Die Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut binnen eines Tages 23.804 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind rund 2.000 mehr als gestern und rund 300 weniger als am Samstag vor einer Woche. Die Zahl der Todesfälle stieg um 219. Gestern waren es 247. Die Sieben-Tage-Inzidenz erhöht sich leicht von 160,1 auf 160,7. Laut DIVI-Register werden in Deutschland derzeit 4740 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 2708 davon werden invasiv beatmet, das sind 46 Personen mehr als am Vortag. Das ist der höchste Wert seit 22. Januar, also seit exakt zwölf Wochen. Im Vergleich zum Vortag ist das ein Zuwachs um 61 Patienten. Rund 3804 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei. Unter den 16 Bundesländer werden die meisten neuen Fälle aus dem bevölkerungsreichsten Land NRW gemeldet: 5717. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen (Sieben-Tage-Inzidenz) steigt in NRW damit auf 162,7. Die höchst Inzidenz unter den Bundesländern weist jedoch Thüringen mit 256 auf, gefolgt von Sachsen (229,5). Auf den niedrigsten Inzidenzwert kommt Schleswig-Holstein mit 73,5 – es ist zudem das einzige Bundesland mit einer Inzidenz unter 100. In vielen Kreisen und Städten Schleswig-Holsteins darf nach monatelanger Corona-Pause seit Montag die Außengastronomie wieder öffnen. In sozial benachteiligten Regionen Deutschlands lag in der zweiten Coronawelle die Zahl der Todesfälle um 50 bis 70 Prozent höher als in wohlhabenderen Regionen. Dies geht aus zwei Studien des Robert-Koch-Instituts hervor, über die das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet. Auch das Infektionsrisiko ist demnach ungleich verteilt. Im Januar lag der Inzidenzwert in stark sozial benachteiligten Regionen bei der Altersgruppe der 60- bis 79-Jährigen bei rund 190. Bei den sozial und finanziell bessergestellten Senioren im gleichen Alter lag die Inzidenz bei etwas mehr als 100. Die Intensivbetten im Raum Nürnberg werden knapp. “Die Lage ist sehr angespannt”, sagte eine Sprecherin des Klinikums Nürnberg. Am Donnerstagabend seien für kurze Zeit alle Intensivbetten in der Region belegt gewesen. Gestern waren im Raum Nürnberg noch rund 20 Intensivbetten frei, sagte der Leiter der Integrierten Leitstelle in Nürnberg, Marc Gistrichovsky. Davon seien sechs Betten für Covid-19-Patienten reserviert. 340 Intensivbetten waren demnach belegt, 88 davon mit Covid-19-Patienten. Die Zahlen könnten sich aber jederzeit wieder ändern. Deutschlands oberster Verbraucherschützer Klaus Müller fordert von der Bundesregierung eine stärkere Entlastung der Privathaushalte. “Während die Politik für Unternehmen und Branchen großzügige Hilfspakete geschnürt hat, gibt es zu wenig Unterstützung für Verbraucher”, sagt der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV) dem “Handelsblatt”. Nötig sei deshalb ein “Rettungsschirm für Verbraucher”. Müller fordert wirksame Regeln gegen Kostenfallen, geringere Inkassogebühren, eine Beschränkung der Vorkasse bei Reisen und mehr Wettbewerb im Online-Handel. Die bisherigen staatlichen Hilfen für Verbraucher wie die zeitweilige Mehrwertsteuersenkung im vergangenen Jahr und der einmalige Kinderbonus von 300 Euro pro Kind seien nicht ausreichend gewesen. Mit Soforthilfen wollte der Staat Unternehmen schnell und unbürokratisch durch die Corona-Krise helfen – es besteht aber der Verdacht, dass sie in Tausenden Fällen missbraucht wurden. Im Zusammenhang mit den Hilfen aus dem Frühjahr 2020 gebe es rund 15.000 Strafanzeigen und Ermittlungsverfahren, heißt es nach dpa-Informationen in der Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der AfD-Fraktion. Eine hohe Dunkelziffer sei wahrscheinlich. Die mit Abstand meisten Strafanzeigen gab es mit mehr als 4300 in Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Hessen und Berlin. Im Altenheim Herderstraße in Remscheid hatten sich mehrere Menschen trotz Impfung mit dem Coronavirus