Die geforderte Mitte

Neue Studie zu demokratiegefährdenden Einstellungen

Berlin | Die Friedrich-Ebert-Stiftung teilt mit: „Selten war die gesellschaftliche Mitte so ‘gefordert’ wie heute. Rechtsextremismus, Populismus, Rassismus setzen ihr zu. Alle zwei Jahre untersucht die Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung rechtsextreme und demokratiegefährdende Einstellungen in der deutschen Gesellschaft. Die aktuelle repräsentative Umfrage von Dezember 2020 bis Frühjahr 2021 zeigt: Die ‘Mitte’ ist gefordert, Haltung zu zeigen, Position zu beziehen und ihre Demokratie zu stärken! Dazu hat sie das Potenzial.

Hasskampagnen, Gewalt, rechter Terror und neue rechte Gruppen haben die Mitte in den vergangenen Jahren getroffen. Nun kommt die Coronapandemie mit globalen Unsicherheiten und unkalkulierbaren Folgekrisen dazu. Was heißt das für die demokratische Orientierung der Gesellschaft? Die hier vorliegende Mitte-Studie 2020/21 erkennt sowohl Entwicklungen, die die Demokratie fördern, als auch solche, die sie gefährden. Die Mitte selbst schätzt den Rechtsextremismus als größte Bedrohung für die Demokratie ein, und hierin liegt die Chance, ihm zu begegnen. Die Mitte ist gefordert, sich zu positionieren.

Es gibt einen Rückgang bei eindeutigen Zustimmungen zu rechten Einstellungen in fast allen Kategorien. Aber: Es gibt wesentlich mehr ‘teils/teils’-Antworten. Das kann bedeuten, dass die Mitte weniger diskriminierende Einstellungen vertritt und sich der Gefahr bewusster wird. Das kann aber auch bedeuten, dass die Mitte in Teilen abwertend eingestellt ist und sich in den Graubereich flüchtet. Ist dieser Rückgang auch in der Lebensrealität der von Rassismus betroffenen Menschen spürbar? Es gibt keinen teil/teils-Rassismus!“

Andreas Zick/Beate Küpper • Die geforderte Mitte. Rechtsextreme und demokratiegefährdende Einstellungen in Deutschland 2020/21 • Hg. für die Friedrich-Ebert-Stiftung v. Franziska Schröter • Verlag J.H.W. Dietz Nachf., Bonn 2021 • 375 Seiten • 16 Euro • ISBN 978-3-8012-0624-6

Die Studie ist in der Bibliothek des NS-Dokumentationszentrums einsehbar oder steht als PDF zum Download zur Verfügung.

Hier die Pressemitteilung als PDF-Datei:

Hier die Ergebniszusammenfassung der Studie:

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