Den Beitrag entnehmen wir mit freundlicher Genehmigung dem Waterbölles, dem kommunalpolitischen Forum für Remscheid:
Remscheid/Bergisches Land | Im vergangenen Juli haben Johannes Geßner und seine Frau, die Sopranistin Hae Min Geßner, in der Lenneper Stadtkirche ihre erste gemeinsame CD aufgenommen. Hierfür hatte Johannes Geßner einen Liederzyklus komponiert in Erinnerung an den renommierten koreanischen Dichter Yun Dong-Ju (1917-1945).
Geßner: „Er steht mit seiner tragischen Lebensgeschichte und seinen berührenden Gedichten sinnbildlich für all die Künstler, die während der Zeit der japanischen Besatzung der koreanischen Halbinsel 1910 bis 1945 gegen alle Gewalt und Unterdrückung gegenüber der koreanischen Bevölkerung, ihrer Kultur und Sprache mit künstlerischen Mitteln Widerstand geleistet haben. Alle Dichter, die auf diesem Album vertont sind, stehen in engem Zusammenhang mit der ‚Bewegung des 1. März‘, einer Widerstandsgruppe, die 1919 mit einer öffentlichen Verlesung einer koreanischen Unabhängigkeitserklärung monatelange Proteste gegen die japanische Besatzung entfachte, bis sie schließlich durch die japanische Armee blutig niedergeschlagen wurde.“
Mit der Vertonung dieser Texte versucht der Lenneper Kantor und Komponist nun, diese Texte emotional erfahrbarer zu machen. Teilweise versteckt finden sich in den Liedern Elemente der koreanischen Musik wieder: Koreanische Trommelrhythmen, Volksliedelemente und sogar die koreanische Nationalhymne. Geßner: „Ich hoffe, dass diese Musik weite Verbreitung findet, und damit auch die Lebensgeschichten der mutigen Frauen und Männer, die in höchster Bedrängnis bereit waren, ihr Leben zu riskieren, um in Freiheit als Koreaner in Korea leben zu können.“
Die Uraufführung der neuen Kompositionen findet am Sonntag, 9. Februar, um 18 Uhr, in der Lenneper Stadtkirche statt. Gerade in Zeiten zunehmender politischer Spannung auf der koreanischen Halbinsel könne es nur gut sein, auch die Gemeinsamkeiten beider Länder herauszustellen, betont Johannes Geßner.
Ein akustischer Vorgeschmack gefällig?
Beitragsfoto: Johannes und Hai Min Geßner © privat