infiziert. Von den 60 Bewohnen haben nun 14 ein positives PCR-Ergebnis. Zwei von ihnen sind nicht geimpft, 12 sind zweifach geimpft. Außerdem sind zusätzlich zu den gestern entdeckten vier Mitarbeitenden zwei weitere Mitarbeitende PCR-positiv. Drei von ihnen sind bislang nicht geimpft, eine Personen hat eine Erstimpfung erhalten, zwei haben den vollen Impfschutz mit Zweifachimpfung. „Junge Menschen“, so die Heimleitung. Allen Betroffenen gehe es gut. Sie zeigten maximal marginale Erkältungssymptome. Brandenburg plant ab kommender Woche nächtliche Ausgangsbeschränkungen, berichtet der RBB. Ab Montag soll sie in Städten und Landkreisen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 100 und mehr von 22 bis 5 Uhr gelten. Darauf hat sich hat das Kabinett festgelegt. “Es sind harte Entscheidungen, die wir treffen müssen”, sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke dem RBB. Er sprach von der “vielleicht schwierigsten Situation während der gesamten Corona-Pandemie” und von einer dramatischen Situation in Brandenburger Krankenhäusern. Mit den geplanten abendlichen Ausgangsbeschränkungen kann die Verbreitung des Coronavirus nach Einschätzung des Berliner Physikers Kai Nagel spürbar reduziert werden. Aber: Statt abends Ausgänge pauschal zu verbieten, plädierte Nagel in einer Bundestagsanhörung zur geplanten Corona-Notbremse des Bundes dafür, nur den Ausgang für private Besuche in Innenräumen zu verbieten – dafür den ganzen Tag. Hintergrund ist das weit höhere Infektionsrisiko in Innenräumen. Um die Infektionszahl zu senken, sei eine Verminderung der Infektionen in Schulen, bei der Arbeit und bei privaten Besuchen nötig, sagte der Experte für Voraussagen des Infektionsgeschehens. Wegen der bundesweit hohen Infektionszahlen schränkt Mecklenburg-Vorpommern die Einreise in das Küstenland weiter ein. Urlaub im Nordosten und Tagesausflüge aus anderen Bundesländern sind bereits seit Monaten nicht erlaubt. Von Montag an soll auch Zweitwohnungsbesitzern ohne Erstwohnsitz im Land und Dauercampern der Zugang verwehrt werden. “Wir sind das Land mit den härtesten Reisebeschränkungen. Und dazu stehen wir”, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig im Schweriner Landtag. Mobilität trage zum Infektionsgeschehen bei. Vor allem seit Ostern hätten die Corona-Ansteckungen massiv zugenommen. Deshalb verschärfe das Land nun wieder die Schutzvorkehrungen. Die Stadt Köln führt eine nächtliche Ausgangsbeschränkung ein. Das sei ein gravierender Eingriff, aber unumgänglich, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Reker sprach von einem schweren Tag für die Stadt, angesichts der Infektionslage sei die Maßnahme aber verhältnismäßig. Das Gesundheitssystem gerate gerade an seine Belastungsgrenze. Die Ausgangssperre in Köln gilt ab Mitternacht. Von den kommenden Tagen an dürfen sich Menschen in Köln zwischen 21 Uhr und 5 Uhr nur noch mit einem triftigen Grund draußen aufhalten. An Grünanlagen gilt zudem ein Grill-, Alkohol- und Shishakonsumverbot. Verstöße werden mit einem Bußgeld von 250 Euro bestraft. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat eindringlich für eine schnelle Umsetzung der geplanten Ausgangsbeschränkungen am Abend gegen die dritte Corona-Welle geworben. “Es wird alleine nicht reichen, aber in keinem Land ist es gelungen, eine Welle mit Variante B.1.1.7 noch einmal in den Griff zu bekommen, ohne dass man nicht auch das Instrument der Ausgangsbeschränkung, und nicht -sperre, genutzt hätte”, sagt Lauterbach. Diese besonders ansteckende Virusvariante nimmt in Deutschland laut Robert-Koch-Institut einen Anteil von 90 Prozent ein. Das Sächsische Oberverwaltungsgericht hat das Verbot der “Querdenker”-Versammlungen für heute in Dresden bestätigt. Das Gericht gehe von nicht vertretbaren Gefahren für Beteiligte und Passanten aus, so eine Sprecherin. Insbesondere wegen der überdurchschnittlich hohen Infektionszahlen und der Verbreitung