Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gesunken und liegt nun bei 13,2 Fällen pro 100.000 Einwohner. Die Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) 1455 Neuinfektionen sowie 137 Todesfälle gemeldet. Am Mittwoch vor einer Woche waren noch 3254 Neuinfektionen gezählt worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag vor einer Woche bei 21. Die Ansteckungsrate (R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 0,65 angegeben (Vortag: 0,83). Der 7-Tage-R-Wert liegt aktuell bei 0,72 (Vortag: 0,77). Die Zahl der Covid-19-Intensivpatienten in Deutschland sinkt weiter deutlich. Wie aus dem aktuellen DIVI-Intensivregister hervorgeht, werden in deutschen Kliniken derzeit 1210 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt. Im Vergleich zum Vortag ist das ein Rückgang um 70 Patienten. 825 Menschen müssen invasiv beatmet werden, das sind 44 weniger als am Tag zuvor. Insgesamt sind den Angaben zufolge noch 4467 Betten in den deutschen Kliniken frei. Der Anteil freier Kapazitäten liegt derzeit bei 18,2 Prozent.
Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt erneut in allen Altersgruppen. Bei den Über-80-Jährigen liegt sie mittlerweile bei 5,7 gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Menschen in der letzten Woche besonders niedrig. Am höchsten sind die Werte in der Gruppe der Kinder bis 14 Jahren (26,8) und der 15- bis 34-Jährigen (24,6). In allen 16 Bundesländern ist die Sieben-Tage-Inzidenz je 100.000 Einwohner weiter gesunken. Fünf Bundesländer melden nur noch einstellige Inzidenzen: Am niedrigsten ist sie in Mecklenburg-Vorpommern (4,3), Brandenburg (6,2), Sachsen-Anhalt (6,7), Schleswig-Holstein (7,0) und Niedersachsen (8,5). Die höchsten Raten weisen das Saarland (20,5), Hessen (19,0) und Baden-Württemberg sowie Bayern auf (beide 18,8). Die Sieben-Tage-Inzidenz in NRW ist zu Dienstag auf 16,9 gesunken. Keine der Städte und Kommunen liegen noch über der 35er-Schwelle. Am Vortag lagen mit Wuppertal und Hagen noch zwei Städte darüber. Hagen hat mit 33,9 den höchsten Wert. Den niedrigsten Wert hat der Kreis Herford mit 5,6. In insgesamt fünf Kreisen und Städten ist der Wert einstellig. Die Infektionslage in Deutschland entspannt sich zusehends: Nach dem aktuellen Datenstand des Robert-Koch-Instituts (RKI) befinden sich nur noch drei Regionen über die Schwelle von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Dazu zählen die bayerische Stadt Schweinfurt (Inzidenz: 84,2), der Landkreis Lindau am Bodensee (58,6) und Tuttlingen in Baden-Württemberg (57,5). Am gestrigen Dienstag lagen noch 5 der 412 vom RKI ausgewiesenen Regionen über der 50er Grenze.
