NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CLXXVI)

NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CLXXVI)

Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 12.257 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 349 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das RKI am Morgen bekannt gab. Vergangenen Sonntag hatte das RKI 13.882 Neuinfektionen und 445 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet. Der Höchststand von 1244 neuen Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden – darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 111,1. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 4660 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 2614 davon werden beatmet. Rund 4390 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei. In den Lübecker Sana-Kliniken hat es einen großen Corona-Ausbruch gegeben. Bis zum Samstag seien 79 Mitarbeiter positiv auf das Corona-Virus getestet worden, bestätigte eine Sprecherin. Zudem werden 41 Patienten auf den beiden Covid-Stationen versorgt, zwei weitere intensivmedizinisch. Die allermeisten dieser Patienten seien aufgrund einer Covid-19-Erkrankung von außen stationär in dem Klinikum aufgenommen worden, hieß es. Gemäß den Krisen-Plänen wurde der Krankenhausbetrieb reduziert, sämtliche verschiebbaren geplanten Eingriffe seien ausgesetzt worden, um die Behandlung sicherzustellen und die Anzahl der Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren. Die Klinik stehe in engem Austausch mit dem Gesundheitsamt. Der Landkreis Nienburg hat den kritischen Sieben-Tages-Wert von 200 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner überschritten. Die Inzidenz liegt aktuell bei 210,9. Die Zahl der Infektionen stieg um 46 auf 1827, hieß es im Lagebericht des Landes. 50 bis 60 Prozent des Infektionsgeschehens spielen sich nach Angaben eines Landkreissprechers derzeit in Pflegeheimen und bei Helios ab. Im Helios Klinikum Nienburg gab es einen Corona-Ausbruch bei Patienten und Beschäftigten. Von den 28 Pflegeheimen im Landkreis seien am Donnerstag zehn von Corona-Ausbrüchen betroffen gewesen. In Berlin ist ein komplettes Krankenhaus wegen der britischen Corona-Mutation B.1.1.7 unter Quarantäne gestellt worden. Am Humboldt-Klinikum im Bezirk Reinickendorf sind bis zum Mittag 14 Fälle bei Patienten und dem medizinischen Personal entdeckt worden. Experten vermuten, dass eine mittlere zweistellige Personenzahl bereits mit der Mutante infiziert sein könnte. Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Linke) will die Schulen im Freistaat erst bei einem niedrigen Inzidenzwert wieder komplett öffnen. “Das bedeutet: Bei einer Inzidenz unter 50 können wir den normalen Betrieb wieder aufnehmen”, sagte Holter. Zugleich betonte er, man müsse damit rechnen, dass die Schulen noch bis Ostern wegen des Infektionsgeschehens geschlossen bleiben könnten. Thüringen gilt als das Land mit dem bundesweit höchsten Inzidenzwert. Im Freistaat lag die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen bei 209,5. Wenige Tage vor dem geplanten Inkrafttreten einer neuen Corona-Verordnung haben in Erfurt rund 1000 Menschen gegen die Anti-Corona-Regeln demonstriert. Nach Angaben einer Sprecherin der Polizei wurde die nach der geltenden Verordnung maximal mögliche Teilnehmerzahl von 1000 erreicht. Weitere Teilnehmer seien von der Polizei zurückgewiesen worden. Angemeldet waren 500 Teilnehmer. Laut Polizei gab es vereinzelt Verstöße gegen die Auflagen für die Versammlung – etwa gegen die Pflicht, eine Maske zu tragen. Thüringen ist derzeit das Land mit dem bundesweit größten Infektionsgeschehen. Für mehr als 20 Länder mit besonders hohen Corona-Infektionszahlen gelten seit Mitternacht strengere Regeln bei der Einreise nach Deutschland. Zu diesen Hochrisikogebieten zählen Tschechien, Portugal, Spanien und Ägypten sowie die USA. Wer von dort einreisen will, muss an der Grenze einen negativen Corona-Test (PCR-Test) vorweisen können. Die Tests werden nach Angaben des Bundesinnenministeriums an den Flug- und Seehäfen systematisch kontrolliert. In den Grenzgebieten zu anderen EU-Staaten und der Schweiz sollen Einreisende stichprobenartig und verdachtsunabhängig überprüft werden. Bisher hatte die Bundesregierung bei der Einreise zwischen Gebieten mit besonders ansteckenden Virusvarianten und “normalen” Risikogebieten unterschieden. Seit Sonntag um Mitternacht gibt es drei Kategorien mit unterschiedlichen Test- und Quarantäneregeln: – “Normale” Risikogebiete (Inzidenz über 50 pro 100.000), Hochinzidenzgebiete (Inzidenz über 200) und Virusvarianten-Gebiete (Länder, in denen hochansteckende Virusmutanten aufgetreten sind). In Spanien nähert sich die Inzidenz der Marke von 1000. Sie liegt derzeit bei 960 Fällen pro 100.000 Einwohnern und