Gemeinsam für Europa: Eine deutsch-französische Kunstgeschichte

VON ANGELA HEMME

Loches 1902: Ein Wohnsitz wird Museum
Nach dem Willen von Emmanuel Lansyer (1835-1893) wird in Loches das Museum Maison-Musée Lansyer eröffnet. Das Haus ist der letzte Wohnsitz des bekanntesten Landschaftsmalers des 19. Jahrhunderts.

Wermelskirchen 2019: Lansyers Bilder gehen auf Reise in die Partnerstadt
Auf die Initiative von Marc Angenault, Bürgermeister der Partnerstadt, und Rainer Bleek, ehemals Bürgermeister von Wermelskirchen, findet im Rahmen des jährlichen Austauschs der Städtepartnerschaft Wermelskirchen-Loches am Himmelfahrtswochenende 2019 die Eröffnung einer besonderen Ausstellung in der Galerie des Kunstvereins, Markt 9, statt: Zwölf Werke des französischen Malers Emmanuel Lansyer gehen auf die Reise ins Bergische und können bis zum 30. Juni 2019 besichtigt werden. Die Exponate sind Leihgaben aus der Kollektion Maison- Musée Lansyer in Loches.

Das vielschichtige Publikum zeigt sich begeistert von den eindrucksvollen Kunstwerken. Der Kulturbeauftragte der Verwaltung in Loches, Stéphane Blond, die Künstlerin und Autorin Marie-Louise Lichtenberg sowie Michael Dangel vom Wermelskirchener Kunstverein, sorgen mit viel Engagement für die reibungslose Organisation.

Loches 2020: Inspiration Lansyer
Lansyers Werke, bei denen häufig Mensch und Natur im Mittelpunkt stehen, inspirieren Wermelskirchener Künstler dazu, ihrerseits Kunstwerke anzufertigen.

Es entsteht die Idee, diese im Rahmen des jährlichen Austauschs in Loches zu präsentieren. Loches Bürgermeister Marc Angenault kündigt bereits an, dass es im Frühjahr 2020 eine Ausstellung zum Thema „Deutschland“ im Maison-Musée Lansyer in Loches geben soll. So wird der künstlerische und kulturelle Austausch zwischen beiden Städten weiter gepflegt.

Marie-Louise Lichtenberg freut sich über das europäische Gemeinschaftsprojekt: „Für mich ist die Ausstellung ein wunderbares Beispiel für das, was gut funktioniert zwischen Loches und Wermelskirchen und in Europa – das soll als Beispiel ausstrahlen in die Welt“.

Soweit der Plan. Doch die Kunstgeschichte verläuft anders.
Durch die Corona-Pandemie werden sämtliche Austauschaktionen abgesagt. Es wird in diesem Jahr keine Begegnungen zwischen den Menschen aus Loches und Wermelskirchen geben und damit auch keine wertvollen Erinnerungen an gemeinsame Aktivitäten.
Umso wichtiger ist es da, dass die Kunstgeschichte weitergeht:

„Heute finden wir die Werke online. Die virtuelle Ausstellung ‚Inspiration Lansyer‘ ermöglicht eine Verbreiterung des Publikums durch Erreichen entfernter Zuschauer. Sie ist die Verlängerung einer realen Ausstellung und schafft den Wunsch, die Originalwerke zu sehen.“, so Georgette Audebert, Präsidentin der Städtepartnerschaft Wermelskirchen-Loches. „Ich gratuliere den Wermelskirchener Künstlerinnen und Künstlern zu den gelungenen Werken, ebenso dem Geschäftsführer des Kunstvereins Michael Dangel für die Programmierung und Marie-Louise Lichtenberg für die gesamte Organisation.“

Klaus Flanhardt, Vorsitzender des Vereins Städtepartnerschaft Wermelskirchen- Loches e.V., war bei der Eröffnung im vergangenen Jahr dabei und hat auch die virtuelle Ausstellung besucht: „Die hiesige Ausstellung über Emmanuel Lansyer im Rahmen der Städtepartnerschaft Wermelskirchen-Loches im Juni 2019 hat die Künstlerinnen und Künstler des Kunstvereins Wermelskirchen inspiriert, einige Bilder zu erstellen, in denen die Elemente Natur und Wasser zu erkennen sind, die auch Emmanuel Lansyer seinerzeit inspiriert hatten. Diese Werke werden (Corona-bedingt) im Internet präsentiert. Wir haben uns diese Ausstellung angesehen und fanden die Darstellung der Themen sehr gut. Die einzelnen Werke in unterschiedlichen Techniken sind außerordentlich gut gelungen. Wir können den virtuellen Besuch im Internet sehr empfehlen.“

Als Mitglied im Vorstand der Städtepartnerstadt Wermelskirchen-Loches liegt mir der Austausch beider Städte am Herzen. Viele Jahre haben meine Familie und ich junge Fußballer auf die Reise nach Loches geschickt, um sie dafür zu begeistern, mit gleichaltrigen französischen Kindern und Jugendlichen gemeinsam Sport zu treiben und Spaß zu haben.
Jede Form von Austausch mit unseren französischen Nachbarn ist ein Zeichen für Toleranz und sorgt für ein europäisches Bewusstsein. Gerade in Zeiten, in denen der reale Austausch nicht möglich ist, fördert die virtuelle Kunstausstellung die Vorfreude auf die Zeit nach „Corona“, damit die Kunstgeschichte weitergeht.

http://www.kunstwk.net/

Gerne empfehle ich auch den Link zur 360° Ausstellung im Maison-Musée Lansyer in Loches:

https://museelansyer-loches.fr/360/museelansyer.html

Beitragsfoto: Marie-Louise Lichtenberg und Bürgermeister Bleek haben das europäische Gemeinschaftswerk Lansyer auf den Weg gebracht

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