Den nachfolgenden Beitrag über das Remscheider Radverkehrskonzept entnehmen wir dem Waterbölles, dem kommunalpolitischen Forum für Remscheid:
Remscheid | Gerade mal zwei Prozent aller Remscheider schwingen sich regelmäßig aufs Rad. Um vom niedrigsten auf den höchsten Punkt der Stadt zu radeln, müssten sie einen Höhenunterschied von 280 Metern überwinden. Wer macht das schon gerne, es sei denn, er hat 2.000 bis 3.000 Euro für ein E-Bike investieren können. Folglich würden sich die meisten Radfahrerinnen und Radfahrer in Remscheid Fahrradtrassen mit moderaten Steigungen wünschen, wie sie die Trasse das Werkszeugs und die Balkantrasse aufzuweisen haben, verbunden allerdings am liebsten mit einer größeren Breite. Und stellenweise könnten die existierenden Trassen auch ruhig etwas gepflegter sein, hieß es am Montag im kleinen Sitzungsaal des Rathauses, als Christina Kutschaty, Leiterin des Fachdienst Stadtentwicklung, Wirtschaft und Liegenschaften , Burkhard Fey, Abteilungsleiter der Verkehrsplanung, und Oliver Neugebauer und Oliver Neugebauer, technischer Sachbearbeiter in der Abteilung Stadtentwicklung, etwa 40 interessierten Bürgerinnen und Bürgern das neue Radverkehrskonzept der Stadt vorstellten.
Ob das, was sich der Gutachter habe einfallen lassen, alles realisiert werde, müsse sich allerdings erst noch zeigen, räumte Kutschaty ein. Darüber entscheide letztlich der Rat der Stadt. Im Übrigen sei alles eine Frage der Finanzen, sagte Neugebauer. Denn für den Bau neuer und den Ausbau bestehender Radwege habe die Stadt pro Jahr gerade mal 100.000 Euro zur Verfügung. Dem stehe ein Bedarf von mehreren Millionen Euro gegenüber. Klar, dass da „nicht alles von heute auf morgen läuft”.
Hauptsache, es werde künftig zwischen Lennep und Lüttringhausen zügig laufen, bemerkte eine Zuhörerin. Die würde mit ihrem Rad die Strecke gerne entlang der Bahngleise fahren – „auch gerne unter der Brücke Diepmannsbacher Straße hindurch!“ – und möglich ohne Umwege! Kritisch gesehen wurde von einigen Bürger/innen der Plan der Stadt, an der Schlachthofstraße ein Grundstück für den neuen Radweg zu erwerben. Denn das könne erfahrungsgemäß eine „Angelegenheit von einigen Jahren“ werden…
Beitragsfoto: Rechts im Bild neben dem geplanten Trassenverlauf am Lenneper Bahnhof Stadtplanerin Christina Kutschaty © Hans Georg Müller