Kitas in NRW geöffnet: Landesregierung appelliert Kinder nicht zu schicken

Köln | Der Kinder- und Familienminister des Landes NRW, Joachim Stamp, erklärte heute, dass es in NRW für Kindertagesstätten keine Betretungsverbote geben wird. Allerdings appelliere er an die Eltern, die Kinder nicht in die Kita zu schicken, wie die Internetzeitung report-K berichtet.

Stamp begründete dies mit Erfahrungen aus dem Frühjahr 2020, als es Betretungsverbote mit der Ausnahme für bestimmte Berufsgruppen gab. Dies habe zu Mißgunst geführt, so Stamp. Bis 31. Januar werden die Kindertagesstätten im Pandemiebetrieb sein und die Kinder in festen Gruppen betreuen. Allerdings werden die von den Eltern gebuchten Betreuungszeiten jeweils um 10 Stunden reduziert. Wer also 45 Stunden Betreuungszeit vereinbarte, erhält jetzt garantiert 35 Stunden. Diese 10 Stunden seien mit den Trägern und Verbänden erarbeitet worden, so der Minister.

Allerdings sollten Eltern ihre Kinder zu Hause betreuen, so der Minister und dafür die zusätzlichen Krankentage, die der Bund in Aussicht stellte, nutzen. Das sind pro Person bei Paaren jeweils zehn und bei Alleinerziehenden 20 Tage. Damit könne der Zeitraum bis zum 31. Januar überbrückt werden. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sollten sich daher mit ihren Unternehmen in Verbindung setzen. Zudem kann sich das Betreuungspersonal in Kindertagesstätten oder der Tagespflege bis Ostern sechs Mal auf das Coronavirus testen lassen. Den Termin kann das Personal selbst bestimmen. Dies sei eine engere Taktung als vor den Weihnachtsferien, so Stamp.

Damit halte das Land NRW am Konzept eines eingeschränkten Pandemiebetriebs in den Kindertagesstätten fest. Offen bleibt, wie die Kitagebühren abgerechnet werden. Das Land wolle sich allerdings dafür einsetzen, dass diese entsprechend reduziert werden, versprach der Minister.

Kommentare (2) Schreibe einen Kommentar

    • Stefan wiersbin
    • 06.01.21, 22:37 Uhr

    Ist das Ernst gemeint? Herr Stamp wälzt, wie seit Beginn der Pandemie, die Verantwortung auf die Eltern ab. Politische, gesellschaftliche Verantwortung übernehmen stelle ich mir anders vor. – Und, Gott bewahre uns davor, dass die FDP wieder in Regierungsverantwortung im Bund kommt!

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      • Angie
      • 07.01.21, 23:12 Uhr

      Naja, aber die Kinder können ja bei Angabe von triftigen Gründen in die Kita gebracht werden soo oh dass die Eltern beide weiter arbeiten gehen können. Es besteht kein Betreuungsverbot der Kitas – auch nicht in den Schulen.
      Wenn man seine Kinder zu Hause betreut, gibt es entsprechende Unterstützung durch zusätzliche Krankheitstage, die man nutzen kann. Ich fühle mich als arbeitende Mutter von Kleinkindern grad gar nicht so von der Politik allein gelassen.
      Anders als im Frühling. Da gab es gar keine oder sehr komische Regelungen.
      Da es meine Kinder sind, bleibt es auch meine Verantwortung und dazu gehören nun mal auch so schwierige Zeiten. Die Politik hilft da aber schon weiter. Aber sie wird in dieser Pandemie nicht alles für mich übernehmen. Das finde ich zwar manchmal was schade 😉 Ist aber nun mal so.

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