Schwerpunkt “Flechten, Moose und Farne”
VON ULLA WERHEID
Diesmal waren wir 20 TeilnehmerInnen. Hubert Bensheim hatte das Thema “Flechten, Moose und Farne” vorbereitet. So führte uns Weg ins Quellgebiet des Eifgenbaches. Flechten und Moose sind Umweltindikatoren, die fehlen, wenn Regionen durch Verkehr Industrie und Landwirtschaft stark belastet sind. Moose sind Wasserspeicher, die den Bäumen Wasser spenden, bis sie in trockenen Zeiten selbst austrocknen. Bei Regen quellen sie wieder auf und überstehen Trockenzeiten gut.

Die Moose wachsen in unseren Breiten an der Westseite der Bäume. Sie können so auch eine gute Orientierungshilfe darstellen. Farne sind mit die ältesten Pflanzen auf der Erde: Aus Farmwäldern vor 360-290 Millionen Jahren ist unsere Stein- und Braunkohle entstanden.
Tom Klinkenberg, Vorsitzender des RBN in Radevormwald, führte an einem Kahlschlag eines ehemaligen Fichtengebietes über Naturverjüngung aus:” Wenn wir es aus Sicht der Artenvielfalt betrachten, sind diese Flächen ein Glück, denn jetzt können Licht liebende Pflanzen hochkommen, denen es unter Fichten zu dunkel ist: Fingerhut, Brombeeren, Heidekraut, Farn, die wiederum Insekten anlocken. Später erscheinen auch Birken, Hasel, Holunder, Traubenkirsche und Eichen, deren Samen im Boden schlummern.
Im Eifgenbach hatte Tom einige Steine hoch gehoben, unter denen er Köcherfliegen und Flohkrebse fand. Diese Kleinstfauna ist Ausdruck der Wasserqualität. Der Eifgenbach gehört in NRW mit zu den saubersten Bächen – Qualität 1 -. Dies könnte sich durch ein angrenzendes Gewerbegebiet zum Schlechteren verändern.

Hubert Bensheim sprach noch über Torfmoose, die das 20fache ihres Gewichts an Wasser aufnehmen können und langsam zu Hochmooren wachsen. Sie sind torfbildend. Früher wurden sie zu Babywindeln verwendet, in Matratzen, als Dichtmaterial in Hauswänden. Außerdem ist es antiseptisch und entzündungshemmend.
Die nächste Wanderung im Gleisdreieck findet am 9. Januar 2022 statt.