Offener Mittagstisch schränkt Angebot ein

VON ANGELIQUE FROWEIN

Alles lockert sich langsam wieder und so hat auch die Tafel in Wermelskirchen die Verteilung von Lebensmitteln am vergangenen Mittwoch wieder aufgenommen.
Da ein Doppelangebot vermieden werden soll, schränkt daraufhin der Offene Mittagstisch, der von sieben Freikirchen aus Wermelskirchen getragen wird, seine Lebensmittelausgaben von drei auf zwei Tagen in der Woche ein . Montags und Freitags ab 13.30Uhr können sich dort weiterhin Bedürftige kostenlos Lebensmittel abholen. Der Mittwoch als Verteiltag fällt ab sofort weg. Lebensmittel, die am Offenen Mittagstisch übrig wären, werden dann an die Tafel weitergegeben.

Veronika Ortwein vom Offenen Mittagstisch freut sich über die gute Zusammenarbeit mit der Tafel: „Unser Zielpublikum ist ähnlich und wir wollen da gerne mehr zusammen arbeiten.“ Normalerweise wird am offenen Mittagstisch immer eine warme Mahlzeit, Gespräch und Gemeinschaft angeboten. Das, so sehen es die Verantwortlichen ist das Hauptaugenmerk für die Arbeit. „Wir wollen zuhören und da sein,“ so Ortwein im Gespräch.

Wann diese eigentliche Arbeit des Vereins wieder aufgenommen werden kann, ist noch immer unklar. „Ein engerer Austausch mit den Bedürftigen vor Ort ist aufgrund der Abstandsregeln schwierig,“ so Ortwein. Ebenfalls wird der Offene Mittagstisch immer mit einer warmen Mahlzeit der OBI Zentrale beliefert. Auch hier gibt es noch keinen neuen Startpunkt. Daher kann es noch keinen Termin zur Wiederaufnahme der Arbeit geben.
„Wir verteilen also so lange wie möglich wenigstens Lebensmittel weiter,“ so Ortwein.

Auf Spenden ist der Verein wie immer noch angewiesen. Verschiedene Großspenden vom Edeka Schnellkauf Lützenkirchen und Ralf Walbrecht sowie anderen Privatpersonen sicherten bisher den Zukauf von frischen Lebensmitteln.

Da der Bedarf von selbstgenähtem Mund- und Nasenschutz besonders in den letzten Wochen groß war, haben Mitglieder der Gemeinde Treffpunkt Hoffnung e.V. diese fleissig genäht und für eine Spende weitergegeben. Die Einnahmen gehen ebenfalls an den Offenen Mittagstisch. 2004 Euro sind dafür bereits zusammen gekommen. „Wir haben uns für die soziale Arbeit vor Ort als Verein verpflichtet, „ so Stefan Riedesel vom Vorstand des Evangelisch Freikirchlichen Sozialwerks e.V. „ wir tragen hier Verantwortung und sorgen weiterhin mit dafür, dass die Arbeit auch finanziell getragen wird.

„Es gibt immer gute Projekte, wohin man spenden kann,“ so Riedesel im Gespräch, „aber wir wollen die Arbeit, die wir als Sozialwerk angefangen haben, langfristig tragen. Hier vor Ort, für die Menschen, die es in unserer Stadt brauchen.“

Auch Christiane Pleuser, Tanja und Marion Schnabel sowie Barbara Brombach nähen seit Wochen für Bekannte in ihrem Umfeld Mund und Nasenschutz. „Es hat damit angefangen,“ so Christiane Pleuser auf Anfrage, „dass wir einfach auf Bedarf hin genäht haben.“ Durch den Aufruf nach Spenden in der Zeitung ist das Team der Frauen auf die Idee gekommen, mehr Mund und Nasenschutz zu nähen und diese im Krämerladen in Wermelskirchen sowie privat zu verkaufen. Die Einnahmen dafür sollen auch als Spende an den Offenen Mittagstisch gehen. Die Näharbeiten in der japanischen Variante werden im heimischen Wohnzimmer hergestellt. „Wir machen immer, so lange wir Lust haben,“ so Pleuser weiter. „Bisher sind mehr als 200 Stück fertiggestellt worden. Auch die anhaltenden Lebensmittelspenden werden weiterhin benötigt. „Jedes mal ist genug da zum Weitergeben,“ freuen sich die Mitarbeiter*innen am Offenen Mittagstisch.

Da niemand weiss, wie lange die Ausgabe der Lebensmittel noch von Nöten bleibt, ist der Verein weiterhin darauf angewiesen. „Alle Spendeneinnahmen, die am Ende dieser langfristigen Verteilaktion übrig bleiben, werden weiter für die sozial diakonische Arbeit des Vereins genutzt. „Weil,“ so Ortwein, „die Not der Menschen ja leider nicht aufhört, auch wenn die Coronapandemie irgendwann vielleicht bezwungen ist.

Kommentare (2) Schreibe einen Kommentar

    • M. Sommer
    • 23.05.20, 12:42 Uhr

    Hallo ihr fleißigen Näherinnen,
    könnt ihr evtl. Bettwäsche gebrauchen um daraus Masken zu nähen?

    LG Marlies Sommer

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    • Faber Dietmar
    • 23.05.20, 12:49 Uhr

    danke allen lieben Spendern, bes. den Bäckereien Kretzer, Bauer und Uli Hermann, die uns so treu weiterhin Brötchen, Kuchenstücke, Teilchen, Brote u.a. Backwaren zur Verfügung stellen!
    Auch allen Privatpersonen, die immer wieder treu uns mit Spenden unterstützen!
    Ohne euch geht das hier m. M. nach “gute Werk in Wermelskirchen” überhaupt nicht!
    Auch allen Helfern und jungen Freunden, die uns unterstützen, die “Bowl-Church” in WK. habt lieben Dank!

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