Bergisches Land | Für den 1. Juni 2019 hatte die Zeitschrift „Die Russlanddeutschen Konservativen“ in die „Nähe von Gummersbach“ zu einem „Lesertreffen“ eingeladen, wie im Newsletter Juli/August 2019 der Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus im NS-DOK der Stadt Köln berichtet. Hinter dem Label verbirgt sich eine kleine Gruppe extrem rechter Russlanddeutscher, die unter wechselnden Namen unregelmäßig öffentlich in Erscheinung tritt.
Nachdem sie sich anfangs im Umfeld der NPD organisierten, gründeten sie 2013 in Wiehl (Oberbergischer Kreis) die Kleinstpartei „Arminius-Bund des deutschen Volkes“. Diese Gruppe trat 2014 zu den Kommunalwahlen in Teilen der Kreise Düren und Oberberg an, konnte aber keine nennenswerten Erfolge verbuchen. Treibende Kraft hinter diesen Gruppierungen ist Johann Thießen aus Hürtgenwald (Kreis Düren), der auch zum Lesertreffen einlud. Stattgefunden hat das Treffen im Dorfhaus von Wiehl-Dreisbach, das bereits im vergangenen Jahr den „Russlanddeutschen Konservativen“ als Veranstaltungsort diente.
Bei dem Treffen kamen zahlreiche namhafte Neonazis und Rechtsextreme aus dem gesamten Bundesgebiet zusammen. Laut Belltower News nahmen neben den angekündigten Referenten Roland Wuttke, Redakteur der neonazistischen Zeitschrift „Volk in Bewegung“, Wolfram Schiedewitz, Vorsitzender des rechtsextremen Vereins Gedächtnisstätte e.V. und dem selbst- ernannten „Volkslehrer“ und Video-Blogger Nikolai Nerling auch Sascha Wagner (ehem. Vize- Vorsitzender der NPD Rheinland-Pfalz) und Manfred Dammann (NPD-Niedersachsen / Nordland TV) teil. Der angekündigte Holocaustleugner Bernhard Schaub, Kopf der angeblich aufgelösten „Europäischen Aktion“ (EA) wurde von Axel Schlimper, der ebenfalls für die EA aktiv war, vertreten.
An dem Treffen nahm ebenfalls der AfD-Politiker Carsten Härle aus Hessen teil, der auch in seiner eigenen Partei äußerst umstritten ist. Nach einem Bericht bei „belltower news“ soll Härle als Redner zu den über 50 Anwesenden gesprochen haben. (fe)