Denkmal für August Bebel

Rhenisch-Bergischer Kreis | Engelbert Manfred Müller, Heinz-D. Haun und Günter Helmig, Kulturschaffende und Pädagogen aus Bergisch Gladbach, setzen sich für ein Denkmal für August Bebel in Köln ein. Das berichtet heute Thomas Rausch im Kölner Stadt-Anzeiger. Demnach hat sich der Gladbacher Autor Engelbert Manfred Müller mit Kölner Baudenkmälern befaßt und ist immer wieder auf Spuren der preußischen Herrschaft in der Rheinprovinz gestoßen. „Da wurde mir sehr deutlich, wie sehr Köln denkmalmäßig von den Preußen geprägt worden ist“, erzählt er. Etwa die Reiterdenkmäler für König Friedrich Wilhelm III. am Heumarkt oder für die Kaiser Wilhelm I. und Wilhelm II. sowie den König Friedrich Wilhelm IV. zu beiden Seiten der Hohenzollernbrücke.

Der Bismarckturm am Bayenthalgürtel ist 30 Meter hoch. August Bebel hingegen, der Mitbegründer der deutschen Sozialdemokratie und wichtigster politischer Widersacher Bismarcks, wird nicht gewürdigt, sieht man von der Gedenktafel in der Kasemattenstraße 8 in Deutz ab, wo Bebel 1840 geboren wurde und aufwuchs, oder von der etwas vernachlässigten Grünanlage, die Bebelplatz heißt, aber abseits des Stadtzentrums liegt. Auch das „August-Bebel-Haus der Generationen“ der Arbeiterwohlfahrt ist nicht als öffentliche Würdigung des Wirkens von August Bebel zu werten.

Beide Politiker, Bismarck und Bebel, seien, so der Kölner Stadt-Anzeiger, „richtige politische Gegner“ gewesen, dabei zählt Müller zu den besonderen Verdiensten Bebels, dass er sich nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 dagegen aussprach, Elsass-Lothringen zu annektieren. Damit werde nur Hass gesät, habe er argumentiert. 

Immerhin seien historische Persönlichkeiten wie Karl Marx, Autor des Kommunistischen Manifests, oder Robert Blum, Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung von 1848 und ein Wortführer der gemäßigten Linken, später in Wien hingerichtet, immerhin mit Figuren auf dem Kölner Rathausturm vertreten: „Aber der vielleicht wichtigste Oppositionelle seiner Zeit, August Bebel, der hat kein Denkmal.“

Engelbert Manfred Müller suchte Mitstreiter und fand sie sogleich im Autoren-Verein Wort & Kunst in Bergisch Gladbach, in dem er selbst Mitglied ist. Günter Helmig, früherer Vorsitzender des Vereins und selbst pensionierter Geschichtslehrer, und Heinz-D. Haun, als Theatermacher und Theaterpädagoge bekannt, aber auch mit abgeschlossenem Lehramtsstudium mit Schwerpunkt Geschichte der Arbeiterbewegung, streiten nun an der Seite von Manfred Müller für ein Bebel-Denkmal in dessen Geburtsstadt Köln.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.