Das Coronavirus Sars-CoV-2 wird bleiben, selbst wenn einmal der Großteil der Weltbevölkerung geimpft sein sollte – davon geht inzwischen die Mehrheit der Experten aus. Darum wird es wichtig sein, den Erreger dauerhaft zu überwachen – um Impfstoffe anpassen zu können und Ausbreitungswellen früh zu bemerken. Da es sich um ein globales Problem handle, sei eine internationale Struktur nötig, sagt Isabella Eckerle, Leiterin der Forschungsgruppe Emerging Viruses an der Universität Genf. “Besonders jene Regionen, in denen der Zugang zu Impfstoffen limitiert ist und die noch lange auf eine Durchimpfung der Bevölkerung warten müssen und in denen gleichzeitig weitgehend unkontrollierte Viruszirkulation stattfindet, stellen Risikogebiete für neue Varianten dar.” In die Überwachung müssten auch Nutz- und Wildtierpopulationen eingeschlossen werden. Ein Vorbild könne das Influenza-Überwachungssystem für die jährlichen Grippewellen sein, sagt Richard Neher, Leiter der Forschungsgruppe Evolution von Viren und Bakterien am Biozentrum der Universität Basel. “Hier besteht seit Jahren ein globales Netzwerk, das Influenzaviren sammelt und Inzidenzen misst.” Alle sechs Monate gebe es eine Empfehlung für die Zusammensetzung des Grippe-Impfstoffs. Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN), Christian Karagiannidis, fordert ein Ende des “pandemischen Denkens” in Bezug auf das Coronavirus. Man werde in den kommenden Wochen und Monaten aus der pandemischen Phase herauskommen, künftig werde Covid eine Erkrankung des Klinikalltags werden und den Schrecken einer in Wellen verlaufenden Pandemie verlieren, sagte Karagiannidis bei einer digitalen Pressekonferenz des Verbands. “Wir werden in den kommenden Tagen die magische Grenze von 1000 Patienten unterschreiten.” Nun sei die Zeit gekommen, “in eine chronische Phase” überzugehen. Corona werde den Klinikalltag in den nächsten Jahren “wie die jährliche Grippewelle” begleiten. Bis zum Herbst sei dann nicht nur mit Corona-Infektionen zu rechnen, sondern auch mit vielen anderen Krankheiten sowie verschobenen Operationen. “Dann wird es einen Konkurrenzkampf um die Betten geben”, sagte Karagiannidis.
Der Deutsche Landkreistag kann sich eine Beibehaltung der Impfzentren vorstellen. “Derzeit haben die Impfzentren die wichtige Aufgabe einer breiten Impfung der Bevölkerung. Daher sollte man sie nicht schließen, bevor wir ein ordentliches Impfniveau erreicht haben”, sagt Reinhard Sager, Präsident des Deutschen Landkreistages, “Rheinischen Post”. “Bislang können wir noch nicht genau absehen, ob wir die Zentren nicht möglicherweise doch über den 30.9.2021 hinaus brauchen.” Die Entscheidung liegt bei den Ländern, der Landkreistag mahnt eine rasche Entscheidung an: “Wenn man tatsächlich Ende September schließen will, dann müssen rechtzeitig die Bedingungen dafür feststehen”, so Sager. Die Kommunen bräuchten schnellstmöglich Klarheit, um die Verträge entsprechend zu gestalten. Hitze ist kein Hinderungsgrund für eine Corona-Impfung. Das erklärt die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Hessen auf Anfrage. Es gebe keine Studien, die darauf hinweisen würden, dass die Impfung zu Kreislaufproblemen führe, sagt KV-Sprecher Karl Matthias Roth. Auch die Lagerung und Kühlung der Impfstoffe sei sichergestellt. Das für die Impfkampagne in Hessen zuständige Innenministerium verweist auf die Möglichkeit zur ärztlichen Beratung auch in den Impfzentren, bei der Fragen zum Thema Hitze geklärt werden könnten. Zudem könne man dort nach der Spritze zunächst im Wartebereich Platz nehmen, um sich zu erholen und sicherzustellen, alles gut verkraftet zu haben. Der Bund will die Impfzentren nach Angaben von Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller auch über September hinaus mitfinanzieren. Ursprünglich habe der Bund zum 30. September aus der Finanzierung der Impfzentren aussteigen