Die deutschen Gesundheitsämter haben binnen 24 Stunden 12.892 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Außerdem wurden 852 weitere Todesfälle verzeichnet, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) bekannt gab. Diese Zahlen sind aber nur bedingt mit den Werten der Vorwoche vergleichbar, da das RKI zum Jahreswechsel hin mit einer geringeren Zahl an Tests und auch weniger Meldungen von den Gesundheitsämtern rechnete. Dennoch war die Zahl der Todesfälle vor einer Woche mit 731 Fällen geringer. Ein Höchststand von 952 Todesfällen war am 16. Dezember registriert worden. Die Zahl der Neuinfektionen betrug vor einer Woche 19.528. Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Dienstagmorgen bei 149,2. Auch nach dem Impfstart in Deutschland bleibt die Auslastung der Krankenhäuser hoch. “Die Lage auf den Intensivstationen ist nach wie vor wirklich sehr angespannt”, sagt der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung der Intensivmediziner (DIVI), Uwe Janssens, im ZDF. So gebe es etwa im Raum Aachen oder auch in Köln unter zehn Prozent freie Intensivbetten. “In anderen Regionen sieht das ähnlich aus”, betont der Mediziner. Allein im Norden sei die Lage mit rund 30 Prozent freien Betten noch gut. “Insgesamt kämpfen wir noch mit der Last der hohen Infektionszahlen der letzten Wochen. In und um Halle spitzt sich die Lage in den Kliniken angesichts der Corona-Pandemie zu. Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) sagte, in vier von insgesamt sechs Krankenhäusern stehe die Ampel auf Rot, in zwei auf Dunkelgelb. “Das bedeutet, dass das Personal fehlt und mittlerweile dann auch ausgeht, weil immer mehr Patienten dazukommen”. Den Angaben nach werden in Halle derzeit 194 Menschen wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus behandelt, davon 42 Menschen auf einer Intensivstation. Die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen betrug in Halle 245,32 und lag damit weit über dem Bundesdurchschnitt. “Bis 8 Uhr heute Morgen wurden nach Angaben des Robert-Koch-Instituts 41.962 Menschen in Deutschland gegen das Corona-Virus geimpft. Das sind 19.084 mehr als am Vortag. Die meisten davon bekamen das Biontech/Pfizer-Vakzin demnach wegen ihres Berufes: 14.964 Menschen. Es handelt sich dabei um Mitarbeiter in Pflege- und Altenheimen, Intensivstationen, Notaufnahmen oder Rettungsdiensten. Die Pharma-Industrie rechnet damit, dass in Deutschland schon bald eine größere Zahl an Dosen mit Corona-Impfstoff zur Verfügung steht. “Wir werden im Januar noch deutlich mehr Impfungen haben, weil immer mehr der vom Staat bestellten Mengen geliefert werden”, sagt Han Steutel, der Präsident des Verbandes forschender Arzneimittelhersteller (Vfa). Trotz aktuell leicht sinkender Infektionszahlen könnte der Shutdown nach Einschätzung von Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller nach dem 10. Januar in die Verlängerung gehen. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow geht davon aus, dass der Corona-Lockdown über den 10. Januar hinaus verlängert wird. Ähnlich haben sich bereits weitere Länderchefs geäußert. Der Chef der Intensivmediziner-Vereinigung DIVI, Uwe Janssens, fordert mehr Geduld bei der Umsetzung der Impfungen. “Wir müssen jetzt ein bisschen Geduld haben. Wir können jetzt nichts vom Zaun brechen. Wir haben jetzt wirklich in Windeseile einen Impfstoff auf dem Markt, der sogar wirkt. Das ist sensationell”, sagt der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI). “Lassen wir uns das jetzt doch nicht kaputtreden von der Politik, die meint, es müsste jetzt noch schneller gehen. Ich bin wirklich super zufrieden, dass es jetzt so ist. Wir freuen uns auf 2021, aber es wird halt dauern bis die Wirkung voll durchschlägt.” Er weist darauf hin, dass noch ungeklärt ist, ob nach einer Impfung das Virus noch übertragen werden kann. “Das ist noch nicht letztendlich geklärt. Deshalb gilt für die nächsten Monate weiter: Abstand halten, Mund-Nasen-Bedeckung tragen … auch, wenn man geimpft ist.” Die Corona-Pandemie hat zu einer deutlichen Zunahme der Diskriminierungsfälle in Deutschland geführt. Die Pandemie habe für die Diskriminierung einzelner Gruppen “wie ein Brandbeschleuniger gewirkt”, sagt der Leiter der Anti-Diskriminierungsstelle des Bundes, Bernhard Franke. Bei rassistischen Diskriminierungen habe es bis Oktober eine Zunahme von mehr als 70 Prozent gegeben, so Franke. Zunächst seien vor allem Menschen mit asiatischem Aussehen diskriminiert, angepöbelt und teilweise mit Gewalt angegangen worden. Auch Sinti und Roma, “deren Wohnhäuser publikumswirksam abgeriegelt wurden”, seien von Diskriminierung im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie betroffen gewesen, führt Franke aus. Menschen mit türkischem oder arabischem Hintergrund hätten sich unter Generalverdacht gestellt