, aber wir müssen ein Stück weit umdenken gegenüber den früheren Infektionswellen”, sagt der SPD-Politiker im ARD-“Morgenmagazin”. Die Infektionszahlen seien hoch, die Kliniken aber weniger belastet. “Wir haben es mit einem neuen Gegner zu tun, deswegen muss man insoweit auch seine Strategie anpassen.” Der Virologe Klaus Stöhr hält eine Neubewertung der Corona-Maßnahmen im Lichte der Omikron-Variante für nötig, warnt aber vor zu weitgehenden Lockerungen. “Also jetzt alles zu öffnen, hört sich für mich ein bisschen so an wie vom rechten Straßengraben in den linken Straßengraben reinzufahren. Irgendwo ist die Fahrbahn ja in der Mitte und die finden, glaube ich, andere Länder besser”, sagt Stöhr im Sender RBB. Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit macht leichte Hoffnung auf eine Entspannung der derzeitigen Corona-Lage. Für eine sichere Beurteilung sei der Verlauf der derzeitigen Welle in den nächsten ein bis zwei Wochen entscheidend, sagt der Mediziner vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin der “Hamburger Morgenpost”. “Momentan gehe ich davon aus, dass wir in den nächsten ein bis zwei Monaten aber damit durch sind.” Seiner Meinung nach müsse dann diskutiert werden, wie es weitergehe und ob die Phase der Endemie erreicht sei. Chanasit geht davon aus, dass es nach Omikron keine weitere Coronavirus-Variante geben wird, die schlimmere Auswirkungen als die bisherigen haben könnte. “Das ist sehr unwahrscheinlich.”
Ein Fachverband für Infektionskrankheiten bei Kindern fordert für Kita- und Schulkinder eine Aufhebung der Quarantänepflicht. Sofern regelmäßige Testungen mit negativen Ergebnis vorliegen, solle man Kontaktpersonen nicht den Zugang zu Kitas oder Schulen verbieten, sagt der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI), Tobias Tenenbaum, der “Neuen Osnabrücker Zeitung”. “Für sie sollte die Quarantänepflicht aufgehoben werden, wo sie noch besteht”, so der Leiter des Fachverbands für Kindermedizin. “Das empfehlen wir nicht nur als DGPI. Dass das ein gangbarer Weg ist, ist durch Studien gestützt.” Tenenbaum mahnte, dass man während der Omikron-Welle und dem zu erwarteten Anstieg der Infektionsfälle nicht “Abertausende Kinder” vom Schulunterricht fernhalten könne. Schülerinnen und Schüler müssen sich in Niedersachsen auch im Februar noch täglich auf Corona testen. Die bisher bis Ende Januar befristete Testpflicht werde zu Beginn des neuen Schulhalbjahrs fortgeführt, kündigt das Kultusministerium an. “Das Sicherheitsnetz wird beibehalten”, sagte ein Sprecher am Freitag in Hannover. “Wir glauben, dass das ein wichtiger Beitrag ist, um die Schulen offen zu halten.”
Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) spricht sich dafür aus, dass Beschäftigten in Quarantäne, die ohne medizinischen Grund eine Corona-Impfung verweigern, die Lohnfortzahlung gekürzt wird. Diese Beschäftigten gefährdeten die “Betriebsgesundheit”, sagt der Bundesgeschäftsführer des Verbandes, Markus Jerger, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Bereits jetzt würden viele Unternehmen Aufträge verlieren, weil Mitarbeiter fehlen. “Ein erhöhter Ausfall von Mitarbeitern bei bleibenden Lohnkosten kann das wirtschaftliche Aus bedeuten – und damit den Verlust aller Arbeitsplätze im Unternehmen.” Arbeitnehmer und Selbständige können ihren Anspruch auf Ersatz von Verdienstausfällen verlieren, wenn sie keinen vollen Impfschutz durch eine Corona-Drittimpfung haben und in Quarantäne müssen. Das geht aus einer Expertise der Wissenschaftlichen Dienste des Bundestags hervor, die der Bundestag im Internet veröffentlicht hat. Eigentlich gewährt das Infektionsschutzgesetz Personen, die infiziert sind oder unter Infektionsverdacht stehen und denen deshalb eine Ausübung ihrer bisherigen Erwerbstätigkeit verboten ist, einen Entschädigungsanspruch in Geld. Die Bundestagsdienste weisen darauf hin, dass die Entschädigung laut Gesetz wegfällt, wenn etwa durch Inanspruchnahme einer Schutzimpfung ein solches Verbot hätte vermieden werden können. Dabei könne auch das Fehlen einer Auffrisch- oder Booster-Impfung zum Ausschluss der Entschädigung für den Verdienstausfall führen, wenn diese eine öffentlich empfohlene Impfung sei. Staatsanwaltschaften und Polizei haben einem Bericht zufolge seit 2020 in mehr als 100 Ermittlungsverfahren bundesweit auf persönliche Daten aus der Luca-App oder auf andere Formen der Corona-Kontakterfassung zurückgegriffen. Das geht aus einer Umfrage des ZDF-Nachrichtenportals “heute.de” unter allen Staatsanwaltschaften und Landesdatenschutzbeauftragten hervor. In mindestens fünf Fällen wurden die Daten verwendet, obwohl dem Bericht zufolge das Infektionsschutzgesetz dies zu dem Zeitpunkt nicht zuließ. Ein Sprecher des Bundesdatenschutzbeauftragten kritisiert dem Bericht zufolge Regelungen, nach denen in den meisten Bundesländern die Corona-Warn-App des Bundes nicht als Alternative zur Luca-App erlaubt sei: “Mit dem Check-In der Corona-Warn-App steht eine Lösung bereit, bei der aufgrund des dezentralen Ansatzes eine unerlaubte Datenabfrage nicht möglich ist.”
