Kreisweites Netzwerk bietet Einblicke auf Augenhöhe 

Azubis präsentierten über
1.300 Schülerinnen und Schüler ihre Berufe

Perspektiven an 14 Schulen vorgestellt

Auf der sogenannten „Fast Lane!“ – der „Überholspur“ – waren mehr als 1.300 Schülerinnen und Schüler aus 14 Schulen des Rheinisch-Bergischen Kreises unterwegs. Dort wurden sie von 51 Auszubildenden über duale Ausbildungsberufe informiert. Auch die diesjährige Azubitour möchte die berufliche Orientierung und den Austausch zwischen Schülerinnen und Schülern sowie den jungen Berufseinsteigerinnen und -einsteigern fördern. Gemeinsam organisiert wurden die vier Orientierungstage von der Handwerkskammer zu Köln, der Industrie- und Handelskammer zu Köln und dem Koordinierungsbüro „Übergang Schule-Beruf“ des Rheinisch-Bergischen Kreises.

„Eine duale Ausbildung ermöglicht einen attraktiven Einstieg in die Arbeitswelt und die Berufe bieten gute Karrierechancen“, erläutert Torsten Schmitt, Leiter des Koordinierungsbüros Übergang Schule-Beruf beim Rheinisch-Bergischen Kreis, „und wer könnte das besser rüberbringen als die Auszubildenden? Schließlich sind sie die besten Botschafterinnen und Botschafter für ihren Beruf.“ Bei den Besuchen erhielten die Schülerinnen und Schüler einen Einblick in die Arbeit der Azubis, deren Berufsalltag und deren Begeisterung für ihr Tätigkeitsfeld. Vorgestellt wurden 25 Ausbildungsberufe, wozu unter anderem Anlagenmechaniker/in, Metzger/in, Heilerziehungspfleger/in, Notfallsanitäer/in und Industriekaufmann/frau zählten.

Orientierungshilfe bei der Berufswahl

Die Azubitour ist ein wichtiger Baustein, um Jugendliche in ihrer Berufswahl zu unterstützen und den Dialog zwischen Schulen und Wirtschaft zu stärken. Die Auszubildenden berichteten den Schülerinnen und Schülern aus Bergisch Gladbach, Burscheid, Kürten, Leichlingen, Odenthal, Overath und Rösrath von ihren Berufen und boten dabei zum Teil neue Blickwinkel. In den Vorträgen ging es unter anderem um notwendige Schulabschlüsse, Verdienstmöglichkeiten, Berufsschultage, Arbeitszeiten und die Dauer der Lehre. Ebenso wurde thematisiert, ob zuvor zum Kennenlernen Praktika in den Unternehmen absolviert werden können. Auch Kontakte wurden zwischen Auszubildenden und Jugendlichen ausgetauscht.

„Es hat Spaß gemacht, über unseren vielseitigen und interessanten Beruf zu informieren und den Schülerinnen und Schülern Perspektiven aufzuzeigen. Schließlich waren wir vor kurzer Zeit noch selbst in der Situation, uns darüber klarzuwerden, welchen Weg wir einschlagen wollen. Deshalb können wir uns gut in die Lage versetzen“, sagten die Garten- und Landschaftsbauer Jonathan Palm und Erik Hühnermann vom Unternehmen Pütz GaLaBau. Besonders die Arbeit im Freien und die Gestaltungsmöglichkeiten sprechen die beiden an. Die Pflegefachmänner Marius Stüttem und Jonas Meißner vom Evangelischen Krankenhaus in Bergisch Gladbach räumten bei den Jugendlichen unterdessen mit dem Vorurteil auf, dass in ihrem Beruf die Körperpflege bei den Patientinnen und Patienten im Mittelpunkt stünde und sorgten mit der großen Bandbreite ihrer Aufgaben für Erstaunen. Ebenso stellten sie heraus, dass die Arbeit mit und für die Menschen sie besonders anspricht. Dass ihre Ausbildung als Zimmerin mehr Berufung als Beruf ist, erlebten die Jugendlichen an der Kürtener Gesamtschule im Austausch mit Romie Wollenweber vom Overather Unternehmen Hamacher Holzbau, die darstellte, was das Faszinierende daran ist, Holzhäuser zu bauen und Dachstühle zu errichten. Die große Bandbreite an vorgestellten Ausbildungsberufen ermöglichte, sich mit Alternativen zu beschäftigen, die bislang vielleicht noch nicht bekannt waren und somit die eigenen Optionen für die Zeit nach dem Schulabschluss vergrößern.

Große Beteiligung im gesamten Kreis

An der zweiten Auflage von „Fast Lane!“ nahmen 1.327 Schülerinnen und Schüler weiterführender Schulen aus sieben Kommunen des Rheinisch-Bergischen Kreises teil. In Burscheid beteiligte sich die Johannes-Löh-Gesamtschule mit 112 Jugendlichen. Gleich sieben Schulen nahmen aus Bergisch Gladbach teil: Gemeinschaftshauptschule Im Kleefeld (40), Realschule Im Kleefeld (60), Integrierte Gesamtschule Paffrath (155), Nelson-Mandela-Gesamtschule (107), Realschule Herkenrath (75), Johannes-Gutenberg-Realschule (90) und Otto-Hahn-Realschule (90). 148 Schülerinnen und Schüler informierten sich an der Gesamtschule Kürten über die Möglichkeiten in dualen Ausbildungsberufen und an der Sekundarschule in Leichlingen waren es 100 Schülerinnen und Schüler. Auf ebenso große Resonanz stieß das Angebot bei der Ganztagsrealschule Odenthal (70), der Sekundarschule Overath (108), der Realschule Rösrath (65) und der Gesamtschule Rösrath (107).

Insgesamt beteiligten sich 27 Betriebe und stellten 25 Ausbildungsberufe vor. Aus dem Bereich der Industrie- und Handelskammer zu Köln waren dies Bankkauffrau/-mann, Chemielaborant/in, Hotelfachfrau/-mann, Kauffrau/-mann im Einzelhandel, Kauffrau/-mann für Groß- und Außenhandelsmanagement, Industriekauffrau/-mann, Kauffrau/-mann im E-Commerce, Mechatroniker/in, Medientechniker/in Druck und Kauffrau/-mann im Gesundheitswesen. Die Handwerkskammer zu Köln war mit folgenden Berufen vertreten: Anlagenmechaniker/in, Dachdecker/in, Metzger/in, Raumausstatter/in, Tischler/in, Zimmer/in und Kfz-Mechatroniker/in. Ebenso stellten Auszubildende die Berufe Pflegefachmann/-frau, Heilerziehungspfleger/in, Notarfachangestellte/r, Erzieher/in, Notfallsanitäter/in, Garten- und Landschaftsbauer/in, Hauswirtschafter/in vor. Zudem präsentierte der Nachwuchs der Polizei sein Berufsfeld.

Beitragsfoto: Romie Wollenweber zeigte den Schülerinnen und Schülern, warum ihre Ausbildung mehr Berufung als Beruf ist © Alexander Schiele

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