ansteckenderer Virusvarianten bestehe ein nicht absehbares Risiko. Der Senat rechne zudem damit, dass mildere Mittel – wie etwa eine Beschränkung der Teilnehmerzahl – nicht wirksam seien. Es sei zu erwarten, dass es dem Veranstalter trotz vorgelegtem Hygienekonzept nicht gelingen werde, für die Einhaltung des Konzepts und eine begrenzte Teilnehmerzahl zu sorgen. Der Beschluss des Oberverwaltungsgerichtes ist unanfechtbar. Etwa 220 Menschen haben nach Polizeiangaben vor dem Reichstagsgebäude gegen die deutsche Corona-Politik demonstriert. Die Veranstaltung sei weitgehend ruhig verlaufen, teilte die Polizei mit. Es habe jedoch einige Fälle von fehlendem Mund-Nase-Schutz gegeben. Im Bundestag war am Freitag eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes mit Schritten wie etwa nächtlichen Ausgangsbeschränkungen erstmals beraten worden. Der chinesische Corona-Impfstoff Coronavac schützt einer chilenischen Studie zufolge zu 67 Prozent vor symptomatischen Covid-19-Erkrankungen und zu 80 Prozent vor einem tödlichen Verlauf. Wie die chilenische Regierung mitteilte, hat das eine Datenanalyse der Corona-Impfungen in Chile im Februar und März ergeben. Schwere Krankheitsverläufe, die einen Krankenhausaufenthalt oder eine Behandlung auf der Intensivstation erforderlich machten, wurden demnach zu 85 beziehungsweise 89 Prozent verhindert. “Die Impfkampagne in den Arztpraxen nimmt weiter an Fahrt auf”, sagt ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums. In der letzten April-Woche könnten nach jetziger Planung doppelt so viele Patienten von den Hausärzten geimpft werden als in den drei Kalenderwochen zuvor. “Grund dafür sind zusätzliche Lieferungen von Biontech.” In der letzten April-Woche werde dann dort ausschließlich Biontech geimpft. Die Zahl der verabreichten Covid-19-Impfdosen in Deutschland ist auf mehr als 20,7 Millionen gestiegen. Das geht aus dem aktuellen Impfquotenmonitoring des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor. Demnach wurden am Donnerstag bundesweit 658.019 Impfungen durchgeführt, das sind rund 100.000 weniger als am vorgestern vermeldeten Rekord vom Mittwoch (758.173). Dem RKI-Monitoring zufolge sind nun 15 Millionen Menschen in Deutschland erstgeimpft, das entspricht einer Quote von mehr als 18,5 Prozent. Die Quote nach Zweitimpfungen liegt bei mehr als 6,4 Prozent, also mehr als 5,3 Millionen voll geimpften Personen. Ein vollständiger Impfschutz besteht bei den aktuell verimpften Prapäraten erst nach zwei Impfungen. Je nach Bundesland variiert der Impffortschritt deutlich: Laut RKI liegt Bremen im Ranking nach Erstimpfungen mit 21,6 Prozent weiter vorn, Hessen liegt mit 16,7 Prozent am Ende der Tabelle. Im Ranking nach Zweitimpfungen jedoch führt weiterhin Thüringen (7,8 Prozent). Schlusslicht bleibt Schleswig-Holstein mit einer Quote von 5,4 Prozent. Die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation hat vor Engpässen bei der Behandlung von Corona-Patienten mit Langzeitschäden gewarnt. “Vielerorts kommen Rehakliniken bei der Behandlung von Long-Covid-Patienten an ihre Kapazitätsgrenzen und bauen lange Wartezeiten auf”, sagt Verbandsgeschäftsführer Christof Lawall. Dann könne ein Patient, auch wenn es ihm noch so schlecht gehe, nicht direkt behandelt werden. Dem Verband zufolge gibt es in Deutschland zwar mehr als tausend Rehakliniken. Aber nur ungefähr 50 Einrichtungen haben auch eine pneumologische Abteilung und sind auf Patienten mit Lungenkrankheiten spezialisiert. Nur einen Tag nach dem Bundestag soll sich der Bundesrat kommende Woche mit den geplanten Änderungen am Bundesinfektionsschutzgesetz befassen. Bundesratspräsident Reiner Haseloff hat dazu eine Sondersitzung für Donnerstag (11 Uhr, MESZ) einberufen, wie die Bundesratsverwaltung auf ihrer Internetseite mitteilt. Er kam damit einer Bitte der Bundesregierung nach, den Abschluss des parlamentarischen Verfahrens zu beschleunigen. Die Ministerpräsidenten