Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist weiter leicht gesunken und liegt nun bei 20,8 Fällen pro 100.000 Einwohner. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter meldete, wurden innerhalb eines Tages 3254 Neuinfektionen sowie 107 Todesfälle in Verbindung mit dem Virus registriert. Am vergangenen Mittwoch waren noch mehr als 4900 Neuinfektionen gezählt worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag vor einer Woche bei 36,8. Der Wert ist ein wesentlicher Maßstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen. Sie gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt nach Angaben des RKI mittlerweile bei 3.705.942. Die Zahl der insgesamt registrierten Todesfälle stieg auf 89.491. Die Zahl der von einer Covid-19-Erkrankung Genesenen bezifferte das RKI auf rund 3.557.600. Die Ansteckungsrate (R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 0,69 angegeben (Vortag: 0,79). Der 7-Tage-R-Wert liegt aktuell bei 0,71 (Vortag: 0,76). Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 1700 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 1097 davon werden beatmet. Rund 4431 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei.
Die Inzidenzen sind gesunken, der Alltag normalisiert sich: Werden sich über den Sommer dennoch große Teile der erwachsenen Bevölkerung impfen lassen? Virologe Christian Drosten hofft es zwar, hat aber Zweifel. Deshalb warnt vor Rückschlägen für die Corona-Impfkampagne über den Sommer in Deutschland. Man müsse aufpassen, dass die Menschen künftig nicht nachlässig würden und sich zum Beispiel die Zweitimpfung nicht mehr abholten, weil sie keine Lust mehr hätten oder es zu kompliziert sei, sagt der Leiter der Virologie der Berliner Charité im Podcast “Coronavirus-Update” (NDR-Info). Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, drängt die Bundesregierung, für mehr Impfstoff gegen das Coronavirus zu sorgen. “Der Bedarf übersteigt die zur Verfügung stehenden Kapazitäten deutlich. Wenn wir Termine verschieben müssen, weil Lieferungen ausbleiben, führt das zu Frust bei den Patienten. Und diesen Frust bekommt als Erstes das Praxispersonal zu spüren. Daran muss sich schnell etwas ändern”, sagt Reinhardt der “Rheinischen Post”. Er habe Verständnis dafür, dass die Menschen schnell geimpft werden wollen. Der Bund müsse daher sicherstellen, dass so schnell wie möglich ausreichend Impfstoffe für die Praxen, Impfzentren und Betriebsärzte zur Verfügung stehen. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) will ihre Entscheidung über die Zulassung des Moderna-Impfstoffs für Kinder ab zwölf Jahren im Juli bekanntgeben. Ein Gremium werde die Analyse der bereits von Moderna eingereichten Daten beschleunigen, teilt die Behörde mit. Zu einer Verzögerung könnte es kommen, sollte die EMA zusätzliche Informationen anfordern müssen. Der US-Pharmakonzern Moderna hatte zuvor eine Zulassung seines Corona-Impfstoffs für junge Menschen im Alter von zwölf bis 17 Jahren in der EU beantragt. Bei einem positiven Votum der EMA wäre das Moderna-Vakzin der zweite für Jugendliche in der EU zugelassene Impfstoff. Bislang darf nur das Mittel von Biontech verabreicht werden. Der Start für den digitalen Corona-Impfpass in Deutschland rückt näher. Ab kommendem Montag (14. Juni) soll man sich in vielen Apotheken den digitalen Nachweis einer vollständigen Impfung nachträglich ausstellen lassen können, wie die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände in Berlin mitteilte. Bereits zuvor soll die freiwillige Anwendung namens “CovPass” nach Angaben aus dem Bundesgesundheitsministerium für alle Interessenten in den App-Stores für Smartphones zur Verfügung stehen. Die EU-Länder und das EU-Parlament hatten sich kürzlich auf Details eines europaweiten Zertifikats geeinigt, mit dem man Impfungen, Tests und überstandene Covid-19-Erkrankungen nachweisen kann. Dies soll auch Reisen erleichtern. Dabei geht es um eine Ergänzung des weiter verwendbaren gelben Impfheftes. Den digitalen Nachweis soll man sich künftig direkt in Praxen oder Impfzentren erstellen lassen und dann per Smartphone nutzen können. Auch nachträgliche Ausstellungen sollen möglich sein – etwa bei Ärzten und Apotheken. Vor dem bundesweiten Start war ein Testlauf in ausgewählten Impfzentren begonnen worden. Pfizer und Biontech treiben die Entwicklung ihres Covid-19-Impfstoffs zum Einsatz bei Kindern unter zwölf Jahren voran. Heute startet die entscheidende klinische Studie der Phase 2/3 mit Kindern zwischen fünf und elf Jahren, wie Pfizer über Twitter mitteilte. Im März hatte die klinische