Naturschützer wollen ihr Vorgehen koordinieren

Den Beitrag von Hans Georg Müller, CLUB NATUR, entnehmen wir dem Waterbölles, dem kommunalpolitischen Forum für Remscheid:

Zwischen Eichholz und der Straße Buchholzen in Bergisch Born sollen Gewerbe- und Industriebetriebe angesiedelt werden. Bei einem Spaziergang haben die Remscheider Naturschutzverbände am Freitag rund 30 interessierten Bürgerinnen und Bürgern, darunter Mark vom Hofe, Vorsitzender des Rheinisch-Bergischen Naturschutzvereins, über die Planungen für ein neues interkommunales Gewerbegebiet im so genannten Gleisdreieck im Grenzbereich der Regierungsbezirke Remscheid/Rheinisch-Bergischer Kreis/Oberbergischer Kreis informiert – angrenzend an das auf Remscheider Stadtgebiet bestehende Gewerbegebiet.

Die Umweltverbände und -vereine sehen diese Planung kritisch. Die Naturschützer messen dem Vorhaben große ökologische Bedeutung zu, wie Gabriele Lipka (Naturschutzbeirat Remscheid) und Moritz Schulze (Naturschutzbund Deutschland) schon in ihrer Einladung betont hatten: „In den vergangenen 25 Jahren wurde der Bereich vielfältig beobachtet, und die Ergebnisse wurden dokumentiert. Wie auch die im Regionalplan aufgeführten Gewerbeflächen Blume und Erdbeerfelder liegt dieser Bereich in einem Quellgebiet (Eifgen), an einer Wasserscheide und wirkt als Pufferzone zum angrenzenden Naturschutzgebiet, ist wertvolles Ackerland und Biotopvernetzungsgebiet. Alle Bereiche sind aus naturschutzfachlicher Sicht nicht ausgleichbar.“ Auf den Äckern, aus denen Gewerbegebiet werden soll, seien Kiebitze, Regenpfeifer, Feldlerchen und Feldsperlinge beobachtet worden, berichtete am Freitag Hubert Benzheim vom Bund für Umwelt und Naturschutz.

Remscheid mangelt es an unbebauten Gewerbeflächen, die Stadt befindet sich im „Flächennotstand“. Es gibt also gute Gründe der Industrie Raum zu geben. Aber die Naturschützer sorgen sich um den Gewässerschutz. Denn das Quellgebiet des Bergisch Borner Bachs gehört zum Wassereinzugsgebiet des Eifgenbaches. In vier Wochen ist ein weiteres Treff angesagt, um eine die Natur schützende Vorgehensweise zu vereinbaren.

Beitragsfoto: Die Naturschützer vor ihrem Rundgang über das Gleisdreieck in Bergisch Born © Hans Georg Müller.

Kommentar (1) Schreibe einen Kommentar

    • Richard Kranz
    • 28.01.20, 8:57 Uhr

    Nein, es sollen KEINE Industrie- und Gewerbebetriebe im “Gleisdreieck” angesiedelt werden ! Schon der “Opener” dieses Beitrages gibt nur die Absicht einiger weniger “Stadtentwickler” wieder, keine Mehrheitsmeinung und schon gar keinen Beschluß, ist also sachlich falsch ! Es wurde lediglich das Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplanes an diesem Ort eingeleitet, ERGEBNISOFFEN ! Die Wortwahl “Gewerbegebiet” ist kein Präjudiz !

    Tatsächlich sollen Gewerbebetriebe ruiniert werden, oder sind landwirtschaftliche Betriebe keine Gewerbebetriebe ? Diesen “Bauern” sollen Betriebsflächen weggenommen werden, an dieser Stelle zugespitzt : “Lebensmittelproduzenten werden nicht benötigt.”

    Nein, es gibt keinen “Regierungsbezirk Remscheid usw.”; es handelt sich um die Regierungsbezirke Köln und Düsseldorf, eine planungsrechtlich spannende Gemengelage.

    Es fehlt der Hinweis auf die DREI benachbarten Naturschutzgebiete, nämlich außer NSG “Eifgenquellen” die NSG “Dörpebach” und “Töckelhauser Bach”, und auf den für diese NSG bedeutsamen Biotopverbund, der durch die weitere Zersiedelung an diesem Ort zerstört würde.

    Und NEIN, Remscheid hat keinen “Flächennotstand” ! Remscheid hat zu viele Bodenspekulanten und viel zu viele PKW-Abstellflächen. Man muß sich nur einmal anschauen, wie das Verhältnis zwischen den eigentlichen Produktionsstätten und den zuzuordnenden PKW-Abstellflächen aussieht, und sich dann die Frage stellen, was man denn will : ECHTE Produktionsbetriebe oder bloß unproduktive Parkplätze ?

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