wollen, sagte der SPD-Politiker, der derzeit der Ministerpräsidentenkonferenz vorsitzt. Die Länder merkten aber “dass wir die Impfzentren noch brauchen”. Es gebe größere Gruppen, die noch geimpft werden müssten, sagte Müller. Hinzu kämen ausstehende Zweitimpfungen und ab September möglicherweise bereits Auffrischungsimpfungen. Da nicht klar sei, ob die Hausarztpraxen das alles bewältigen könnten, sollten die Impfzentren bundesweit auch nach September am Netz bleiben. In Hamburg stellen Apotheken seit dieser Woche bei Vorlage der schriftlichen Impfbestätigung das digitale Impfzertifikat aus. Wer im Impfzentrum geimpft wurde, muss den Weg in eine Apotheke aber nicht antreten, sondern kann sich das Zertifikat direkt herunterladen, teilt die Sozialbehörde der Hansestadt mit. Dafür wurde ein Online-Service eingerichtet, der ab sofort zur Verfügung steht. Über die Internetseite www.panex-impfzertifikat.de können Hamburger ihr Impfzertifikat herunterladen. Das gilt sowohl für bereits erfolgte Schutzimpfungen wie auch für noch anstehende Termine. Zur Identifikation müssen neben den Angaben zur Person die Nummer der Impfbestätigung sowie die Chargen-Nummer des Impfstoffes eingegeben werden. Nach dem Andrang auf das digitale Corona-Impfzertifikat wird nach den Worten von Gesundheitsminister Jens Spahn bereits heute die Marke von fünf Millionen Exemplaren geknackt. Diese Zahl nannte der CDU-Politiker am Rande eines Treffens mit seinen EU-Kollegen in Luxemburg, bei dem das europäische Zertifikat Thema sein sollte. “Gerade jetzt auch zu Beginn des Sommers, der Reisezeit, (ist es) für viele Bürgerinnen und Bürger sehr, sehr wichtig, dass wir eine Einheitlichkeit haben, dass ein digitaler Impfpass, der in Deutschland oder Spanien oder Finnland ausgestellt wird, eben auch dann in allen europäischen Ländern genutzt werden kann und gültig ist”, sagte Spahn. Mit dem Zertifikat kann eine vollständige Corona-Impfung ebenso nachgewiesen werden wie eine durchgestandene Infektion oder ein frischer Test. Die digitale Bestätigung einer vollständigen Impfung ist in Deutschland seit Montag bei entsprechenden Papiernachweisen in Apotheken möglich. Die Zahl der täglich verabreichten Impfdosen ist zu Wochenbeginn wieder angestiegen, liegt aber noch immer unter dem mehrtägigen Durchschnittswert. Insgesamt wurden zu Wochenbeginn laut Angaben des offiziellen Impfquoten-Monitorings des Robert-Koch-Instituts (RKI) 590.529 Impfdosen im Rahmen der Corona-Schutzimpfungen eingesetzt. Rund 353.400 davon entfielen auf Komplettimpfungen. Damit sind rund 22,3 Millionen Menschen in Deutschland vollständig geimpft. Das entspricht einem Anteil von 26,8 Prozent der Bevölkerung. Die Anzahl der mindestens einmal geimpften Personen steigt auf knapp 40,5 Millionen. Inklusive der Janssen-Impflinge haben damit in Deutschland 48,7 Prozent der Einwohner mindestens eine Impfdose erhalten. Am Vortag lag die Quote der mindestens einmal geimpften Personen bei 48,4 Prozent. Die Impfquote der komplett Geimpften betrug 26,2 Prozent.
Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans setzt bei der Lockerung der Maskenpflicht als Erstes bei Minderjährigen an. “Uns war wichtig, als Erstes eine Erleichterung für Kinder und Jugendliche auf den Weg zu bringen, die derzeit bei heißen Temperaturen mit Masken im Unterricht sitzen”, sagt Hans dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Im Saarland sind die Schülerinnen und Schüler ab Donnerstag von der Maskenpflicht im Unterricht befreit. Durch die bestehende Testpflicht sei eine zusätzliche Sicherheit gegeben, betont Hans. Zu weiteren möglichen Lockerungen sagt der CDU-Politiker: “Bei weiter sinkenden Infektionszahlen wird es in verschiedenen Bereichen, insbesondere im Außenbereich, zu Lockerungen der Maskenpflicht kommen. Solange aber die Pandemie nicht stärker unter Kontrolle ist, kann noch nicht überall