damit neunmal höher als in Deutschland. Auf der iberischen Halbinsel wird die Inzidenz allerdings nicht für 7, sondern für 14 Tage erhoben. Die Reproduktionszahl R wird mit 1,2 angegeben. Insgesamt haben sich in dem Land bereits 2,5 Millionen Menschen infiziert, gut 55.000 starben. Die spanische Hauptstadt Madrid hat angesichts der drastisch steigenden Zahl von Corona-Infektionen die Gegenmaßnahmen weiter verschärft. So beginnt die nächtliche Ausgangssperre in der Millionenmetropole ab Montag schon eine Stunde früher um 22 Uhr, so wie das in anderen spanischen Regionen schon seit längerem gilt. Die britische Regierung plant eine zehntägige Quarantänepflicht für Reisende aus Ländern, in denen ein hohes Risiko einer Corona-Ansteckung herrscht. Reisende etwa aus Brasilien oder Südafrika sollen demnach nach ihrer Ankunft in Hotels eskortiert werden, um sich dort in Quarantäne zu begeben. Die britische Regierung hat still und leise die Lockdown-Befugnisse für englische Kommunen bis zum Beginn der Sommerferien Mitte Juli verlängert. Das Gesetz, das dem Bericht nach eigentlich vergangene Woche ausgelaufen wäre, gilt nur für England. Es erlaubt Kommunen, zur Eindämmung der Corona-Pandemie Restaurants, Kneipen, Geschäfte und öffentliche Plätze zu schließen. Nach etwas sinkenden Corona-Zahlen treten in einigen Teilen Italiens Erleichterungen bei den Covid-Beschränkungen in Kraft. Die wirtschaftsstarke Lombardei mit ihren rund zehn Millionen Einwohnern ist seit Sonntag keine Rote Zone mit strengen Ausgangsverboten mehr, sondern wurde eine Risiko-Stufe herabgesetzt – auf Orange. Viele Läden dürfen dort wieder öffnen. Sizilien im Süden und die Autonome Provinz Bozen im Norden bleiben rote Hochrisiko-Gebiete. Ein Großteil Italiens gehört ohnehin als Orange Zone ins Mittelfeld. Dort sollen die Menschen in der Regel ihre Orte nicht verlassen. Restaurants und Bars dürfen Gäste nicht mehr am Tisch bedienen, erlaubt ist nur zeitweiser Außer-Haus-Verkauf. Mehrere Dutzend Kneipen und Restaurants haben sich in Tschechien den harten Lockdown-Regeln widersetzt. Sie öffneten am Samstag ihre Türen für Gäste, obwohl Speisen eigentlich nur zum Mitnehmen angeboten werden dürfen. Die Polizei führte landesweit verstärkt Kontrollen durch und leitete mehrere Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten ein. Die Niederländer stehen vor der bisher schwersten Anti-Corona-Maßnahme. Zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie gilt heute landesweit eine Ausgangssperre. Von 21 bis 4.30 Uhr dürfen Bürger die Wohnungen nicht mehr verlassen. Damit will die Regierung die Verbreitung des Virus stark bremsen. Große Sorgen machen sich die Behörden vor allem über die Virus-Mutationen. Daher gilt auch ein Verbot für Passagierflüge aus Großbritannien, Südafrika und Südamerika. Verstöße gegen die Sperrstunde werden mit einer Geldbuße von 95 Euro bestraft. Ausnahmen gelten für Personen, die beruflich unterwegs sein müssen, sowie Menschen, die andere pflegen oder Reisende. Auch Gassigehen mit dem Hund ist erlaubt. Die Ausgangssperre gilt vorerst bis zum 9. Februar. Norwegen hat die Beschränkungen in der Hauptstadt Oslo und neun angrenzenden Gemeinden verschärft. Grund ist der Ausbruch der in Großbritannien entdeckten, möglicherweise besonders ansteckenden Covid-Variante. Einkaufszentren und andere nicht dringend notwendige Läden müssten ab Samstagmittag bis mindestens 1. Februar schließen. Auch Restaurants dürfen nicht öffnen, organisierte Sportveranstaltungen fallen aus, private Haushalte sollen keine Besucher empfangen. In Russland haben sich nach offiziellen Angaben 20.921 Menschen neu mit Corona angesteckt. Die Zahl der Infektionsfälle stieg damit auf 3,698 Millionen. Die Behörden meldeten 559 zusätzliche Todesfälle, insgesamt steigt die Opferzahl damit auf 68.971. Im von der Pandemie wenig betroffenen Inselstaat Neuseeland gibt es möglicherweise den ersten lokalen Ansteckungsfall seit November. Es handle sich um eine 56-jährige Frau, die nach ihrer Rückkehr aus dem Ausland zwei Wochen Quarantäne absolviert und dabei zwei negative Covid-Tests gemacht hatte, teilten die Behörden mit. Wie sich die Frau angesteckt habe, sei unbekannt, aber möglicherweise sei das im Land passiert. Zuletzt war nach Angaben des Gesundheitsministeriums am 18. November ein lokaler Ansteckungsfall gemeldet worden. Daneben meldeten die Behörden am Sonntag acht weitere Infektionsfälle bei Reiserückkehrern in Quarantäne. In den USA sind 3655 Todesfälle binnen eines Tages im Zusammenhang mit dem Corona-Virus registriert worden. Der bisherige Höchstwert an Corona-Toten war am 12. Januar mit 4462 verzeichnet worden. Die Anzahl der registrierten Neuinfektionen binnen 24 Stunden erreichte am Vortag 186.891.

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