gefühlt, “weil einzelne Hochzeitsfeiern zu Infektionssprüngen geführt hatten”. In Großbritannien sind an einem Tag so viele Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Es habe mit Stand Montagmorgen 41.385 bestätigte Fälle gegeben, teilte die Regierung mit. Vermutlich liegt die Zahl noch höher, denn in der Provinz Nordirland wurde über die Feiertage kein neuer Stand gemeldet. Insgesamt gab es damit bisher mehr als 2,3 Millionen positive Corona-Tests im Vereinigten Königreich. Der Platz in britischen Krankenhäusern wird knapp. Die Kliniken seien “von Wand zu Wand” mit Covid-19-Patienten gefüllt, sagte die Chefin der Notärztevereinigung RCEM, Katherine Henderson, der BBC. Es gebe Patienten mit Corona-Symptomen und Patienten mit anderen Krankheiten, die dann auch positiv auf Corona getestet würden, sagte sie. Nach jüngsten Zahlen der Regierung werden mehr als 22.000 Corona-Patienten in Krankenhäusern behandelt. Spanische Behörden planen ein Register mit den Namen von Menschen, die das Angebot einer Impfung gegen das Coronavirus abgelehnt haben. Das Register sei nicht-öffentlich zugänglich, aber werde an andere europäische Länder weitergegeben, sagte der spanische Gesundheitsminister Salvador Illa am Montag in einem Interview. Er betonte erneut, dass keine Impfpflicht in dem südeuropäischen Land eingeführt werde. Laut einer am vergangenen Montag veröffentlichten Studie des staatlichen Meinungsforschungsinstituts Zentrum für Soziologische Studien ist der Anteil der Impf-Verweigerer in Spanien dramatisch gesunken: 28 Prozent der im Dezember Befragten würden eine angebotene Impfung ablehnen. Im Vormonat betrug dieser Anteil noch 47 Prozent. Gleichzeitig stieg die Impfbereitschaft der Spanier von knapp 37 auf mehr als 40 Prozent. Russland hat seine Corona-Opferbilanz drastisch nach oben korrigiert. Im November seien fast 26.000 mit dem Coronavirus infizierte Menschen gestorben, teilte die russische Statistikbehörde Rosstat mit. Seit Jahresbeginn habe es mehr als 186.000 Corona-Tote im Land gegeben. Zwischen Januar und November lag die Übersterblichkeit in Russland der Statistikbehörde zufolge bei 229.700 Todesfällen. Davon seien 81 Prozent auf Covid-19 zurückzuführen. Schweden rückt im Kampf gegen die Corona-Pandemie zunehmend von seinem lockereren Sonderweg ab und macht den Weg für Lockdown-Maßnahmen frei. Angesichts stark gestiegener Infektionszahlen zieht die Regierung ein Gesetz dazu um zwei Monate vor. Nun solle es dem Staat schon ab dem 10. Januar möglich sein, öffentliche Verkehrsmittel, Geschäfte, Einkaufszentren und andere Unternehmen zu schließen, um eine Überlastung der Klinken zu verhindern, kündigt Gesundheitsministerin Lena Hallengren an. Auch eine Geldstrafe bei Regelverstößen sei dann möglich. Die Regierung setzte bisher vor allem auf freiwillige Distanzmaßnahmen, ihr fehlte aber auch eine rechtliche Grundlage für einen verschärften Kurs. Mit Blick auf die Klimakrise und die Corona-Pandemie ruft UN-Generalsekretär António Guterres in seiner Neujahrsansprache dazu auf, 2021 zum “Jahr der Heilung” zu machen. “Sowohl der Klimawandel als auch die Covid-19-Pandemie sind Krisen, die nur von allen gemeinsam angegangen werden können – als Teil eines Übergangs zu einer integrativen und nachhaltigen Zukunft”, sagt Guterres in einer Videoansprache. Zwei Tage nach Beginn eines neuen Teil-Lockdowns in Israel sind die Corona-Infektionszahlen in dem Land auf den höchsten Stand seit drei Monaten geklettert. Rio de Janeiro sperrt zu Silvester die Strände. Bewohner und Arbeiter in diesen Gegenden müssten mit Dokumenten belegen, dass sie berechtigt seien, sich dort aufzuhalten. Betroffen von den neuen Einschränkungen sind 30 Kilometer Küstenlinie zwischen Leme und Pontal in Recreio dos Bandeirantes. In der vergangenen Woche hatte die Stadtverwaltung die Maßnahme bereits für Copacabana angekündigt, traditionell das Herz der Feier. Die Silvesterparty in Rio ist eine der berühmtesten der Welt und zieht jedes Jahr Millionen Touristen in die Hafenstadt. Das Feuerwerk, das für gewöhnlich von Flößen in der Atlantikbucht abgefeuert wird, wurde dieses Jahr abgesagt. Angesichts steigender Fallzahlen erlässt Südafrika strengere Vorschriften wie ein Verkaufsverbot für Alkohol, eine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit und eine längere Ausgangssperre. In den USA haben sich seit Beginn der Pandemie über 19 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Am Sonntag wurden binnen eines Tages 151.824 neue Fälle und 1230 Tote mit einer bestätigten Coronavirus-Infektion erfasst. In der vergangenen Woche gab es durchschnittlich 184.911 Fälle pro Tag, ein Rückgang von 12 Prozent gegenüber dem Durchschnitt zwei Wochen zuvor. Die deutlich niedrigeren Werte sind wahrscheinlich auf reduzierte Testkapazitäten über die Weihnachtsfeiertage zurückzuführen.