gelockert werden, denn insbesondere auf engem Raum, wo der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann, sowie in geschlossenen Räumen ist die Maske weiterhin ein wichtiges Hilfsmittel, um andere und sich selbst zu schützen.” An allen Schulen in Rheinland-Pfalz wird ab kommendem Montag die Maskenpflicht im Unterricht aufgehoben. Das teilte Bildungsministerin Stefanie Hubig nach einer Kabinettssitzung mit. Auf dem Weg zum Platz im Klassenzimmer solle die Schutzmaske weiter getragen werden, sagte Hubig. Die Regelung gelte solange, wie die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Infektionen unter einem Wert von 35 bleibe. Am Montag waren es landesweit 16,0. Angesichts eines stabil niedrigen Corona-Infektionsgeschehens lockert der Hamburger Senat die Maskenpflicht. Im Freien muss ein Mund-Nasen-Schutz vom Wochenende an nur noch dort getragen werden, wo es besonders eng ist, wie Senatssprecher Marcel Schweitzer mitteilte. Auf Wochenmärkten und in Innenräumen sowie in Bussen und Bahnen bleibt die Maskenpflicht vorerst bestehen. Ob im öffentlichen Nahverkehr weiterhin FFP2-Masken vorgeschrieben sein werden, sei noch offen. Die Verkehrsminister der Länder würden am Mittwoch über diese Frage beraten, sagte Schweitzer. Der Senat befürworte mindestens eine medizinische Maske. Angesichts sinkender Fallzahlen lockern Berlin und Baden-Württemberg die Maskenpflicht in einigen Bereichen. In der Hauptstadt müssen auf den Bürgersteigen von Einkaufsstraßen und auf sehr belebten Plätzen, für die das bisher vorgeschrieben war, keine Masken mehr getragen werden – bis auf Stellen, an denen kein Mindestabstand möglich ist. Auch im Zoo und im Tierpark fällt im Freien die Maskenpflicht weg. Das hat der Berliner Senat beschlossen. Dagegen gibt es keine Änderung bei der Maskenpflicht für Busse und Bahnen. Baden-Württemberg will die Regeln an Schulen lockern. Sofern die Sieben-Tage-Inzidenz in einer Region unter 35 liegt und es zwei Wochen an der Schule keinen Corona-Ausbruch gab, soll die Maskenpflicht “im Unterricht in allen Schulformen” wegfallen, kündigte Gesundheitsminister Manne Lucha an. Bereits bei einer Inzidenz von unter 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern und Woche soll die Maskenpflicht auf den Pausenhöfen wegfallen. Lucha stellte für weitere Bereiche Lockerungen der Maskenpflicht in Aussicht, etwa draußen im öffentlichen Raum, in offenen gut durchlüfteten Bahnhöfen und Bushaltestellen.
Die Zahl der Geburten in Deutschland liegt im März auf dem höchsten Wert seit mehr als 20 Jahren. Sie kletterte binnen Jahresfrist um etwa 5900 oder zehn Prozent auf 65.903, wie das Statische Bundesamt mitteilte. Mehr als 65.000 Geburten in einem März habe es zuletzt 1998 gegeben. Der Anstieg stehe in zeitlichem Zusammenhang mit dem Abflachen der ersten Welle der Corona-Pandemie in Deutschland und den Lockerungen ab Anfang Mai 2020. Bereits im Februar 2021 habe es bei den Geburten mit sechs Prozent ein Plus zum Vorjahr gegeben. “Ein Blick auf die Zahlen vom Jahresbeginn zeigt, dass während des ersten Lockdowns offenbar nicht mehr Kinder gezeugt wurden als sonst”, betonten die Statistiker: Denn im Januar 2021 lagen die Geburtenzahlen noch in etwa auf Vorjahresniveau.
Die Folgen der Corona-Pandemie bringen viele Verbraucher finanziell in Bedrängnis. Wie eine Umfrage der Wirtschaftsauskunftei Creditreform ergab, beklagen 39 Prozent coronabedingte Einkommenseinbußen. Hochgerechnet auf die Bevölkerung hatten der repräsentativen Erhebung zufolge 16,4 Millionen Haushalte weniger Geld zur Verfügung als zuvor. Das waren 1,7 Millionen Haushalte mehr als in der Herbst-Befragung (35 Prozent). Kurzarbeiter, Minijobber und Solo-Selbstständige sind besonders betroffen. 29 Prozent der Befragten gehen davon aus, in den kommenden zwölf Monaten gewisse Kosten nicht mehr tragen zu können, ob Stromrechnung oder Miete.
