Die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland ist im Vergleich zum Vortag leicht gefallen.Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Sonntagmorgen mit 64,2 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 64,4 gelegen, vor einer Woche bei 61,4. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 6164 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.09 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 7774 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden neun Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 28 Todesfälle gewesen. Die für die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Coronavirus entscheidende Reproduktionszahl ist im Vergleich zum Vortag erneut gestiegen. Der sogenannte R-Wert lag nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts vom Samstag bei 1,12 (Vortag 1,10) und befindet sich damit seit dem 30. September über dem Wert von 1. Die Zahl bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 112 weitere Menschen anstecken. Liegt der Wert anhaltend über 1, steigen die Fallzahlen. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. Nachdem der R-Wert mehrere Wochen zwar schwankte, aber unter dem Wert von 1 geblieben ist, steigt er seit dem 28. September (0,89) wieder kontinuierlich an.
Die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, hat sich über anhaltende personelle Engpässe in der Corona-Krise in den Gesundheitsämtern beklagt. “In den ersten drei Wellen hatten wir befristet Beschäftigte, die jetzt nicht mehr da sind.” Es gebe nach wie vor Personalmangel, sagte Teichert den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Zudem habe auch die Bundeswehr zeitweise ausgeholfen. “Aber es kann nicht sein, dass es nach wie vor keine Lösungskonzepte gibt und die Gesundheitsämter in der Pandemie jedes Mal die Bundeswehr rufen müssen, wenn es eng wird.”
Die Lufthansa hat sich für eine Corona-Impfpflicht für Flugpersonal in Deutschland ausgesprochen. “Als weltweit operierende Airline befürworten wir eine verpflichtende Impfung für unsere Crews und brauchen darüber hinaus eine Möglichkeit zur Erfassung der Impfdaten”, sagte Lufthansa-Vorstand Detlef Kayser der “Bild am Sonntag”. Als Begründung teilte die Lufthansa mit, dass mit Hongkong gerade das erste internationale Flugziel eine Impfung für Piloten und Flugbegleiter vorgeschrieben habe. Der Konzern rechne damit, dass Kanada und die USA bald ähnliche Regelungen erlassen werden. Zuletzt hatte die Lufthansa-Tochter Swiss in der Schweiz ungeimpftem Flugpersonal mit der Kündigung gedroht. Bei der zweiten Impfaktion des Hamburger SV haben sich mehr Menschen impfen lassen als beim ersten Angebot einen Monat zuvor. Nach Angaben des Vereins kamen gestern Abend 546 Impflinge zum Volksparkstadion. Am 3. September waren 411 Leute dabei, um sich spritzen zu lassen. Mit der Aktion unterstützte der Fußball-Zweitligist die Impfkampagne der Hansestadt. Erhebliche regionale Unterschiede zeigen sich auch in den Impfquoten der verschiedenen Altersgruppen. In einigen Bundesländern ist die Impfung von Jugendlichen bereits weit vorangeschritten, in anderen ist der Fortschritt sehr langsam. Knapp die Hälfte der Jugendlichen im Norden ist geimpft. Deutschland hat inzwischen mehr als 17 Millionen Corona-Impfdosen für andere Staaten abgegeben. Davon wurden zehn Millionen Dosen des Präparats von Astrazeneca über die internationale Initiative Covax verteilt, wie aus einer neuen Aufstellung des Bundesgesundheitsministeriums hervorgeht. Gut sieben Millionen Dosen gingen direkt an Länder mit akutem Bedarf – nämlich an die Ukraine, Namibia, Vietnam, Ägypten und Ghana. Außerdem steht demnach noch eine direkte Auslieferung nach Thailand an.
