Gestern war der internationale Coming Out Tag. Immer noch ist es für viele nicht leicht, zu ihrer sexuellen Orientierung und Identität zu stehen.
Immer noch sind Homosexuelle, Lesben, Bi-, Trans- und Intersexuelle Anfeindungen ausgesetzt. Ich weiß, wie schwer ein Coming Out sein kann. Grade auch, weil gewisse politische Kräfte unsere Communitie als eines ihrer Feindbilder auserkoren haben, wie man gestern in der Bundestagsdebatte hören konnte.
Dennoch kann ich zu diesem Schritt nur Mut machen. Er befreit. Er befreit von dem ewigen Versteckspiel, das auf Dauer oftmals krank macht. Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn man sich ständig verstecken muss, damit niemand die eigene sexuelle Orientierung und Identität mitbekommt. Denn auch ich habe mich lange Zeit versteckt.
Die Tradition des Coming Out Tags geht auf den zweiten nationalen “March on Washington for Lesbian and Gay Rights” zurück: Am 11. Oktober 1987 demonstrierten rund 500.000 Menschen in der US-amerikanischen Hauptstadt Washington D.C. für die Gleichberechtigung Homosexueller.
Und auch heute muß für die Gleichberechtigung von LSBTI – Mitbürgern, ob in Deutschland oder anderswo, auf unserem blauen Planeten gestritten und auf die Straße gegangen werden.
Ich kann nur sagen, ich habe bisher noch nicht einmal bereut, mich geoutet zu haben. – Und, im Gegensatz zu dem, was mir hier vor Ort rechtspopulistische Kräfte seit 2015 weis machen wollen, muss ich feststellen, dass ich bisher noch von keinem unserer muslimischen Mitbürger wegen meiner sexuellen Orientierung angefeindet worden bin. Im Gegenteil: ich treffe auf große Toleranz und habe seit 2015 viele neue Freunde gefunden.
Lieber Stefan, dieselbe Erfahrung habe ich auch gemacht.
Also: Raus aus den Wandschränken….
Die Mehrheit hat damit überhaupt kein Problem. Gruß Frank