Die zunächst in Indien entdeckte Variante Delta kann bei Patienten anscheinend etwas andere Symptome als frühere Virus-Typen verursachen. In einer britischen App zur Überwachung von Corona-Symptomen wurden zuletzt am häufigsten Kopfschmerzen, eine laufende Nase und eine raue Kehle gemeldet, wie die BBC berichtete. In Großbritannien macht die als sehr ansteckend geltende Delta-Variante bereits mehr als 90 Prozent aller Fälle aus. Tim Spector vom King’s College London, der die Zoe-Covid-Symptom-Studie leitet und die gemeldeten Symptome auswertet, sagte dem Sender: “Seit Anfang Mai haben wir uns die häufigsten Symptome der App-Nutzer angeschaut – und sie sind nicht mehr dieselben wie zuvor.” Zwar gehöre Fieber noch immer dazu, aber der Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn, der bislang als typisches Corona-Symptom galt, sei weniger gängig. Zeitlich passe dies mit der Verbreitung der Delta-Variante zusammen. Für die europäischen Corona-Hilfen hat die EU-Kommission die ersten 20 Milliarden Euro am Kapitalmarkt aufgenommen. Dafür wurden zehnjährige Anleihen platziert, teilt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit. “Ich freue mich, dass dies sehr großes Interesse geweckt hat. Die Anleihe war sieben Mal überzeichnet.” Die Konditionen seien mit weniger als 0,1 Prozent Zinsen sehr günstig. Insgesamt würden dieses Jahr 100 Milliarden Euro aufgenommen. Die EU hatte im vergangenen Jahr ein Wiederaufbauprogramm im Umfang von 750 Milliarden Euro beschlossen. Das Geld soll helfen, die wirtschaftlichen Schäden durch die Pandemie zu bewältigen. Finanziert wird dies über Schulden, die bis 2058 gemeinsam getilgt werden sollen. Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat einen Bericht der italienischen Zeitung “La Stampa” zurückgewiesen, wonach ein hochrangiger EMA-Vertreter nahegelegt hatte, den Corona-Impfstoff von Astrazeneca auch nicht mehr bei Menschen über 60 Jahren einzusetzen. Der Leiter der EMA-Impfstrategie, Marco Cavaleri, sei fehlinterpretiert worden, erklärte die in Amsterdam ansässige EU-Behörde. Es sei weiterhin davon auszugehen, dass der Nutzen des Astrazeneca-Impfstoffs Vaxzevria die Risiken überwiege. Cavaleri war zitiert worden, es sei womöglich sinnvoll, auch bei den Menschen ab 60 Jahren das Vakzin von Astrazeneca durch die Corona-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna zu ersetzen. Dies sei eine “Option, die viele Länder wie Frankreich und Deutschland im Lichte der zunehmenden Verfügbarkeit von mRNA-Vakzinen prüfen”. Nach neuen Infektionen im relativ coronafreien Grönland sind alle Flüge aus der Hauptstadt Nuuk eingestellt worden. Schiffe dürfen den Hafen nicht mehr verlassen. Zuvor waren auf der weltweit größten Insel mindestens sechs neue Fälle entdeckt worden. Bis zu 200 Menschen, die mit den Infizierten Kontakt hatten, sollen nun getestet werden. Grönland zählt zum dänischen Königreich, ist aber weitgehend autonom. Monatelang hatten es die Menschen dort geschafft, das Virus bis auf wenige Fälle fernzuhalten. Wie lange Flugzeuge nun aufs Neue am Boden bleiben müssen, ist noch unklar. Nach Regierungsangaben wurden seit Beginn der Pandemie auf Grönland 49 Infektionen nachgewiesen. Niemand starb daran. Slowenien lässt nach acht Monaten am Donnerstag den Notstand auslaufen. Damit werden auch die meisten verbliebenen Einschränkungen entfallen, teilt das Gesundheitsministerium mit. Das Land mit zwei Millionen Einwohnern meldete zuletzt 112 Neuinfektionen und zwei weitere Todesfälle. Etwa 45 Prozent der Erwachsenen haben mindestens eine Impfdosis erhalten, bei 32 Prozent ist die Impfung abgeschlossen. Die Party-Insel Mallorca nähert sich im Zuge der guten Entwicklung der Corona-Lage immer mehr der Normalität. Die