Entwicklung begonnen, insgesamt sollen an der Studie rund 4500 Kindern zwischen sechs Monaten und elf Jahren in den USA, Finnland, Polen und Spanien teilnehmen. Pfizer rechnet damit, die US-Zulassung für Fünf- bis Elfjährige im September/Oktober und kurze Zeit später für Kinder zwischen sechs Monaten und fünf Jahren beantragen zu können. In der Europäischen Union, den USA und Kanada ist bereits der Einsatz des Impfstoffs ab zwölf Jahren genehmigt worden. Die Zulassung des Impfstoffs der Tübinger Firma Curevac lässt offenbar länger auf sich warten als gedacht. Wie das Magazin “Business Insider” berichtet, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bei einer vertraulichen Sitzung der Gesundheitsminister von Bund und Ländern am Montagnachmittag laut mehrerer Teilnehmer, dass die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) “nicht vor August” mit einer Zulassung des Curevac-Mittels rechne. Das Bundesgesundheitsministerium und das Unternehmen Curevac wollten sich zu dem Bericht nicht äußern. Die EMA war nicht unmittelbar zu einer Stellungnahme zu erreichen. Noch vor einigen Wochen hatte das Unternehmen mit einer Zulassung des Impfstoffs im Juni gerechnet. Offenbar gibt es laut “Business Insider” jedoch Probleme mit einer größeren klinischen Studie, die für die Zulassung entscheidend sei. Demnach gebe es schlicht noch nicht genug Teilnehmer. Eine Unternehmenssprecherin von Curvac wollte dies nicht kommentieren. Dazu komme, dass man aufgrund vieler Vorgaben an die Haltbarkeit auch etwas später als Biontech und Moderna mit den Studien begonnen hat und zudem jetzt auch mit den verschiedenen Mutationen des Coronavirus zu kämpfen hat, gegen die das Mittel ebenfalls schützen soll. Erste Daten seien hierbei aber vielversprechend, heißt es in dem Bericht von “Business Insider”. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt laut Medienberichten eine Corona-Impfung mit dem Präparat von Biontech nur für Kinder und Jugendliche mit bestimmten Vorerkrankungen. Wie die “Frankfurter Allgemeine Zeitung” (F.A.Z.) und das Nachrichtenportal Business Insider schreiben, geht das aus einem internen Beschlussentwurf der Kommission hervor, welcher den Medien vorliegt. Demnach gebe es laut den Fachleuten ein erhöhtes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf bei Kindern und Jugendlichen von zwölf bis 17 Jahren, wenn diese unter anderem an Fettleibigkeit oder bestimmten Erkrankungen des Immunsystems leiden. Auch eine ausgeprägte Herzschwäche, Lungenerkrankungen und bestimmte Formen des Bluthochdrucks würden beispielsweise für eine Impfung sprechen. Allen anderen Kindern und Jugendlichen rate die Impfkommission von der Corona-Schutzimpfung ab, heißt es übereinstimmend. Fast jeder Zweite Einwohner (49,9 %) im Land Bremen hat laut ausgewerteten Daten von ntv.de schon mindestens eine Schutzimpfung erhalten. Das ist bundesweit Spitze. Die Zahl der verabreichten Impfdosen steigt nach dem Wochenende wieder an, erreicht aber längst noch nicht die Spitzenwerte aus der Vorwoche oder die bisherigen Rekordzahlen von Mitte Mai. Zu Wochenbeginn wurden den Daten aus dem offiziellen Impfquoten-Monitoring zufolge insgesamt 577.653 Impfdosen verabreicht. 240.963 Impfdosen entfielen dabei auf Erst- oder Einmalimpfungen. Die Impfquote der mindestens einmal Geimpften steigt damit auf 46,0 Prozent. 21,9 Prozent der Einwohner Deutschlands sind mittlerweile komplett geimpft.
Im Streit um die Verteilung von angeblich weniger geprüften Corona-Schutzmasken zwischen Union und SPD verteidigt Bundesarbeitsminister Hubertus Heil sein Handeln und fordert Aufklärung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. “Es gab den Versuch des Gesundheitsministeriums, die Standards zu senken, anzupassen an die Beschaffung. Das haben meine Fachleute abgelehnt, und ich habe mich auch durchgesetzt”, sagt Heil im ARD-“Morgenmagazin”. Er betont: “Ich habe das Gefühl, dass wir sauber gehandelt haben.” Nun gebe es Fragen an Spahn, die dieser beantworten müsse. Hintergrund der Debatte, die die schwarz-rote Koalition belastet, ist ein “Spiegel”-Bericht über den Umgang mit angeblich minderwertigen, in China bestellten Corona-Masken. Demnach sollten nach Plänen des Gesundheitsministeriums Masken, die nicht nach hohen Standards getestet worden seien, an Einrichtungen für Menschen mit Behinderung oder für Obdachlose gehen. Nach einer Intervention des Arbeitsministeriums sei davon Abstand genommen worden. Spahn hatte die Vorwürfe zurückgewiesen und eine Entschuldigung des Koalitionspartners gefordert, von der SPD-Spitze kamen Rücktrittsforderungen.
