Mitbekommen? Nein? Also neulich wurden fast 50 Jubilare von der Gewerkschaft Verdi – genauer Bezirk Rhein-Wupper – im Schützenhaus in Remscheid für ihre jahrzehntelange Mitgliedschaft geehrt. Was überraschte: Neben den überaus freundlichen Ehrungen und Präsenten für die Jubilare kam auch das Thema Digitalisierung der Arbeitswelt zu Wort. Jeder hat davon in der letzten Zeit schon einmal etwas gehört. Doch was bedeutet es genau?
Das Neue: Ab 01. November können Arbeitgeber von ihren Mitarbeitern, -innen verlangen, dass E-Mails der Chefs auch an Wochenenden beantwortet werden.
Heutzutage hat nahezu jeder ein Smartphone und auch eine E-Mail Adresse. Wir alle sind also schon längst Teil der digitalisierten Welt geworden. Somit ist es nur folgerichtig, dass E-Mails auch an Wochenenden beantwortet werden. Und soviel Mehrarbeit ist es doch nicht. Der eine oder andere macht das doch schon längst.
Frage: Ist das eine Fake News? Ja, es ist eine!
Im Gespräch mit dem Remscheider Landtagsabgeordneten Sven Wolf (SPD) wurde das Thema dennoch etwas realer. Er war Gastredner bei der Verdi Jubilarfeier. Er bestätigte, dass über das Thema E-Mails an Wochenenden in Düsseldorf gesprochen wird. Aber keine Angst, es gibt keine Gesetzesvorlage dazu. Es zeigt aber, dass die Gewerkschaften zusammen mit den Parteien, die ihre Interessen in den Parlamenten vertreten, auf der Hut sein müssen. Die Digitalisierung der Arbeitswelt darf nicht einseitig zu Lasten der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen angewandt werden. Und heute gilt mehr denn je der aus dem angelsächsischen Sprachraum stammende Satz „United we stand, divided we fall“ – Einigkeit macht stark. Und keine gesellschaftliche Gruppe vertritt die Interessen der Beschäftigten besser als die Gewerkschaften.