Sperrstunde für Gastronomiebetriebe und Nachtlokale wird ab Samstagabend auf der spanischen Insel und den anderen Balearen Ibiza, Menorca und Formentera von bisher Mitternacht auf zwei Uhr morgens verlegt. Die neuen Regeln wolle man am Freitag offiziell beschließen, sagte der Sprecher der Regionalregierung, Iago Negueruela. Zudem werden ab Samstag andere Einschränkungen gelockert: In den Außenbereichen von Restaurants, Bars und Cafés dürfen statt wie bisher zehn künftig zwölf Personen an einem Tisch Platz nehmen. Wie in England müssen sich auch die Menschen in Schottland wohl noch länger gedulden, bis weitere Corona-Maßnahmen gelockert werden. Regierungschefin Nicola Sturgeon sagte in Edinburgh, es sei sehr unwahrscheinlich, dass am 28. Juni weiter gelockert werden könne. Ursprünglich sollte an diesem Datum das gesamte Land wieder weitgehend zur Normalität zurückkehren. Eine endgültige Entscheidung soll kommende Woche getroffen werden. Man müsse sich genügend Zeit verschaffen, um noch deutlich mehr Menschen vollständig zu impfen, sagte Sturgeon. Wegen der rapiden Ausbreitung der zunächst in Indien entdeckten, sehr ansteckenden Delta-Variante liegen die Corona-Fallzahlen in Schottland derzeit wieder fünfmal so hoch wie noch Anfang Mai. In Frankreich wächst die Sorge vor einer Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus. Derzeit werde bei zwei bis vier Prozent der positiven Corona-Tests, die auf Varianten untersucht werden, die zunächst in Indien entdeckte Variante festgestellt, sagte Gesundheitsminister Olivier Véran in Paris. Das klinge zwar nach wenig, sei aber vergleichbar mit der Lage in Großbritannien vor einigen Wochen. Die Delta-Variante hat die Corona-Zahlen in Großbritannien wieder ansteigen lassen. Die geplante Aufhebung aller Restriktionen wurde deshalb am Montag um vier Wochen verschoben. In Frankreich hat sich die Corona-Lage zuletzt deutlich entspannt.
Zwei Tage nach dem Auftakt der Copa América gibt es bei dem südamerikanischen Kontinentalturnier bereits Dutzende Corona-Fälle. 52 Fußballspieler und Mitarbeiter seien positiv getestet worden, berichtete die Sportzeitung “Lance” unter Berufung auf das brasilianische Gesundheitsministerium. Allein in der venezolanischen Delegation hatten sich zuletzt rund ein Dutzend Spieler und Mitarbeiter infiziert. Das südamerikanische Kontinentalturnier war erst von wenigen Wochen nach Brasilien verlegt worden, nachdem Argentinien wegen der zweiten Corona-Welle als Ausrichter abgesprungen war. Als Reaktion auf ein deutliches Anziehen der Infektionszahlen verschärft Südafrika erneut seine Restriktionen. Präsident Cyril Ramaphosa kündigt in einer TV-Rede an die Nation eine Heraufstufung auf die Alarmstufe drei an. Sie sieht Beschränkungen bei Versammlungen, beim Alkoholverkauf sowie nächtliche Ausgangsbeschränkungen vor. “Wir müssen schnell und entschlossen handeln”, warnt Ramaphosa. Südafrika verzeichnet seit Pandemie-Beginn mehr als 1,76 Millionen Corona-Fälle, mehr als 58.000 Infizierte starben. Das Land kämpft zudem mit Problemen bei der Impfkampagne. Am Wochenende erklärte die Regierung, zwei Millionen Dosen des Johnson&Johnson-Vakzins nicht zur Verimpfung freizugeben. Hintergrund ist eine Produktionspanne in einem US-Werk. Nachdem mehr als 70 Prozent der Erwachsenen im US-Bundesstaat New York mindestens eine Impfdosis gegen das Coronavirus bekommen haben, hat Gouverneur Andrew Cuomo alle noch verbliebenen Einschränkungen aufgehoben. “Heute ist ein bedeutsamer Tag”, sagte Cuomo bei einer Pressekonferenz. “Wir können jetzt in das Leben zurückkehren, wie wir es kennen.” Zuvor hatte es unter anderem noch Beschränkungen für Großveranstaltungen und ähnliches gegeben.
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