Eine Schutzimpfung gegen Grippe kann aus Expertensicht auch in diesen Tagen noch ratsam sein – trotz bislang relativ niedriger Infektionszahlen. Der weitere Verlauf der Influenzasaison sei noch mit vielen Unwägbarkeiten verbunden, für Entwarnung sei es aber in jedem Fall zu früh, sagt Grippe-Expertin Silke Buda vom Robert-Koch-Institut (RKI) auf dpa-Anfrage. Bislang seien die wissenschaftlichen Kriterien für den Beginn der Grippewelle in Deutschland zwar nicht erfüllt. Dass sich der Erreger aber in den kommenden Wochen noch verstärkt ausbreitet, ist Buda zufolge nicht ausgeschlossen. “Es ist noch nicht zu spät für Impfwillige, sich die Grippeschutzimpfung geben zu lassen. Im Gegenteil, in der derzeit unklaren Situation wäre es sogar besonders gut.” In der Regel beginnen saisonale Grippewellen nach dem Jahreswechsel, der Höhepunkt wird häufig Ende Februar, Anfang März erreicht. Wenn schon, denn schon, dann jetzt – diese Einstellung bezüglicher einer Infektion mit dem Coronavirus kann laut Virologin Sandra Ciesek gefährlich sein. Von Versuchen sich absichtlich mit dem Virus zu infizieren, rät sie dringend ab. “Es ist einfach für mich absurd, dass man überlegt, sich extra anzustecken”, sagte Ciesek im NDR-Podcast “Das Coronavirus-Update”. “Man steckt sich ja auch nicht absichtlich mit Hepatitis C an, nur weil man es gut behandeln kann. Das ist einfach nicht der richtige Weg.” Bei Omikron gebe es noch viele Unsicherheiten, was den Verlauf angeht. Zudem bleibe die hohe Belastung für das Gesundheitssystem. 75,3 Prozent der deutschen Bevölkerung haben sich bisher impfen lassen. Die Bundesregierung strebt bis zum Ende des Monats eine Impfquote von mindestens 80 Prozent an. Dazu fehlen aber noch gut 3,87 Millionen Impfungen. Mehr als 20 Millionen Menschen in Deutschland sind noch ungeimpft. Die Zahl umfasst knapp 4 Millionen Kleinkinder, für die es noch keinen zugelassenen Impfstoff gibt. Verbleiben noch etwa 16,5 Millionen Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die geimpft werden könnten, wenn aus medizinischer Sicht nichts dagegen spricht (Schwangeren im ersten Trimester zum Beispiel wird oft geraten, noch abzuwarten). In der Diskussion um eine allgemeine Impfpflicht fordert Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer einen Vorschlag der Bundesregierung. “Die Impfpflicht einzuführen, ist eine Aufgabe für die Koalition in Berlin”, sagt der CDU-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Daher müsse die Regierung jetzt mit einem Vorschlag kraftvoll vorangehen, für ihren Vorschlag werben und andere mitnehmen. “Es kann nicht sein, dass bei dieser Pandemie alle unangenehmen Themen an die Bundesländer, das RKI oder das Paul-Ehrlich-Institut weggewichtelt werden.” Die tägliche Impfleistung bleibt unter dem Niveau der Vorwoche: Im Lauf des gestrigen Tages wurden laut RKI-Impfquoten-Monitoring bundesweit insgesamt 609.660 Impfdosen verabreicht. (Am Mittwoch vergangener Woche waren es 863.670 Impfdosen.) Die einfache Impfquote der mindestens einmal Geimpften steigt von 75,2 auf 75,3 Prozent. Die Grundimmunisierten-Quote (früher “komplett geimpft”, also in der Regel zweifach geimpft) steigt von 72,9 auf 73,1 Prozent. Die Booster-Quote, also der Anteil der Bevölkerung, der bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten hat, erhöht sich von 48,3 auf 48,9 Prozent.
