Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 4369 neue Fälle. Das sind rund 60 Fälle weniger als am Montag vor einer Woche. In den Angaben fehlen laut dem Dashboard des RKI die Zahlen aus dem Saarland. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 61,0 von zuletzt 57,8. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 62 weitere Menschen starben dem RKI nach einer nachgewiesenen Infektion mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 67.903. Insgesamt wurden bislang mehr als 2,39 Millionen Infektionen in Deutschland bestätigt. Die Ansteckungsrate (R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,25 angegeben (Vortag: 1,14). Das bedeutet, dass im Durchschnitt 100 Infizierte 125 weitere Menschen mit Sars-CoV-2 anstecken. Der 7-Tage-R-Wert liegt aktuell bei 1,10 (Vortag: 1,07). Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 3057 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 1735 davon werden beatmet. Rund 4979 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei. Mit Blick auf die neuen Corona-Fälle pro 100.000 Einwohnern verzeichnet erneut Thüringen den größten Zuwachs mit 16,1. In absoluten Zahlen wurden aus Thüringen 343 Neuinfektionen gemeldet. Die wenigsten neuen Fälle pro 100.000 Einwohnern werden mit 2,0 aus Berlin gemeldet. Insgesamt sind es in der Bundeshauptstadt 73 Neuinfektionen. Zusammen mit dem Saarland, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern melden damit vier Bundesländer ledigliche zweistellige Fallzahlen. Die meisten Neuinfektionen in absoluten Zahlen werden mit 1879 erneut aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen gemeldet. Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, spricht sich angesichts der Skepsis gegenüber dem Astrazeneca-Impfstoff für eine Lockerung der Impfreihenfolge aus. “Wenn ein Impfangebot an jemanden ergeht und das wird abgelehnt, muss derjenige sich wieder ganz hinten anstellen und es kommen zuerst andere dran”, sagt Gassen. Der Präsident der deutschen Intensivmediziner, Gernot Marx, ist zuversichtlich, dass Deutschland die Corona-Pandemie in der zweiten Jahreshälfte unter Kontrolle bekommen kann. “Wenn sich jetzt alle Menschen bald gut durchimpfen lassen, dann könnte es sein, dass wir Corona Ende des dritten Quartals 2021, also im Herbst, im Griff haben”, sagte Marx der “Augsburger Allgemeinen”. “Aber das setzt wirklich voraus, dass sich so gut wie alle impfen lassen. Sonst entstehen in der Zwischenzeit wieder neue Mutanten. Angesichts der wieder gestiegenen Corona-Infektionszahlen in Deutschland warnt Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery vor weiteren Lockerungen der Restriktionen. Wer in Zeiten steigender Reproduktionswerte des Coronavirus über Lockerungen spreche, handele “absolut unverantwortlich”, sagt Montgomery. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat Forderungen nach einem zeitlich verbindlichen Plan für Lockerungen der Beschränkungen zurückgewiesen und einen Neuinfektionswert von unter 10 als anstrebenswert dargestellt. “Alle wünschen sich einen Drei- und Sechs-Monatsplan, aber das geht halt gerade nicht. Ich finde, wir dürfen da keine falschen Versprechungen machen”, sagte der CDU-Politiker in der ARD-Sendung “Bericht aus Berlin”. “Es macht Sinn, miteinander – das ist ja das Gespräch mit den Ländern – Stufen zu definieren, ab wann der nächste Schritt gegangen werden kann. Aber die Wahrheit ist: Eine Inzidenz von unter 10, die ist jedenfalls in den allermeisten Regionen in Deutschland gerade ziemlich weit weg”, sagte Spahn. Der FDP-Partei- und Fraktionsvorsitzende Christian Lindner fordert angesichts wieder steigender Infektionszahlen eine Debatte über die Sinnhaftigkeit des jüngst angestrebten Inzidenzwertes von unter 35 zur Lockerung des öffentlichen Lebens. Lindner