der Länder haben dazu aufgerufen, anlässlich der zentralen Gedenkfeier für die in der Pandemie Verstorbenen Kerzen in die Fenster zu stellen. Die von Bundespräsident Frank-Walter-Steinmeier initiierte Aktion “Lichtfenster” soll an den Abenden vom 16. bis zum 18. April an die Toten erinnern. “In diesem Moment wollen wir die Trauer der unmittelbar betroffenen Mitbürgerinnen und Mitbürger teilen”, erklären die Länderchefs gemeinsam. Am Sonntag wird Steinmeier unter anderem mit Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble und Kanzlerin Angela Merkel in Berlin gemeinsam der Toten gedenken. Die Online-Zeit der Bundesbürger ist in nur einem Jahr um 15 Prozent auf durchschnittlich 65 Stunden pro Woche gestiegen. Unter-40-Jährige surfen wöchentlich im Schnitt sogar etwa 86 Stunden im Netz. Das geht aus der in Bonn veröffentlichten Digitalstudie der Postbank hervor. Auch die Internet-Nutzung per Smartphone hat kräftig zugelegt. Knapp 19 Stunden surfen die Bundesbürger innerhalb von sieben Tagen mit dem Handy im Netz. Bei den Unter-40-Jährigen sind es 30,6 Stunden. Im Jahr zuvor waren es noch rund 16 Stunden pro Woche. Der Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, Schramm, hat ein bundesweites Angebot für Sommerschulen gefordert. Dieses Corona-Schuljahr sei so ungewöhnlich, dass jede Schülerin und jeder Schüler die Chance haben müsse, Lerndefizite aufzuarbeiten, sagte Schramm den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Eine Teilnahme müsse für alle Kinder und Jugendlichen freiwillig sein. Eine Coronavirus-Variante der Linie B.1.617, die zuerst in Indien entdeckt wurde, ist in Großbritannien nachgewiesen worden, wie die englische Gesundheitsbehörde PHE mitteilte. Die Variante enthält eine ganze Reihe von Mutationen, darunter E484Q, L452R und P681R. Die Mutation E484Q ist vergleichbar mit der E484K-Mutation, die auch in den Varianten B.1.351 (Südafrika) und P.1 (Brasilien) auftritt. Bisher hat die PHE 77 Fälle der aus Indien stammenden Variante in Großbritannien identifiziert, die auch als VUI-21APR-01 bezeichnet wird. Die Türkei meldet einen neuen Höchststand bei den Neuinfektionen: Zuletzt werden 63.082 neue Corona-Fälle gemeldet, so viele wie noch nie an einem Tag. Der Sieben-Tage-Schnitt klettert damit auf 57.769. Außerdem werden 289 neue Todesfälle gemeldet, nur knapp weniger als zum Höchststand vom Vortag (297). Portugal hat sein seit Ende Januar geltendes Verbot von Einreisen aus Großbritannien und Brasilien zum Schutz vor neuen Coronavirus-Varianten aufgehoben. Touristische Reisen von Großbritannien oder Brasilien nach Portugal seien aber weiterhin untersagt, teilte das Innenministerium in Lissabon mit. Einreisen seien nur aus wichtigen Gründen möglich. Dazu zählen berufliche, familiäre, gesundheitliche und humanitäre Gründe. In Österreich sollen alle Branchen in wenigen Wochen unter einem Schutzkonzept öffnen dürfen. Erste Schritte landesweiter und gleichzeitiger Maßnahmen im Tourismus, der Gastronomie, der Kultur und dem Sport seien wohl im Mai möglich, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Einen konkreten Zeitpunkt nannte er noch nicht, sondern verwies auf Detailplanungen in der nächsten Woche. “Die Freiheit ist zum Greifen nah”, so Kurz. Italiens Ministerpräsident Mario Draghi kündigt eine frühere Lockerung der Corona-Maßnahmen als bislang geplant in vielen Bereichen an. Die Regierung gehe am 26. April ein “vernünftiges Risiko” mit dem Schritt ein, sagt er. Für einen Erfolg sei wichtig, dass Bevölkerung und Institutionen sich an die Auflagen hielten. Die Lockerungen waren ursprünglich für Anfang Mai geplant. In England geht die Zahl der Neuinfektionen offenbar immer schneller zurück. Inzwischen deuteten die Schätzungen auf einen Rückgang von zwischen sechs und einem Prozent hin, teilt das Gesundheitsministerium mit. Die Reproduktionszahl R dürfte inzwischen 0,7 bis 1,0 betragen. Großbritannien gilt nicht