FDP-Vize Wolfgang Kubicki fordert zum Start der Fußball-Europameisterschaft am Freitag die Aufhebung von Beschränkungen für Public Viewing. “Das wäre die rechtliche Konsequenz. Denn nach dem Infektionsschutzgesetz sind die Beschränkungen aufzuheben, wenn die Sieben-Tage-Inzidenzzahl im jeweiligen Kreis unter 35 pro 100.000 Einwohner fällt. Dementsprechend gibt es keine rechtliche Handhabe für pauschale Verbote von Public Viewing”, sagt er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Der Bundestag will noch in diesem Monat die wegen der Pandemie verhängte epidemische Notlage bis zum 30. September verlängern. Die im April eingeführte so genannte Bundesnotbremse soll aber am 30. Juni auslaufen. Darauf hätten sich die Koalitionsfraktionen verständigt, sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt in Berlin. Angestrebt werde, die epidemische Notlage erst dann auslaufen zu lassen, wenn auch die Corona-Pandemie auslaufe. Bei der epidemischen Notlage und der Bundesnotbremse handelt es sich um zwei unterschiedliche gesetzliche Instrumente im Kampf gegen die Corona-Pandemie.
Auf mehr als 400 Nerzfarmen in Ländern der Europäischen Union sind nach Angaben von Tierschützern Corona-Ausbrüche bekannt geworden. Nach Angaben des Deutschen Tierschutzbundes in Bonn waren dabei bis Mitte Mai in zehn EU-Staaten Millionen von Tieren betroffen. Laut einer Aufstellung der Organisation wurde Sars-CoV-2 in Dänemark auf 290 Nerzfarmen nachgewiesen, in den Niederlanden waren es 69 und in Schweden 13. In Griechenland habe es in 22 von 91 Nerzfarmen positive Testungen gegeben. Weitere Nachweise gab es laut Tierschutzbund in Italien, Litauen, Polen, Spanien, Frankreich und Lettland. Die Tierschutz-Organisation forderte ein Verbot der Zucht und Haltung von Pelztieren. In Deutschland gibt es laut Tierschutzbund derzeit keine Nerzfarmen. Sie seien zwar nicht verboten, aber wegen der Haltungsvorgaben kein lukratives Geschäft, hieß es. Trotz der seit Monaten laufenden Impfkampagne sind in Tschechien auch im April mehr Menschen gestorben als üblich. Es wurden rund 11.500 Todesfälle registriert und damit 27 Prozent mehr als im Schnitt der gleichen Monate der Jahre 2015 bis 2019. Dennoch sei es die geringste monatliche Übersterblichkeit seit Beginn der Herbst-Coronawelle gewesen, teilt die staatliche Statistikbehörde CSU mit. Tschechien hat knapp 10,7 Millionen Einwohner. In der Gruppe der über 80-Jährigen stieg die Sterblichkeit den Daten zufolge auf den Wert vor Beginn der Corona-Pandemie. Generell seien mehr Männer als Frauen gestorben – besonders auffällig sei dies in der Gruppe der 60- bis 69-Jährigen. Die Erschöpfung bei Mitarbeitern in den britischen Gesundheits- und Pflegediensten haben laut einem Bericht des zuständigen Parlamentsausschusses in London ein alarmierendes Niveau erreicht. “Der Burnout beim Personal quer durch den (Gesundheitsdienst) NHS und das Pflegesystem stellt ein außerordentlich gefährliches Risiko für das künftige Funktionieren beider Dienste dar”, sagt der Ausschussvorsitzende und ehemalige Gesundheitsminister Jeremy Hunt. Der Gesundheitsdienst NHS leidet seit Jahren unter Personalmangel und knappen Mitteln. Die Pandemie habe dieses Problem nun noch verstärkt, so der Bericht.