sagte dem “Spiegel”: “Die alleinige Orientierung an den Zahlen 35 oder 50 wird dem Pandemiegeschehen nicht gerecht.” Je mehr Tests zur Verfügung stünden und je mehr Menschen mit hohem Risiko einer schweren Erkrankung geimpft seien, desto weniger sagten diese Zahlen alleine etwas aus. Um Maßnahmen verhältnismäßig zu gestalten, müssten auch andere Messgrößen betrachtet werden. “Wichtig ist zum Beispiel zu wissen, welche Altersgruppen sich infizieren, wie die Auslastung der Intensivstationen ist und wie tatsächlich die Nachverfolgung von Infektionsketten gelingt”, so Lindner weiter. “Das Raster der Inzidenzen von 35 und 50 ist dafür längst zu grob.” SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil erwartet von Bund und Ländern bei ihrem nächsten Lockdown-Gipfel am 3. März konkrete Öffnungsbeschlüsse. “Wir müssen uns anstrengen, dass den Menschen jetzt möglichst schnell vieles wieder ermöglicht wird in diesem Land”, sagt Klingbeil. Von der Politik müsse nun andere Signale ausgehen “als immer dieses Zumachen, Verlängern.” Es müsse nachvollziehbar werden, ab wann was geschehe. Im Ostseebad Kühlungsborn hat die Polizei wegen der Corona-Einschränkungen eine Line Dance-Vorführung gestoppt. Etwa 50 Aktive einer solchen Tanzgruppe hatten sich in der Innenstadt getroffen und getanzt, so ein Polizeisprecher. Durch großen Andrang im Zuge des sonnigen Wetters blieben mehrere hundert Zuschauer auf dem Boulevard stehen, so dass sich eine größere Ansammlung bildete. Dabei seien die Kontaktabstände nicht mehr eingehalten worden. Nach rund zweimonatiger Schließung und Notbetreuung öffnen heute in weiteren zehn Bundesländern wieder Kindertagesstätten und Grundschulen. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek unterstützt das: “Es ist gut, dass viele Schulen in Deutschland jetzt schrittweise wieder mit dem Präsenzunterricht beginnen”, sagte sie. Präsenzunterricht sei durch nichts zu ersetzen. “Kinder, besonders jüngere, brauchen einander. “Elternverbände kritisieren die Schulöffnungsstrategie der nordrhein-westfälischen Landesregierung als unberechenbar und ungerecht. In Abschlussklassen vollständige Präsenz der Schüler ohne Abstand zuzulassen, anderen Klassen aber zum Schutz der Gesundheit den Präsenzunterricht gänzlich zu verwehren, “ist nicht vermittelbar”, schreiben mehrere Verbände in einem offenen Brief an Schulministerin Yvonne Gebauer. “Sich um den Schutz der Lehrer aber nicht der Schüler zu kümmern, ist nicht akzeptabel.” Die Verbände fordern die Einsetzung einer Arbeitsgruppe unter Führung Gebauers, die ein “grundsätzliches Konzept für eine verlässliche Schule in der Pandemie” erarbeiten solle. Im Zentrum müsse stehen, wie die Kinder unter Einhaltung des Gesundheitsschutzes “regelmäßig und gerecht in Präsenz beschult werden können” und wie die ergänzende Hausarbeit dazu aussehen solle. “Unsere Geduld und Belastbarkeit sind am Ende.” SPD-Chefin Saskia Esken hat dafür plädiert, im Corona-Schuljahr generell auf das Sitzenbleiben von Schülern zu verzichten. Es wäre “sehr hilfreich”, durch den Verzicht auf Nicht-Versetzungen Druck von manchen Schülern zu nehmen, sagte Esken in einem Podcast des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Sie verwies darauf, dass während der langen Homeschooling-Phase solche Schüler, die zu Hause wenig Unterstützung und keinen Platz für das ruhige Lernen haben, besondere Schwierigkeiten hätten. Wegen der Corona-Krise wird die Bundestagswahl so teuer wie noch nie. Das Bundesinnenministerium veranschlagt für die Wahl am 26. September Kosten von insgesamt 107 Millionen Euro. Als einen der Gründe nennt das Ministerium, dass wegen der Pandemie deutlich mehr Briefwähler erwartet werden. In Italien steigt die Angst vor einer weiteren Ansteckungswelle mit dem Coronavirus. Besondere