In Rumänien haben tausende Menschen gegen neue Corona-Beschränkungen protestiert. In der Hauptstadt Bukarest versammelten sich Demonstranten ohne Masken. In lokalen Medien wurde die Zahl der Teilnehmer auf rund 15.000 geschätzt. Ab Sonntag sollen in Rumänien angesichts der steigenden Corona-Neuinfektionen neue Beschränkungen gelten. Rumänien hat die zweitniedrigste Impfquote in der Europäischen Union. Italiens Gesundheitsministerium hat grünes Licht für die gleichzeitige Impfung gegen Corona und Grippe gegeben. Das teilt die Behörde mit. Eine britische Studie hatte zuvor gezeigt, dass die gleichzeitige Verabreichung sicher ist und das Immunsystem dadurch nicht negativ beeinflusst wird. Die Niederlande melden 1658 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. In dem Land mit rund 17,5 Millionen Einwohnern ist die Zahl im Vergleich zum Samstag vor einer Woche (1592 Fälle) leicht gestiegen. In der nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki sind die Intensivbetten für Covid-Patienten zu 100 Prozent belegt. Das berichtete am Samstag die griechische Tageszeitung “Kathimerini”. In der umliegenden Region Zentralmakedonien seien nur noch vier Betten frei. Seit Freitag gilt für die Millionenstadt Thessaloniki ein nächtlicher “Mini-Lockdown”, weil die Zahl der Neuinfektionen dort zuletzt stark angestiegen war. Die Gesundheitsbehörde meldete am Freitagabend für das ganze Land mit seinen 11 Millionen Einwohnern 2636 Neuinfektionen, davon knapp 400 in Thessaloniki.
Die neuseeländische Fluglinie Air New Zealand wird ab dem 1. Februar 2022 nur noch vollständig geimpfte Passagiere auf ihren internationalen Strecken befördern.”Das ist die neue Realität internationaler Reisen. Viele Länder lassen Ungeimpfte ohnehin nicht einreisen”, schreibt Air New Zealand-Chef Greg Foran in einer Mitteilung. Neuseeland möchte seine seit März 2020 geschlossenen Grenzen Anfang des nächsten Jahres wieder öffnen. Unentschlossene Bewohner Australiens sollen mit Hilfe einer Millionen-Lotterie dazu bewegt werden, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Insgesamt rund 2,5 Millionen Euro haben Firmen und Philantropen aufgebracht, um die Impfquote im Land auf über 80 Prozent zu bringen, berichteten Medien. Als Höchstpreis winkt ein Scheck über eine Million Dollar, das sind rund 625.000 Euro. Der Sieger soll am 5. November ausgelost werden. Den übrigen Teilnehmern winken in den kommenden Wochen 3100 Preise in Höhe von jeweils 1000 Dollar. “Je schneller wir hohe Impfquoten erreichen, über 80 Prozent, desto schneller können wir sicher zum vollen Umfang von Geschäfts- und Gesellschaftsaktivität zurückkehren”, sagte einer der Organisatoren. Aktuell sind in Australien 54 Prozent aller Erwachsenen über 16 Jahren durchgeimpft. Wegen hoher Infektionszahlen erhöht Israels Regierung in der Corona-Krise den Druck auf zweifach geimpfte Personen: Der sogenannte Grüne Pass, der den Zugang zum öffentlichen Leben erleichtert, gilt nur noch bis zu sechs Monate nach der zweiten Impfung. Danach müssen Betroffene eine dritte Spritze als Auffrischung erhalten. Auch wer positiv auf Corona getestet wurde, muss spätestens sechs Monate danach noch eine Impfung erhalten. Nach Zahlen des Gesundheitsministeriums könnten von der neuen Regelung mehr als eine Million Menschen betroffen sein. Rund 61 Prozent der rund 9,4 Millionen Einwohner sind laut Gesundheitsministerium zweifach geimpft, rund 37 Prozent dreifach. Der Grüne Pass gilt in Israel für fast alle Bereiche des öffentlichen Lebens: Alle Personen ab drei Jahren müssen nachweisen, dass sie geimpft, genesen oder negativ getestet sind, wenn sie Sport- oder Kulturveranstaltungen, Fitnessstudios, Museen, Restaurants, Universitäten oder Konferenzen besuchen wollen. Angesichts der mehr als 700.000 registrierten Todesopfer der Corona-Pandemie hat sich US-Präsident Joe Biden betroffen gezeigt. Er sprach von einem “schmerzhaften Meilenstein”. Diese erstaunliche Zahl an Todesopfern zeige einmal mehr, wie wichtig es sei, sich impfen zu lassen. Biden rief Ungeimpfte eindringlich dazu auf, sich eine Spritze geben zu lassen. “Es kann Ihr Leben retten und das der Menschen, die Sie lieben”, mahnte er.
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