Die Intensivbetten für Covid-Patienten in Malaysia haben ihre volle Kapazität erreicht, sagt der Generaldirektor des Landes. Die Pandemie sei auf einem kritischen Niveau geblieben. Malaysia wurde am 1. Juni fast vollständig abgeriegelt, nachdem die Zahl der täglichen Fälle im letzten Monat auf mehr als 9000 gestiegen war. Die Zunahme der Fälle wird auf die infektiöseren Varianten des Virus sowie auf Versammlungen im Rahmen des Fastenbrechens zurückgeführt. Ein US-Apotheker wird zu drei Jahren Haft verurteilt, nachdem er sich schuldig bekannt hat, Hunderte Dosen des Moderna-Impfstoffs absichtlich verdorben zu haben. Das US-Justizministerium teilt mit, der 46-jährige Mann sei auch aufgefordert worden, 83.800 US-Dollar Entschädigung an das Krankenhaus zu zahlen, in dem er arbeitete. Nach Angaben des Justizministeriums entfernte der Mann im Dezember 2020 in zwei aufeinanderfolgenden Nachtschichten absichtlich eine Kiste mit Impfstofffläschchen aus einem Krankenhauskühlschrank. Der Impfstoff von Moderna muss gefroren gelagert und versendet werden, kann aber 30 Tage in Kühlschränken mit Standardtemperatur gelagert werden. In der Erklärung heißt es, der Mann sei im Allgemeinen skeptisch gegenüber Impfstoffen und insbesondere dem Moderna-Impfstoff. In Texas wehren sich rund hundert Angestellte eines der größten Krankenhäuser des US-Bundesstaates gegen eine faktische Impfpflicht an ihrem Arbeitsplatz. Die Mitarbeiter des Houston Methodist Hospital in der texanischen Hauptstadt organisieren eine Protestveranstaltung an einem der Standorte des Krankenhauses. Angestellten der Einrichtung droht eine Kündigung, sollten sie nicht bis Montag eine erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten haben. “Wir sind nicht gegen den Impfstoff”, sagt eine der Initiatoren des Protestes, die Pflegerin Jennifer Bridges, der Lokalzeitung “Houston Chronicle”. “Wir wollen uns einfach wohler damit fühlen und gründlich recherchieren, bevor wir ihn nehmen.” Sie und rund hundert Kollegen reichen deshalb Klage gegen ihren Arbeitgeber ein. Nach Angaben der Krankenhausverwaltung sind fast 100 Prozent der 26.000 Mitarbeiter “der Aufforderung (sich impfen zu lassen) nachgekommen”. Die Olympischen Spiele in Tokio könnten einem Medienbericht zufolge nun doch vor Zuschauern stattfinden. Die Regierung in Japan und die Organisatoren der Spiele würden wegen sinkender Fallzahlen in Erwägung ziehen, einheimisches Publikum zuzulassen, berichtet die Zeitung Asahi. Wegen der Corona-Pandemie und ihrer Risiken sind ausländische Zuschauer bereits ausgeschlossen. In Indien verzeichnen die Gesundheitsbehörden 92.596 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Insgesamt wurden bislang 29,1 Millionen Ansteckungsfälle nachgewiesen, weltweit ist das der zweithöchste Wert nach den USA. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus steigt in Indien um 2219 auf 353.528. Experten zufolge dürften die Dunkelziffern allerdings weitaus höher sein. In Dörfern rund um den Mount Everest werden während der heftigen zweiten Welle 167 Corona-Fälle gemeldet. Dort leben hauptsächlich Menschen des Sherpa-Volksstamms. Viele von ihnen führen ausländische Bergsteiger auf den Everest oder andere Berge, tragen deren Gepäck oder kochen für sie während der Expedition. Seit die ersten von ihnen im April vom Everest-Basislager zurückgekehrt seien, habe es eine stetige Zunahme an Infektionen in Pasang Lhamu gegeben, sagte die Chefin der zuständigen Gesundheitsbehörde, Aarti Maya Tamang, der Deutschen Presse-Agentur. Die Kommune um den höchsten Berg der Welt zählt rund 9000 Einwohner. Das Gebiet sei nur teils mit Autos erreichbar. Im Kampf gegen eine neue Corona-Ansteckungswelle hat die vietnamesische Regierung die Bevölkerung zu Spenden für die Beschaffung von Impfstoffen aufgerufen. Seit vergangener Woche erhielten Handy-Nutzer bis zu drei SMS mit der Aufforderung, in einen neuen Impfstoff-Fonds einzuzahlen. Beamte wurden aufgefordert, einen Tageslohn zu spenden. Das südostasiatische Land galt lange Zeit als vorbildlich bei der Bekämpfung des Coronavirus. Doch seit Anfang April breitet sich das Virus wieder deutlich aus. Wegen der strikten Maßnahmen zur Eindämmung des Ausbruchs haben bereits zehntausende Menschen ihre Arbeit verloren. Die kommunistische Führung setzt nun auf Impfungen, um die Corona-Krise in den Griff zu bekommen. Noch in diesem Jahr sollen 70 Prozent der Bevölkerung Immunschutz erhalten – bisher sind nur etwa ein Prozent der fast 100 Millionen Einwohner geimpft. Die Kosten der Impfkampagne liegen bei 1,1 Milliarden Dollar (rund 900 Millionen Euro). Im Budget vorgesehen sind aber nur 630 Millionen Dollar.
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