mehr als Risikogebiet. Auf der vom Robert-Koch-Institut an diesem Freitag veröffentlichten Liste wurde das Vereinigte Königreich als Risikogebiet gestrichen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO hat sich die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro Woche in den vergangenen beiden Monaten weltweit nahezu verdoppelt. Die Infektionsrate sei jetzt auf dem höchsten Stand seit Pandemie-Beginn, sagt WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. “Sowohl die Infektionen als auch die Todesfälle steigen in einem besorgniserregenden Tempo.” Wegen seiner Verwicklung in einen Impfskandal darf der frühere peruanische Präsident Martín Vizcarra für zehn Jahre keine öffentlichen Ämter bekleiden. Weil er sich Ende vergangenen Jahres außer der Reihe mit dem Vakzin des chinesischen Herstellers Sinopharm gegen das Coronavirus hatte impfen lassen, verhängte der Kongress des südamerikanischen Landes am Freitag die Ämtersperre gegen den ehemaligen Staatschef (2018-2020). Damit kann der 58-Jährige auch sein Parlamentsmandat nicht wahrnehmen, das er bei der Wahl am vergangenen Sonntag errungen hatte. Seit Beginn der Corona-Impfkampagne in den USA Mitte Dezember sind bereits mehr als 200 Millionen Impfungen verabreicht worden. Rund 49 Prozent aller Erwachsenen bekamen bislang mindestens eine Impfdosis, 31 Prozent sind bereits voll geimpft, wie Daten der US-Gesundheitsbehörde CDC am Freitag zeigten. Insgesamt wurden demnach bislang 202,3 Millionen Dosen verspritzt. Die Regierung von US-Präsident Joe Biden investiert nach eigenen Angaben 1,7 Milliarden Dollar in den Kampf gegen Coronavirus-Varianten. Die Mittel stammen aus dem im März von Bidens Demokraten im Kongress beschlossenen Corona-Konjunkturpaket, wie das Weiße Haus mitteilte. Mit der Investition sollten die Gesundheitsbehörde CDC und die Gouverneure der Bundesstaaten dabei unterstützt werden, Coronavirus-Mutanten etwa durch den Ausbau von Genom-Sequenzierung zu überwachen, zu verfolgen und zu bekämpfen. Die ursprüngliche Coronavirus-Variante findet sich demnach in den USA inzwischen nur noch in rund jedem zweiten Infektionsfall. Mit 217.353 neu registrierten Infektionsfällen verzeichnet Indien zum zweiten Mal in Folge einen Wert über der 200.000er-Schwelle. Zugleich ist dieser Wert der höchste Tageszuwachs seit Beginn der Pandemie. Den jüngsten Angaben des Gesundheitsministeriums zufolge liegt die Zahl der bisher nachgewiesenen Ansteckungen nun bei insgesamt mehr als 14,29 Millionen. Das rund 1,3 Milliarden Einwohner zählende Land weist damit hinter den USA die weltweit zweithöchste Gesamtfallzahl an laborbestätigten Infektionen auf. Die Gesamtzahl der Todesfälle erhöhte sich den Behördenangaben zufolge um 1038 auf 174.308. Der weltgrößte Impfstoffhersteller SII aus Indien ruft US-Präsident Joe Biden dazu auf, ein US-Exportverbot für Rohstoffe zur Herstellung von Covid-19-Vakzinen aufzuheben. Wenn man bei der Virus-Bekämpfung wirklich zusammenstehe, müsse das Ausfuhrverbot gekippt werden, schreibt der Chef des Serum Institute of India (SII), Adar Poonawalla, auf Twitter. Dann könne die Impfstoff-Produktion gesteigert werden. SII stellt unter anderem das Vakzin von Astrazeneca für den weltweiten Einsatz her und wird in Kürze mit der Produktion des Impfstoffs von Novavax beginnen. Tunesien lockert trotz steigender Corona-Zahlen die Einreisebeschränkungen für Pauschalurlauber. Von Montag an gilt für Touristen von organisierten Reisen keine Quarantäne mehr, wie das Fremdenverkehrsamt des Landes am Freitag mitteilte. Sie müssen aber weiterhin einen negativen Corona-PCR-Test vorlegen, der bei Abreise nicht älter als 72 Stunden sein darf. Die Touristen, die von den neuen Lockerungen profitieren, dürften innerhalb ihrer Reisegruppe auch Ausflüge machen. Für Individualreisende gilt die Quarantäne-Pflicht demnach weiterhin. Aktuell sind fünf Tage vorgeschrieben.
Beitragsfoto © Kaique Rocha (pexels)