In Frankreich dürfen ab dem 16. Februar die Nachtclubs wieder öffnen. Das teilt Ministerpräsident Jean Castex mit und verweist auf den Beginn der Lockerungen der Corona-Beschränkungen. In Frankreich verzeichnen die Gesundheitsbehörden 425.000 Neuinfektionen binnen eines Tages. Das sind etwas weniger als am Vortag mit 436.167 nachgewiesenen Ansteckungsfällen. In Krankenhäusern starben 245 weitere Menschen in Zusammenhang mit dem Virus. Insgesamt sind es damit 100.815 Todesfälle. Ein wissenschaftliches Beratergremium der Regierung geht davon aus, dass die derzeitige fünfte Welle die Krankenhäuser bis Mitte März belasten wird. Österreich führt eine allgemeine Corona-Impfpflicht ein. Das hat der Nationalrat mit breiter Mehrheit beschlossen. Der Bundesrat, also die Länderkammer, muss dem Gesetz noch zustimmen. In Italien meldet das Gesundheitsministerium 188.797 Neuinfektionen binnen eines Tages. Am Tag zuvor waren es noch 192.320. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus steigt um 385 (Vortag 380) auf 142.590. Das ist der zweithöchste Wert in Europa nach Großbritannien und weltweit der neunthöchste. Seit Ausbruch der Pandemie in Italien wurden 9,42 Millionen Ansteckungsfälle registriert. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Polen erreicht einen Rekordwert. Innerhalb von 24 Stunden kommen 36.665 neue Fälle hinzu, wie das Gesundheitsministerium mitteilt. Dies ist der höchste Wert seit Beginn der Pandemie. Im selben Zeitraum starben 248 Menschen in Zusammenhang mit dem Virus. Polen hat rund 38 Millionen Einwohner. Etwa 30 Prozent der Neuinfektionen seien auf die Omikron-Variante zurückzuführen, sagt Vize-Gesundheitsminister Waldemar Kraska am Freitag dem Sender Radio Plus. Die Zahl der Neuinfektionen in Großbritannien verharrt über der Marke von 100.000. Offiziellen Daten zufolge wurden zuletzt binnen 24 Stunden 107.364 Menschen positiv getestet. 330 Personen starben, die sich binnen vier Wochen vor ihrem Tod infiziert hatten. Am Mittwoch waren rund 108.000 Neuinfektionen und 359 Tote bekannt gegeben worden, am Donnerstag vor einer Woche rund 109.000 neue Fälle und 335 Tote.
Wie das Pharmaunternehmen Pfizer mitteilt, hat der von Pfizer und Biontech entwickelte Impfstoff für Kinder von fünf bis elf Jahren in Japan eine Sonderzulassung erhalten. Das mRNA-Vakzin der beiden Unternehmen ist der bisher in Japan am häufigsten verwendete Impfstoff zum Schutz gegen das Coronavirus. Die Anti-Corona-Pille des US-Pharmakonzerns Merck kann künftig auch in ärmeren Ländern von lokalen Medikamentenherstellern produziert werden. Die von den Vereinten Nationen unterstützte Organisation Medicines Patent Pool (MPP) schloss mit Merck eine entsprechende Vereinbarung ab. 27 Unternehmen aus Indien, China und Staaten in Afrika, Asien und dem Nahen Osten könnten die Inhaltsstoffe herstellen sowie die Pille vor Ort fertigstellen, teilt MPP mit. Auch der Vertrieb in mehr als 100 ärmere Nationen solle so leichter sein. Die Entwickler des Mittels – neben Merck sind das die US-Firma Ridgeback Biotherapeutics und die Emory Universität – erhalten keine Lizenzgebühren von den lokalen Produzenten. “Das ist ein entscheidender Schritt, um den weltweiten Zugang zu einer dringend benötigten Covid-19-Behandlung zu gewährleisten”, sagt MPP-Chef Charles Gore.
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