Sorge bereite die Ausbreitung der britischen Virus-Variante, auf die der Anstieg der Fallzahlen zurückzuführen sei, sagte der führende Virologe Massimo Galli. Experten befürchten auch eine beschleunigte Verbreitung durch das milde Wetter am Wochenende, das kaum einen Italiener zu Hause hielt. Stattdessen strömten Menschenmassen auf die Straßen, in die Parks und an die Uferpromenaden mehrerer italienischer Städte, um sie Sonne zu genießen. Als Reaktion auf die Ausbreitung von Corona-Varianten verschärften drei Regionen ihre Corona-Beschränkungen. Wegen Überlastung mit Corona-Patienten sind im Westen der Ukraine an einem Krankenhaus Zelte zur Behandlung aufgestellt worden. In Bohorodtschany im Gebiet Iwano-Frankiwsk seien somit 120 zusätzliche Betten bereitgestellt worden, teilte der Zivilschutzdienst mit. Auf Fotos war zu sehen, wie die Zelte mitten im Schnee direkt an der Klinik stehen. Die Karpatenregion unweit der EU-Außengrenze weist seit etwa zwei Wochen in der Ukraine die höchsten Infektionszahlen aus. Gut 200 Menschen haben am Wochenende in Frankreich trotz strenger Corona-Regeln auf illegalen Partys gefeiert. Sowohl in der französischen Hauptstadt als auch im südlich von Paris gelegenen Orly versammelten sich etwa 100 Menschen, wie die Pariser Polizei auf Twitter mitteilte. Beamte nahmen in der Nacht zum Sonntag zehn Personen fest und sprachen mindestens 59 gebührenpflichtige Verwarnungen aus. In Frankreich herrscht seit Wochen eine abendliche Ausgangssperre ab 18.00 Uhr. Nizzas Bürgermeister fordert erneut einen örtlichen Lockdown, um Touristen aus der Region fernzuhalten. Ein Wochenend-Lockdown könne helfen, das in Nizza besonders starke Infektionsgeschehen einzudämmen, sagt Bürgermeister Christian Estrosi. Bereits am Samstag hatte Frankreichs Gesundheitsminister Olivier Veran einen entsprechenden Schritt ins Spiel gebracht und war damit auf Estrosis Zustimmung gestoßen. Nizza hat mit 740 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen den höchsten Inzidenzwert in Frankreich. Großbritannien und Frankreich lockern die Test-Vorschriften für Lkw-Fahrer beim Überqueren der Grenze. Wer sich weniger als 48 Stunden in Großbritannien aufhalte, brauche keinen Test mehr an der Grenz bei der Rückkehr vorzuweisen, erklärt der britische Verkehrsminister Grant Shapps. Nach Schätzung eines internationalen Forschenden-Teams kostete die Corona-Pandemie bislang 20,6 Millionen Lebensjahre. “Menschen in der Mitte ihres Lebens und im frühen Rentenalter tragen im weltweiten Vergleich den größten Anteil an den insgesamt verlorenen Lebensjahren”, sagt Mikko Myrskylä, Direktor des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock. Zusammen mit Héctor Pifarré i Arolas von der Universitat Pompeu Fabra in Spanien leitete er die Untersuchung. Wie es in einer Pressemitteilung des MPIDR heißt, reicht es nicht aus, einfach die Toten zu zählen, um die Folgen der Covid-19-Pandemie auf die Sterblichkeit richtig einzuschätzen. Deshalb wertete das Team 1,2 Millionen Todesfälle aus 81 Ländern aus, um herauszufinden, wie alt die Menschen waren, die an Covid-19 gestorben sind – und damit, wie stark ihre Leben im Vergleich zur durchschnittlichen Lebenserwartung verkürzt wurden. Die US-Seuchenschutzbehörde CDC verabreichte nach eigenen Angaben bislang 63,1 Millionen Impfdosen. Insgesamt seien 75,2 Millionen Dosen ausgeliefert worden. Die USA liegen bei der Impfquote weltweit auf den vordersten Rängen. US-Präsident Joe Biden will noch im Sommer die Corona-Impfkampagne in dem Land mit 330 Millionen Einwohnern weitgehend abschließen. Auch in Indien bricht der Trend fallender Infektionszahlen. Zum ersten Mal seit November steigt die Fallzahl wieder. Das Land meldet aktuell 9.110 Neuinfektionen. Der Sieben-Tage-Trend steigt damit leicht auf 11.580.